Die Region von oben: Kinder entdecken die Luftfahrt mit dem Ferienpass

Shania Eberhard | 
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Gemeinsam schob die Ferienpass-Gruppe das Flugzeug Robin DR400 am Schluss wieder in den Hangar. Bild: Shania Eberhard

Ein aufregender Tag erwartete eine Gruppe begeisterter Kinder am Mittwoch am Flugplatz Schmerlat. Sie hatten die einzigartige Gelegenheit, einiges über die Fliegerei zu erfahren und selbst in einer Robin DR400 mitzufliegen.

«Warum fliegt ein Flugzeug überhaupt?», fragte Pilot Albert Studerus in die Runde. Im Rahmen des Ferienpasses konnten 15 Kinder am Mittwoch einen Tag auf dem Flugplatz Schmerlat verbringen. Veranstaltet wurde dies von Rudolf Burgstaller von «WingScout» und der Segelfluggruppe Schaffhausen. Die Antwort darauf, wieso ein Flugzeug fliege, liefern die Flügel, erklärte Studerus. Die Flügel sind unten gerade und oben gebogen. Sobald das Flugzeug an Geschwindigkeit gewinnt, hat der Wind an der Oberseite des Flügels einen längeren Weg zurücklegt als an der Unterseite. «Dadurch entsteht ein Unterdruck, der das Flugzeug in die Luft befördert.» Um abzuheben, müsse das Flugzeug jedoch mindestens 100 Kilometer pro Stunde erreichen, erklärte Studerus weiter. Hierfür sorgt der Propeller, der sich mit seinen gebogenen Propeller-Blättern in den Wind schraubt und das Flugzeug vorwärtszieht.

Bei reinen Segelflugzeugen, die keinen Motor haben, werden sie zunächst mit einem Motorflugzeug in die Luft befördert. Die Kinder staunten, als Studerus enthüllte, dass ein Segelflugzeug mehrere Stunden lang problemlos in der Luft bleiben kann dank der sogenannten Thermik. «Die Sonne erwärmt den Boden, insbesondere Städte oder abgeerntete Felder, und durch das Kreisen über diesen erhitzten Flächen kann das Segelflugzeug von der aufsteigenden warmen Luft getragen werden.»

Die Navigation im Flugzeug erfolge vor allem durch das Hinausschauen, sagte Studerus. Deswegen sei es wichtig, dass die Piloten gewisse Merkmale kennen, damit sie sich in der Luft zurechtfinden. «Schaffhausen erkennt man unter anderem woran?», fragte er. «Am Munot», war die einstimmige Antwort der Kinder.

Man hört es, bevor man es sieht

Im Anschluss erklärte Rudolf Burgstaller von «WingScout» den Kindern einiges über die Piste. «Beim Aufenthalt auf einer Piste ist es wichtig, das Gehör zu schärfen», betonte Burgstaller. Oftmals hört man ein Flugzeug, bevor man es sieht – und auf der Piste sollte man sich auf Flugverkehr einstellen. «Daher gilt: zuhören, Ausschau halten und sauber kommunizieren.» Die Entscheidung, von welcher Seite der Piste gestartet wird, obliegt immer dem Piloten. «Idealerweise startet man mit Gegenwind», fügte Burgstaller hinzu.

«Beim Aufenthalt auf einer Piste ist es wichtig, das Gehör zu schärfen.»

Rudolf Burgstaller, Firma «WingScout»

Kurz nach 10.30 Uhr war es dann so weit, und es folgte das, worauf sich die Kinder am meisten freuten: das Fliegen. Die aufgeregten Kinder wurden in fünf Gruppen aufgeteilt. Etwa 10 bis 15 Minuten dauerten die Flüge mit der Robin DR400, bei denen die Wohnorte der Kinder abgeflogen wurden. Insgesamt wurden fünf Flüge durchgeführt. Während des Wartens konnten die Kinder sich mit Würsten und Getränken verpflegen. Zudem wurden einigen Kindern Aufgaben wie das Aufschreiben der Start- und Landezeiten oder das Überwachen des Funkes zugewiesen.

Natürlich gehört zur Fliegerei auch die Nachbereitung. So konnten die Kinder das Flugzeug im Anschluss waschen und dann gemeinsam wieder in den Hangar schieben.

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