Woche 10
Der türkische Präsident Erdogan unterdrückt seine Gegner mit Härte, gleichzeitig erweist er dem Westen damit einen Dienst: Mit seinen Provokationen – von Böhmermann bis zu umstrittenen Wahlkampfauftritten – loten er und seine Adlaten die Grenze unserer freien Gesellschaft aus und zwingen uns zur Auseinandersetzung mit unseren eigenen Regeln.
Der türkische Präsident Erdogan unterdrückt seine Gegner mit Härte, gleichzeitig erweist er dem Westen damit einen Dienst: Mit seinen Provokationen – von Böhmermann bis zu umstrittenen Wahlkampf-auftritten – loten er und seine Adlaten die Grenze unserer freien Gesellschaft aus und zwingen uns zur Auseinandersetzung mit unseren eigenen Regeln.
Dass diese unter Druck kommen, zeigt sich auch, wenn ein Podium mit AfD-Mann Marc Jongen in Zürich abgewürgt wird, weil die Organisatoren bedroht und aufs Übelste beschimpft wurden. Die Droher erreichen aber nur eines: dass sie ihren Hang zu Gewalt und Diskussionsverweigerung künftig nicht mehr als Toleranz verkaufen können. In Deutschland setzt sich derweil SPD-Kandidat Martin Schulz als Kämpfer gegen das Establishment für den kleinen Mann von der Strasse in Szene – und nur Wolfgang Schäuble und die FAZ finden die Parallelen zu Trumps Wahlkampf wirklich erwähnenswert. Wäre das jetzt nicht Linkspopulismus?
In der Stadt geht das Ringen um die Belegung der Weidlingspfosten weiter: Der Grosse Stadtrat will die 50-Prozent-Regel wieder einführen, der Stadtrat hält dagegen. Nur: Die Haltung des Stadtrates ist vermutlich während des Intermezzos der bürgerlichen Mehrheit zustande gekommen, und Zweifel sind angebracht, ob der Stadtrat in der neuen Besetzung gleich entscheiden würde. Man darf gespannt sein, mit wie viel Verve die Stadtexekutive im Abstimmungskampf agiert.
Und wenn es den «Tag der Frauen» gibt, ist es nur fair, dass auch die Anliegen der Männer in besonderem Ausmass gewürdigt wurden: mit der Eröffnung des Genfer Autosalons.
rob (blanck@shn.ch)