Lernen, über den Tod zu sprechen

Saskia Baumgartner | 
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Der Tod gehört zum Leben dazu, dennoch ist er immer noch ein Tabuthema. Die katholische Kirche startet nun eine neue Veranstaltungsreihe. Bild: zvg

Viele Fragen gibt es rund um das Thema Tod. Einige Ant-worten soll eine neue Veranstaltungsreihe der katholischen Kirche liefern.

Was passiert nach dem Tod? Wer hilft mir, wenn ich krank werde und gepflegt werden muss? Wo erhalte ich eine Patientenverfügung? Fragen wie diese mögen viele Menschen schon gehabt haben – doch bewusst setzt man sich mit dem Sterben und dem Tod wohl selten auseinander.

Eine Veranstaltungsreihe des römisch-katholischen Pastoralraums Neuhausen-Hallau soll mithelfen, das Thema ins Gespräch zu bringen. Vier Abende sind abwechselnd in Neuhausen und in Hallau zu praktischen, aber auch philosophischen Fragen rund um das Thema Tod geplant.

«Ziel ist es, überhaupt einmal über den Tod zu sprechen», sagt Pastoral­assistentin Natalie De Lisa. Sie hat die Veranstaltungsreihe organisiert. Auslöser dafür war ein Treffen der Gruppe «Glaubensbildung Erwachsener» gewesen, welche De Lisa leitet. In der kleinen Runde kamen das Thema Tod und die Frage nach dem, was danach kommt, zur Sprache.

De Lisa spürte, dass unter den Teilnehmern ein grosses Interesse bestand. «Es wurde auch an mich herangetragen, dass viel Angst bestehe: Angst vor dem Sterben, Angst, alleine zu sein, Angst, vieles nicht erledigt zu haben.»

Als De Lisa dem Seelsorgeteam davon berichtete, erzählten Pfarrer, ­Vikar und weitere Personen von ähnlichen Erfahrungen. So seien diese etwa schon mehrmals darauf angesprochen worden, ob sie bei Patientenverfügung oder Nachlassregelung helfen könnten.

Durch die verschiedenen Anregungen und Bedürfnisse kristallisierten sich vier Schwerpunkte heraus, zu denen Natalie De Lisa Referenten suchte und schnell fand – etwa Sozialarbeiterin Marion Surbeck, die den ­Docupass vorstellt, in dem Patientenverfügungen und das Testament festgehalten werden können. Spitalseelsorger Ingo Bäcker referiert über Palliative Care, der freischaffende Philosoph Giuseppe Corbino setzt sich mit der Lebenseinstellung zum Tod auseinander.

Nachlass regeln, Streit vermeiden

Der erste Abend am Donnerstag, 16. Februar, dreht sich um das Thema Erben und Schenken. Im Pfarreizen-trum Neuhausen referiert dazu Rechtsanwältin Bettina Rösch.

De Lisa räumt ein, dass das Erbrecht vielleicht nicht auf den ersten Blick mit der katholischen Kirche und deren Glauben in Verbindung gebracht werde. Letztlich aber sei die Frage der Nachlassregelung doch ein wichtiges Thema. So könne man sich noch während Lebzeiten damit auseinandersetzen, sagt die Pastoralassistentin: Was habe ich an Materiellem, und was kann ich Gutes damit tun? Auch könnten so Streitigkeiten vermieden werden. Ganz allgemein erhofft sich De Lisa, dass die Besucher der Veranstaltungsreihe zum Thema Tod – eingeladen sind alle – etwas informierter und dadurch beruhigter sind. «Der Tod ist etwas Natürliches – genau so, wie man auf die Welt kommt, geht man auch wieder.» Falls es weitere Vorschläge gibt, kann sich De Lisa vorstellen, die Reihe noch um weitere Veranstaltungen auszubauen.

«Erben und Schenken»Der erste Vortrag der Veranstaltungsreihe dreht sich um die gesetzlichen Grundlagen des schweizerischen Erbrechts. Beginn der Veranstaltung am 16. Februar im Pfarreizentrum Neuhausen ist um 19 Uhr.

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