Nur wenige Städte zahlen Beiträge für Kinderbetreuung

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In Zukunft sollen Mitarbeiter der Stadt Schaffhausen Beiträge für die ausserfamiliäre Kinderbetreuung erhalten. Bild: Key

Die ausserfamiliäre Kinderbetreuung für Mitarbeiter der Stadt Schaffhausen soll in Zukunft durch Beiträge unterstützt werden.

von Ronja Bollinger

Bei der Abstimmung am Sonntag, 24. September, wird in der Stadt Schaffhausen auch über die Vorlage «Beiträge an die ausserfamiliäre Kinderbetreuung für städtische Mitarbeitende» entschieden. Die Vorlage möchte, dass die städtischen Mitarbeitenden in Zukunft einen Beitrag von 20 Franken pro Tag und Kind für Kinderkrippen und Tagesmütter beantragen können. Die Vorlage will bewirken, dass junge Mütter vermehrt im Arbeitsprozess bleiben und die Stadt keine wertvollen Mitarbeiterinnen verliert.

Bei einigen Privatunternehmen in der Region Schaffhausen, wie Cilag, IWC, Unilever und Georg Fischer, wird ein derartiges Modell bereits angewandt und sogar 30 bis 40 Franken pro Tag ausgezahlt. Vergleicht man die Idee mit der Situation in anderen Ostschweizer Städten, fällt allerdings auf, dass Schaffhausen eine der ersten Städte wäre, die dieses Modell einführen. So gibt es keinerlei Beiträge an die Kinderbetreuung für Stadtangestellte in Frauenfeld, Winterthur, Kreuzlingen, Bülach oder St. Gallen, wie eine Umfrage der SN zeigt. In bestimmten Städten, wie zum Beispiel in St. Gallen, gibt es stadteigene Krippen, in welchen die Kinder der Stadtangestellten betreut werden.

Allerdings existieren auch öffentliche Verwaltungen, die bereits ein ähnliches Prinzip anwenden und auch Vorbild für die Vorlage sind. SP-Grossstadtrat Urs Tanner nennt als Beispiel die Städte Zürich und Luzern. «Grundsätzlich ist es für uns nicht matchentscheidend, wie viele andere Städte dieses Modell schon anwenden», meint er.

Die Vorlage sei marktwirtschaftlich simpel und habe den Vorteil, dass eine Mutter aus Bülach, welche bei der Stadt Schaffhausen arbeite, genauso einen Beitrag beantragen könne wie eine Mutter aus Schaffhausen. Andere Städte besässen zwar stadteigene Kinderkrippen, wobei eine auswärtige Mitarbeiterin ihr Kind aber wohl lieber in eine Krippe in der Nähe ihres Wohn­ortes gebe. Eine Befragung unter den Mitarbeitenden der Stadt Schaffhausen zeigte klares Interesse an einem derartigen Prinzip. In der Vorlage werden als Maximalkosten 250 000 Franken jährlich genannt, welche sich aus der Anzahl Interessenten unter den Stadtangestellten errechnet.

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