«Ich lebe in Amerika meinen Traum»

Es passt zeitlich, darum reitet Beat Mändli in Schaffhausen auf dem Griesbach, wo er seine Karriere begann.
Reitsporttage: Neben vielen regionalen auch nationale Grössen am Start
Von heute Donnerstag bis Sonntag finden im Reitstadion Griesbach die Regionalen Pferdesporttage statt. Höhepunkt wird am Sonntag ab 15 Uhr die Austragung des OKV-R-Championats sein. Organisator der Veranstaltung ist der Reitverein Ramsen.
Zahlreiche Reiter aus der Region Schaffhausen werden sich mit Reitern aus der ganzen Deutschschweiz messen. So werden sich beispielsweise Isabell Stücheli (Neuhausen), Alexandra Suter (Dörflingen), Dominic Greutmann (Schleitheim), Nina Keller (Schaffhausen), Melanie Schmid (Flaach) und Désirée Schmid (Ossingen) vom organisierenden RV Ramsen sowie viele weitere namhafte Reiterinnen und Reiter messen. Bereits heute erklingt die Startglocke zum ersten Mal. Dies bedeutet gleichzeitig einen ersten Höhepunkt der viertägigen Pferdesporttage. Denn erstmals kommen Prüfungen bis zur nationalen Ebene zur Austragung. Die gemeldeten Reiter werden in Prüfungen von R/N130 bis N145 starten. So werden auch nationale Grössen wie der Heimweh-schaffhauser Beat Mändli, Theo Muff, Paul und Melanie Freimüller, Hansueli Sprunger, Roland Grimm, Annina und Philipp Züger und viele mehr starten. Am Freitag geht es nicht weniger spannend mit den Niveaus R/N115 bis R/N125 weiter. Am Samstagvormittag werden die Reiter der Stufe R/N105 den Sieger ausmachen und am Nachmittag die Startenden der Prüfungen B/R90 und B/R95. Am Sonntag werden die Hindernishöhen sukzessive von 110 Zentimetern bis zur Championatshöhe von 130 Zentimetern gesteigert. Das OKV-R-Championat bildet den Höhepunkt des Sonntags. Mit von der Partie beim Championat werden auch die regionalen Reiter Hélène Hofstetter (Hofen) sowie Alexandra Suter (Dörflingen) sein. Zudem werden die besten in der Schweiz gezogenen Pferde des Championats ausgezeichnet.
Beginn der Prüfungen ist am Donnerstag um 8.30, am Freitag um 7.30, am Samstag um 7.00 und am Sonntag um 9.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen gibt es unter (www.fnch.ch oder www.rvramsen.ch). (clu)
Beat Mändli, das letzte Mal sind Sie 2011 wettkampfmässig auf dem Griesbach geritten. Was löst die Rückkehr in Ihnen aus?
Beat Mändli: In erster Linie ist es ein Zurückkommen in die Heimat und ein schönes Gefühl für mich. Es ist für mich auch interessant zu sehen, wie der Reitverein Ramsen unter OK-Präsidentin Melanie Schmid die Veranstaltung organisiert. Zudem freue ich mich schon darauf, viele alte Freunde zu treffen. Die Vorfreude ist gross.
Das Reitstadion Griesbach ist die Rückkehr zu Ihren reiterlichen Wurzeln und zu grossen Erfolgen. Was ist besonders in Erinnerung geblieben?
Am schönsten sind sicherlich die Erfolge an den Schweizer Meisterschaften, so als ich mit Oh Harry 2004 Schweizer Meister wurde. Aber auch die anderen Siege oder Spitzenplätze vor heimischem Publikum habe ich sehr genossen. Speziell waren auch die Siege in den Grand-Prix-Prüfungen, die eine IWC-Uhr als Hauptpreis einbrachten. Das sind schon Erinnerungen, die man nicht vergisst. Natürlich auch die alte Story, als ich bei meiner ersten Siegerehrung als Zehnjähriger vom Pony fiel und danach anderthalb Jahre auf kein Pferd mehr stieg.
Sie sind gerade mit Ihrem Schützling Katie Dinan auf Europatour. Mit welchen Pferden werden Sie in Schaffhausen antreten?
Wir werden mehrere 8- und 9-jährige talentierte Pferde vorstellen, die einmal auf Grand-Prix-Niveau eingesetzt werden sollen. Die Auftritte auf dem Griesbach dienen dabei als seriöse Vorbereitung auf die kommenden Aufgaben. Katie weiss, dass hier meine Heimat ist. Als wir letztes Jahr in Humlikon waren, habe ich ihr den Rheinfall gezeigt. Nach dem Griesbach werden wir nach Arnheim weiterreisen und den CSI dort bestreiten.
Sie sind im Reitsport vorwiegend international unterwegs. Jetzt der Start in Schaffhausen. Wie kam es dazu?
Es hat vom Zeitplan her gepasst. Ausserdem hat der RV Ramsen nationale Prüfungen aufgenommen. Es wäre schön, wenn sich die Reitsporttage wieder entwickeln könnten und mittelfristig wieder ein Grand Prix als Höhepunkt wie früher stattfinden würde.
Wie sieht die Saisonplanung bei Ihnen aus? Sind noch weitere Auftritte in der Schweiz geplant?
Wir wollen noch an den CSI in Ascona – dort wird vom 25. bis zum 27. Juli zum 25. Mal ein grosses Turnier stattfinden – und St. Moritz (16. bis 25. August) starten. Danach geht es wieder zurück in die Staaten, wo weitere Turniere auf dem Programm stehen.
Wie läuft eigentlich Ihr Leben grundsätzlich ab? Sie leben ja neun Monate in den Staaten.
Es ist ein Leben, bei dem einem nie langweilig wird. Ich trainiere, organisiere unsere Reisen und trete bei grossen Reitturnieren an. Das bedeutet, dass ich viel herumkomme. Unsere Reitanlage liegt rund eine Stunde Fahrzeit entfernt von New York City. Dort leben und arbeiten wir im Frühling und im Herbst. Im Sommer steht in der Regel die Europatour auf dem Programm. Im Winter sind wir auf einer Anlage in Wellington in Florida zu Hause. In der Schweiz habe ich eine Wohnung in Lyss im Seeland. Dort in der Nähe hat Niklaus Schurtenberger seinen Turnierstall, wo ich einige Pferde eingestellt habe. Mein Leben gefällt mir: Ich lebe in Amerika meinen Traum.