Anschlag in London: Mindestens sieben Menschen sterben
Erneut wird Grossbritannien von einem Anschlag erschüttert. Im Zentrum der Hauptstadt London kam es am Pfingstsamstag zu mehreren Attacken. Sieben Menschen kamen ums Leben.
Was wir wissen
- Um 22.08 Uhr Ortszeit gehen erste Notrufe ein, dass ein Wagen auf der London Bridge Fussgänger erfasst hat. Beim Fahrzeug handelt es sich um einen Lieferwagen.
- Der Lieferwagen fährt weiter zum Borough Market, einem beliebten Touristenziel. Dort lassen die Angreifer das Auto stehen und beginnen mit Messern auf Menschen einzustechen.
- Die Polizei stellt drei männliche Tatverdächtige. Diese werden am Borough Market erschossen – acht Minuten nach Eingang des Notrufs.
- Die Attentäter tragen laut Polizei Westen, die so aussehen, als würden sie Sprengstoff enthalten. Die Westen entpuppen sich später jedoch als harmlose Attrappen.
- Zeitgleich ereignete sich ein Vorfall im Stadtteil Vauxhall, der jedoch nicht im Zusammenhang mit den anderen beiden stehen soll.
- Mindestens sieben Menschen werden von den Angreifern getötet.
- Mehr als 50 Menschen werden verletzt; die meisten von ihnen werden in Spitälern behandelt.
- Die Polizei spricht von einem Terroranschlag.
Was wir nicht wissen
- Wer die Opfer sind, ist noch nicht bekannt.
- Die Hintergründe der Attacke sind unklar. Über die Identität und Herkunft der mutmasslichen Täter ist bisher nichts bekannt –ebenso, ob es sich um islamistische Terroristen handelt.
Beim Anschlag in London vom späten Samstagabend sind nach jüngsten Angaben über 50 Menschen verletzt worden. 48 Verletzte seien in Spitäler gebracht worden, während mehrere Leichtverletzte am Tatort versorgt worden seien, teilten die Rettungsdienste am Sonntag mit.
Zunächst war von mehr als 30 Verletzten die Rede gewesen. Angaben zu allfälligen Schweizer Opfern lägen bis zur Stunde keine vor, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit.
Ein Lieferwagen war am Samstagabend auf der London Bridge im Herzen der britischen Hauptstadt in eine Menschenmenge gefahren, anschliessend stachen die Angreifer in einem nahe gelegenen Ausgehviertel wahllos auf Nachtschwärmer ein. Mindestens sechs Menschen wurden getötet. Die Polizei erschoss drei Angreifer.
Merkel bestürzt
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel reagierte am Sonntag bestürzt auf den Anschlag und sicherte Grossbritannien Deutschlands Solidarität zu. «Wir sind heute über alle Grenzen hinweg im Entsetzen und der Trauer vereint, aber genauso in der Entschiedenheit», erklärte Merkel.
«Ich bekräftige für Deutschland: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Grossbritanniens.» Sie bekundete den Opfern und ihren Angehörigen ihre Anteilnahme. Zuvor hatte auch US-Präsident Donald Trump London seine Hilfe angeboten.
Britische Konservative setzen Wahlkampfaus
Nach dem jüngsten Anschlag in London hat die Konservative Partei von Premierministerin Theresa May am Sonntag ihren Wahlkampf vorübergehend ausgesetzt. Das teilte ein Sprecher am Morgen mit. Grossbritannien soll an diesem Donnerstag ein neues Parlament wählen.
Bereits nach dem Anschlag in Manchester vor knapp zwei Wochen hatten May und auch der Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, ihre Kampagnen unterbrochen. In sozialen Medien gab es unterdessen Forderungen nach einer Verschiebung der Parlamentswahl.
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan lehnte eine Verschiebung der Unterhauswahlen am Sonntag ab. Die Briten könnten zeigen, dass sie sich nicht einschüchtern lassen, indem sie am Donnerstag ihre Stimme abgäben.
Mit Material der SDA.