Schaffhauser Bäume leiden unter trockenem Sommer

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Der Schaffhauser Wald leidet - und eine Besserung ist aktuell nicht in Sicht. Bild: Radio Munot

Auch dieser Sommer war vielerorts zu trocken. Dem Schaffhauser Wald gehe es daher gar nicht gut, wie die Stadt erklärt. Man stehe vor «grossen Herausforderungen».

Die Regentropfen der vergangenen Tage täuschen über die tatsächliche Trockenheit hinweg, schreibt die Stadt Schaffhausen in einer Medienmitteilung. «Die Böden sind nur oberflächlich befeuchtet.» Die tieferen Schichten, dort wo sich das Wasser für die Bäume eigentlich befinden sollte, seien sehr trocken. Die Auswirkungen der geringen Niederschlagsmengen, der ungleich verteilten Regenperioden und insbesondere der trockene und heisse Sommer 2018 hätten daher beim Baumbestand Spuren hinterlassen. Die Fichten seien geschwächt und würden durch den Borkenkäfer befallen, bei vielen Buchen würden die Äste verdorren.

«Diese Situation ist eine grosse Herausforderung für die Forstmitarbeitenden», so die Stadt. Ihre Arbeit konzentriere sich gegenwärtig hauptsächlich auf das Entfernen der Käferbäume, damit ein weitere Verbreitung verhindert werden kann, und auf das Fällen von Buchen und Eschen entlang von Strassen und stark begangenen Wegen, bei Grillplätzen und anderen Infrastruktureinrichtungen, damit die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet bliebe. «Die Motorsägen und Fahrzeuge sind im Dauereinsatz, die Holzlager übervoll und die Holzpreise sehr tief», klagt die Stadt. Die Forstfachpersonen würden sich auch daher mit der Frage beschäftigen, sich der Wald längerfristig entwickeln könne. Das Ziel sei klar: Aufbau eines stabilen Baumbestandes mit einer grossen Artenvielfalt. So sollen die vielfältigen Funktionen des Waldes für die Natur und die Menschen auch zukünftig sichergestellt werden.

Beraten und sensibilisieren

Die kantonale Fachstelle berieten zudem die öffentlichen Waldeigentümer, 85 Prozent des Waldes sind öffentlicher Wald, und würden diese im Bereich der Forstschutzmassnahmen und bei der Wiederbewaldung mit Baumarten, denen die Trockenheit weniger zusetzt, unterstützen. Im Erfahrungsaustausch mit anderen Kantonen und durch die Unterstützung von angewandten Forschungsprojekten würden Erkenntnisse für die forstliche Praxis gewonnen, die den Waldeigentümern ebenso zu Gute kämen wie auch die von Bund und Kanton geleisteten finanziellen Beiträge. Der Kantonsrat hatte zudem am 2. September einer Vorlage betreffend finanzieller Unterstützung zur Bewältigung von Waldschäden zugestimmt. (rd)

Revierförster Urs von Burg und weitere Wald-Experten im Gespräch mit Radio Munot:

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