Im Slalom liegt die Kraft – und um Mitternacht ist Schluss mit lustig

Beat Rechsteiner | 
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Wieviel Alkohol verträgt es an der Firmenweihnacht? Bildquelle: pexels.com, Nicole Michalou

Für manche der blanke Horror, für andere DIE Party des Jahres: Die Weihnachtsfeier mit den netten und weniger netten Kolleginnen und Kollegen hat es auf jeden Fall in sich. Wir haben bei einer kleinen Internetrecherche sechs Ratschläge zusammengetragen, wie man sich am Firmenfest passend verhält. Für alle, die das Weihnachtsessen noch vor sich haben. Und für die, die nach dem kürzlichen Fest mit einem Brummschädel aufgewacht sind und sich bang gefragt haben: «Hab ich mich daneben benommen?».

1. Die Kleidung. Firmenweihnachten beginnen vor dem Kleiderschrank – und da hängen sie dann drin, die Probleme. Jedenfalls, wenn es nicht zur rustikalen Feier mit Glühwein in den Wald geht. Ein sinnvoller Rat scheint folgender zu sein: Geht es im Geschäftsalltag eher förmlich zu, sollte man auch am Firmenfest nicht im Hawaiihemd und in Jogginghosen auftauchen. Gut dabei für die Herren der Schöpfung: Krawatten tragen heute ja nicht einmal mehr Staatschefs bei ihren Gipfeltreffen. Ebenfalls hilfreich: Achte darauf, in was für einer Location die Sause stattfindet und richte Dich danach. Also edle Robe für den Gourmettempel, Jeans und Polo für die Bierhalle. Was zudem oft betont wird: In der Tendenz lieber etwas zurückhaltend und nicht zu aufreizend.

2. Die Platzwahl. Angezogen wären wir. Aber wo setzen wir uns hin? Hier ist etwas Mut gefragt. Wer immer nur neben den gleichen Leuten sitzt wie im Büro auch, verpasst etwas. Also rein ins Getümmel und mit einer Portion Selbstvertrauen ran an den abteilungsübergreifenden Austausch. Ist wirklich eine gute Sache, zumal eine Regel wichtig ist: An Weihnachtsfeiern schliesst man keinen aus, und wenn es nur um Smalltalk geht. Und übrigens: Auch Chefinnen und Chefs können angenehme Sitznachbarn sein.

3. Die Tischmanieren. Das Essen ist in der Regel lecker und zum Geniessen da. Also keine falsche Scham – man darf auch in Gegenwart von Kolleginnen und Kollegen den Teller aufessen oder Nachschlag bestellen. Ansonsten gelten beim Essen die gleichen Regeln wie sonst auch: Es wird weder geschmatzt noch gerülpst noch mit offenem Mund gesprochen. Keine Zahnstocher, kein dauerndes Handyzücken, keine Schreikonversation über den ganzen Tisch hinweg. Kinderstube halt. Kennt man. Ach und noch etwas: Am Buffet gerne auch einmal anderen den Vortritt lassen.

4. Das Trinken. Ja, wir sind nun bei der Königsdisziplin angelangt. Denn: «Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.» Auf der einen Seite ist es schon verdammt verlockend, einmal richtig Party zu machen und Gas zu geben, wenn die Firma schon alle Getränke zahlt. Auf der anderen Seite ist der steigende Alkoholpegel die Falle Nummer 1, sich nachhaltig zum Gespött zu machen. Und wie nun damit umgehen? 1. Teller aufessen (siehe Punkt 3), denn «bödelen» hat noch nie geschadet. 2. Auf Hochprozentiges verzichten. 3. Im Slalom liegt die Kraft: Auf ein alkoholisches Getränk folgt ein Mineralwasser, eine Cola oder ein Eistee. Und für alle, die gerne mal über die Stränge schlagen: Sagt Eurem besten Kumpel vor dem Fest, er oder sie solle einem doch bitte mitteilen, wenn man so langsam «hinüber» sei. Sofern er oder sie es nicht schon selbst ist, kann das helfen.

5. Die Zwischenmenschlichkeit. Wir kennen sie alle: Die Trinkkuschler. Hat er oder sie einen Schluck zu viel gehabt, regiert die Anhänglichkeit. Jetzt wird gefühlsgedusselt – und nicht selten auch kräftig umarmt und geherzt. Ist eigentlich ganz süss, aber wahnsinnig dünnes Eis. Darum in 99,9 von 100 Fällen: Nicht flirten, nicht fummeln, nicht bereuen. Das grosse Weihnachtsessen ist also nicht der Ort für die ganz grossen Gefühle. Auch nicht für all jene, die dem Bürokollegen schon lange endlich einmal sagen wollten, was sie kolossal an ihm nervt.

6. Der Zeitpunkt. Es ist die hohe Kunst eines jeden Partygängers, im richtigen Moment zu gehen. Nämlich dann, wenn noch nicht auf den Tischen getanzt wird, wenn noch nicht gelallt und gebechert wird. Zugegeben: Man verpasst vielleicht den einen oder anderen angeblich legendären Moment – dafür aber geht es einem am nächsten Arbeitstag so richtig gut. Unsere Erfahrung: Spätestens um Mitternacht ist Schluss mit lustig.

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