Ramsen: Diebe reissen Bankomat mit Radlader aus der Verankerung und flüchten nach Deutschland
Zu besonders groben Massnahmen griff eine noch unbekannte Täterschaft, die einen Geldautomaten bei einer Tankstelle im Ramsemer Ortsteil Moskau mit einem Radlader aus der Verankerung riss und auf der Ladeschaufel nach Deutschland entführte.
von Lucas Blumer und Thomas Martens
Bancomatensprengungen gab es im Kanton Schaffhausen bereits mehrfach, etwa 2021 in Buchberg und Wilchingen sowie 2019 in Ramsen. Doch so was wurde hier wohl noch nie festgestellt, zumindest nicht nach Kenntnis des Ersten Staatsanwalts Peter Sticher. In der Nacht auf Mittwoch, kurz nach 1 Uhr, wurde bei einer Tankstelle im Ramsemer Ortsteil Moskau ein Geldautomat mit einer Baumaschine aus der Verankerung gerissen und abtransportiert. Dies meldete ein Anwohner der Schaffhauser Polizei, die nach eigenen Angaben sofort ausgerückt war.
Wie die Polizisten vor Ort feststellen mussten, waren die Diebe nicht gerade zimperlich: Der rausgerissene Geldautomat hat grösseren Sachschaden am Tankstellengebäude verursacht. Die Diebe hatten aber kein Glück mit ihrem entführten Geldautomaten, denn dieser wurde nach einer kurzen, länderübergreifenden Grossfahndung auf der deutschen Seite auf einem Feldweg in Arlen, Ortsteil der Gemeinde Rielasingen-Worblingen, zusammen mit dem Radlader gefunden.
Täter sind flüchtig
Die Täter hatten sich allerdings bereits aus dem Staub gemacht. Gemäss ersten Ermittlungen der Schaffhauser Polizei wurde kein Geld aus dem Automaten gestohlen. Der Geldautomat wurde von den Kriminellen offenbar strategisch gut ausgewählt, sein Standort befand sich nur rund 500 Meter von der Grenze entfernt. Zum Vergleich: Der Bancomat der Schaffhauser Kantonalbank in Petersburg ist mehr als doppelt so weit weg.
Der Fluchtweg nach Deutschland war für die Unbekannten mit dem Radlader also relativ kurz. Wie kurz genau, konnte Peter Sticher allerdings auf Anfrage nicht sagen. Die Schaffhauser Polizei wollte sich dazu nicht äussern, da die Verfahrenshoheit bei der Staatsanwaltschaft liege. Auch wie lange es gedauert hatte, bis die Polizisten vor Ort waren, wurde nicht bekannt gegeben.
An der Grossfahndung hatten sich neben der Schaffhauser Polizei auch mehrere Patrouillen der deutschen Bundespolizei, der deutschen Landespolizei, des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit sowie der Kantonspolizei Thurgau beteiligt.
Personen, die sachdienliche Angaben zu diesem Vorfall machen können, werden gebeten, sich bei der Schaffhauser Polizei unter der Telefonnummer +41 52 624 24 24 zu melden.