Flugzeugabsturz vor der Insel Mainau

Schaffhauser Nachrichten | 
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Einsatzkräfte am Bodenseeufer beim Konstanzer Vorort Litzelstetten mit gefundenen Trümmerteilen der Piper.Bild Key

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs gestern Mittag nördlich der Insel Mainau hat es vermutlich zwei Tote gegeben. Der 74-jährige Schweizer Pilot und sein Passagier wurden noch nicht gefunden.

Ein einmotoriges Geschäftsflugzeug ist gestern vor Konstanz in den Bodensee gestürzt. Die Maschine, die von Zürich nach Hamburg unterwegs war, sank vor der Insel Mainau. Beide Insassen werden vermisst. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass sie nicht überlebt haben. Wie ein Polizeisprecher sagte, sank das Geschäftsflugzeug gegen 12 Uhr etwa 200 Meter nordöstlich der Insel Mainau. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Flugzeug mit zwei Personen besetzt. Ein Sprecher der Feuerwehr berichtete, dass Leichenteile gefunden worden seien. Feuerwehrsprecher Christopher Kutschker und ein Polizeisprecher vor Ort gingen davon aus, dass beide Insassen tot sind.

Trümmerteile gefunden

Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr eilten zur Absturzstelle. Ein Helikopter der Bundespolizei flog über dem Bereich, um zu sehen, ob sich möglicherweise Kerosin im Bodensee ausbreitete. Die Wasserschutzpolizei war mit einem Tauchroboter im Einsatz. Anhand von dessen Aufzeichnungen sollte entschieden werden, wie die Maschine zu bergen ist. Am Abend wurde dann bekannt, dass die Bergungsarbeiten unterbrochen wurden wegen einer Warnung vor starkem Wind. Die Bergung sollte heute fortgesetzt werden. Das Flugzeug war laut Polizei gegen 11.30 Uhr vom Flughafen Zürich in Richtung Hamburg gestartet. Um 11.53 Uhr teilten Zeugen dem Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz den Absturz mit. Am Absturzort soll der Bodensee rund 60 Meter tief sein. Die Wasserschutzpolizei hat bereits Trümmerteile an der Wasseroberfläche entdeckt.

Moderate Turbulenzen

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde in den Flugwetterkarten von gestern darauf hingewiesen, dass es – bedingt durch Fallwinde in den Alpen – moderate Turbulenzen über dem Bodensee geben könne. Damit seien zum Beispiel schnelle Windänderungen gemeint, erklärte ein DWD-Sprecher. Am Boden habe laut Wetterstation Konstanz «normales, unspektakuläres Wetter» geherrscht mit schwachen Windgeschwindigkeiten und ohne Niederschlag.

Von einem Jugendzeltlager in Konstanz aus haben nach Polizeiangaben Kinder und Jugendliche den Sturzflug gesehen und den Aufprall gehört. Wegen der Bäume am Ufer hätten sie aber im Moment des Aufpralls keinen Sichtkontakt gehabt, so ein Polizeisprecher.

Auf der international bekannten Blumeninsel Mainau im Bodensee konnte man den Vorfall nach Angaben der Pressestelle der Inselverwaltung nicht sehen. Die Nordseite der Insel sei bewaldet und nicht für Besucher zugänglich, sagte eine Pressesprecherin.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig hat ihre Fachleute vor Ort geschickt. Nach Angaben eines Sprechers werden sie bei der Erkundungen der Absturzstelle mit dem Boot dabei sein. (sda)

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