Büsinger Umzug in deutscher Hand

Thomas Güntert | 
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Die Uhren in Büsingen ticken bekanntlich etwas anders. Das ist auch an Fasnacht so. So beginnen die Büsinger mit der Fasnacht erst, wenn die meisten Narren der deutschen Republik die Fasnachtsklamotten wieder auf dem Estrich verstaut haben.

Der Höhepunkt der Büsinger Buurefasnacht war auch in diesem Jahr wieder der grosse Narrenumzug, den es bereits seit 1949 gibt. Im Vorfeld hatten sich rund 70 Zünfte und Gruppen angemeldet, und am Sonntag waren über 3000 Narren und Besucher in dem 1300-Seelen-Dörfchen am Rhein, wo wieder alle mitgemacht haben. Bürgermeister Markus Möll liess es sich nicht nehmen, mit seiner Frau Sabine Büsinger Fasnachtsplaketten zu verkaufen. Da die Narrenzunft Hobelgeiss zur Narrenvereinigung Hegau-Bodensee gehört, kamen die meisten Zünfte aus dem südöstlichen Landesteil. Die Hohentwiel-Burgteufel aus Singen und die einheimische Narrenzunft Hobelgeiss führten den Umzug durch die gesperrte Ortsdurchfahrt bei frühlingshaftem Wetter an. Auf der Umzugsstrecke wurde einiges geboten. Die Erzinger Wildsäu warfen junge Mädchen ins Konfettibad, die Schönauer Hexen drangen mit der Hexenleiter in die oberen Stockwerke der Häuser ein, und die Schnaitbach-Hexen zeigten, was eine Hexenpyramide ist. Einige auswärtige Gruppen wie die Burghexen Tryberg, die bereits am Vortag beim Umzug in Thayngen waren, bewiesen grosses Durchhaltevermögen. Die am weitesten angereiste Gruppe war eine Narrenzunft aus Auggen im Markgräflerland, das allenfalls den Weinliebhabern durch den Gutedel bekannt ist. Wiederum sehr wenige Teilnehmer kamen aus der Schweiz. Das lag sicherlich dar­an, dass zur gleichen Zeit in Neuhausen am Rheinfall ein grosser Fasnachtsumzug stattfand und einige Narren, die bereits am Samstag in Thayngen bis in die Morgenstunden gefeiert hatten, lieber im Bett blieben. «Hieks», junge Burschen und Mädchen aus Ramsen, war eine der wenigen Schweizer Gruppen, die man im Pulk fand. Den Schluss bildete allerdings mit dem Partywagen der Grenzgänger aus dem «Chläggi» und dem Klettgau ein grenzüberschreitendes Projekt.

Lange Tradition in Büsingen

Nach dem einstündigen Umzug versammelten sich die Narren noch zu einer Uustrinkete, und mit Einbruch der Dämmerung nahm dann auch die Büsinger Buurefasnacht ihr Ende.

Bereits am Donnerstagmorgen stürmten die Narren das Büsinger Rathaus und übernahmen das Zepter. Die Hobelwaldholzer der Büsinger Narrenzunft Hobelgeiss stellten am Donnerstagabend zusammen mit der Narrengesellschaft Schaffhausen den Narrenbaum vor dem Bürgerhaus auf. Die Guggenmusik Dschungelchlöpfer aus Gailingen sorgte dabei für die närrische Stimmung. Am Samstagmittag gab es eine Kinderfasnacht, bei der die kleinsten Narren mit Spielen bei Laune gehalten wurden, und am Samstagabend wurde dann in Büsingen Party gemacht. Im beheizten Festzelt beim alten Feuerwehrmagazin gab es die grosse Geissen-Party der Narrenzunft. DJ Luca Plumari sorgte dabei für eine ausgelassene Stimmung. Die jüngere Generation vergnügte sich indessen bei der Fasnachts-Schlager-Party im FC-Zelt beim Bürgerhaus, wo das Zürcher Duo Hit & Parade mit internationalen Hits die Stimmung fast zum Überschwappen brachte.

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