Hurrikan nimmt Kurs auf Florida

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Zwei Männer untersuchen die Trümmer ihres Hauses in Nagua in der Dominikanischen Republik, wo der Hurrikan grosse ­Verwüstung hinterliess. Bis morgen soll «Irma» Florida erreichen. Bild: Key

Der Wirbelsturm Irma hat sich auf seinem zerstörerischen Kurs Richtung Florida leicht abgeschwächt. Gestern wurde er von einem Hurrikan der Kategorie fünf auf vier heruntergestuft. Bisher starben mindestens 21 Menschen.

Nachdem «Irma» über die Küsten der Dominikanischen Republik, Haitis und der Turks- und Caicos-Inseln hinweggepeitscht war, bewegte sie sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde und somit mit noch erheblichem Verwüstungspotenzial auf die Bahamas und Kuba zu. Dort wurde mit meter­hohen Sturmwellen gerechnet. Zehntausende Anwohner wie auch Touristen wurden aus den Küstengebieten ins Landesinnere gebracht. Ausläufer des Wirbelsturms verursachten auf Kuba die ersten Überschwemmungen. Durch den Jahrhundertsturm aufgepeitschte Wellen schlugen mit bis zu sechs Meter Höhe an die Küste der Karibik-Insel Am Sonntag sollte der Hurrikan in Florida auf Land treffen. In allen betroffenen Gebieten bereiteten sich die Menschen mit Hochdruck darauf vor.

Florida für Evakuierung wappnen

«Die Frage ist nicht mehr, ob Florida getroffen wird, sondern wie hart», hiess es gestern vom US-Katastrophenschutz. Alle Einwohner Floridas sollten sich laut dem Gouverneur für eine ­Evakuierung wappnen. Der Leiter des US-Katastrophenschutzes Fema, Brock Long, ging davon aus, dass Teile Floridas nach «Irma» für Tage ohne Strom sein könnten. Mehr als 100 000 Menschen würden möglicherweise kurzfristig Notunterkünfte benötigen. Gestern hatte «Irma» laut US-Meteorologen die Grösse von Texas. Letzten Vorhersagen zufolge zieht der Sturm mit dieser gewaltigen Ausdehnung über die gesamte Breite der Halbinsel Florida über Orlando hinweg hoch ins Landesinnere. Modelle des Hurrikanzentrums sehen «Irmas» Zug bis hinauf nach Atlanta reichen.

In seiner Folge werden Überflutungen auch an den Küsten Georgias sowie South und North Carolinas erwartet. Warnungen gelten auch für Küstenstädte wie Savannah und Charleston. «Irma» ist einer der heftigsten Atlantikstürme seit einem Jahrhundert und hat mindestens 21 Menschen das Leben gekostet. Mit Windgeschwindigkeiten von knapp 300 Kilometern pro Stunde fegte sie in der Nacht zum Freitag über die Turks- und Caicosinseln, wo sie zahl­reiche Gebäude zerstörte und Bäume entwurzelte. In der Dominikanischen Republik und auf Haiti sorgte sie für Überschwemmungen und Stromausfälle.

Hurrikan José wird stärker

In der Karibik blieb nicht viel Zeit für eine Bestandsaufnahme der Schäden durch «Irma». Es näherte sich bereits der nächste Hurrikan: «José». Und Hurrikan José wird gefährlicher. Das Hurrikanzentrum der USA in Miami stufte «José» gestern Vormittag (Ortszeit) in der zweithöchsten Kategorie vier ein. Der Sturm erreicht Spitzenwindgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde und ist damit ein ­extrem gefährlicher Hurrikan, wie das Zentrum mitteilte. «José» bewegt sich derzeit im Atlantik mit 26 km/h in Richtung Westnordwest und könnte heute bis in die Nähe der nördlichen Kleinen Antillen wandern. (sda/dpa)

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