Migros will bauen – Stadt verkauft Land im Degerfeld

Für 980 000 Franken soll die Stadt Stein am Rhein Grundstücke an der Kaltenbacher- und der Hofwisenstrasse veräussern. Vorgesehen sind dort ein Neubau der Migros und Fachmärkte.
Seit Längerem wird gemunkelt, die Migros wolle die Zelte an der «Grossen Schanz» abbrechen und auf die andere Seite des Rheins dislozieren. Das dürfte bald der Realität entsprechen. Denn der Steiner Stadtrat legt dem Einwohnerrat zur nächsten Sitzung am 7. April einen Kaufrechtsvertrag mit der Siluxplan AG aus Bergdietikon vor, die auf Grundstücken an der Kaltenbacher- und der Hofwisenstrasse ein Detailhandelsgeschäft mit Fachmärkten erstellen möchte. Als Ankermieterin ist die Migros vorgesehen, die mit der Siluxplan bereits entsprechende Vorverträge abgeschlossen hat.
Laut Stadtrat wurde am 25. Januar nach ersten Verkaufsverhandlungen mit der Siluxplan AG eine verbindliche Absichtserklärung für den Verkauf der Grundstücke, die der Stadt gehören, abgeschlossen. Die Käuferin ist ermächtigt worden, Abklärungen über die Landstücke zu treffen und darauf zu planen. Inzwischen hat der Stadtrat den unterzeichneten Kaufrechtsvertrag zuhanden des Einwohnerrats verabschiedet. Allerdings muss auch das Interkantonale Labor noch seine Zustimmung geben. Dies, weil das Grundstück «Sandgrueb» an der Kaltenbacherstrasse im kantonalen Kataster belasteter Standorte als sanierungsbedürftiges Grundstück gilt. Dort befand sich früher eine Deponie für Hausrat und Industrieabfälle. Im Grundwasser komme ungefährliches Ammonium vor, das Land sei nicht rückgebaut, hält der Stadtrat fest. Gemäss dem Kaufrechtsvertrag wird das Land ohne Gewährleistung der Stadt für die Verunreinigungen und Belastungen verkauft. Deshalb liegt der Quadratmeter- preis dort niedriger als bei jenem an der Hofwisenstrasse. Der Quadratmeterpreis beträgt beim unbelasteten Land 125 Franken, beim belasteten Grundstück 70 Franken.
Den Wirtschaftsstandort aufwerten
Total kommt der Preis auf gut 980 000 Franken zu stehen. Die Käuferin werde die Stadt von allem Verpflichtungen freistellen, schreibt der Stadtrat. Insofern habe man einen optimalen Erlös erzielt und sei von möglichen teuren Sanierungsmassnahmen des ehemaligen Deponiestandortes entbunden.
Der Stadtrat zeigt sich überzeugt, dass die Ansiedlung des kleinen Fachmarktzentrums neue positive Dynamik in den Wirtschaftsstandort Stein am Rhein bringen kann. Und zur Stärkung des Standorts Altstadt habe man ein Konzept lanciert, das in den nächsten Monaten konkretisiert werde.