Wenig umgeknickte Bäume auf dem Randen
Der Wintersturm «Burglind» brauste über die Schweiz und brachte Rekordgeschwindigkeiten und viel Arbeit für Rettungskräfte. Auch der Kanton Schaffhausen war betroffen.
Auf den ersten Blick nur wenig Schaden in den Wäldern
Mit Naden und kleinen Ästen übersäte Strassen und vereinzelt umgeknickte Bäume. Die Wälder auf dem Randen haben den Sturm Burglind eingermassen gut überstanden, wie ein erster kurzer Überblick zeigt. Grössere Schäden wie beim Sturm Lothar blieben aus.
Zug und Busverbindungen beeinträchtigt
Aufgrund des Sturms kam es zu mehreren Ausfällen im öffentlichen Verkehr.
Wegen eines umgestürzten Baums auf der Buchthalerstrasse musste die Linie 5 im Salzstadel wenden.
— VBSH (@VBSH_RVSH) January 3, 2018
Laut der SBB ist in der Region derzeit auch die Bahnstrecke Schaffhausen-Singen unterbrochen. Reisende müssen dort mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Die Störung besteht bis mindestens morgen 1 Uhr.
Umgerissener Sichtschutz, Bäume und kaputte Ziegel
Zwischen Stetten und Büttenhardt blockierte ein umgerissener Baum die Strasse:
Bild: Tito Valchera
Via Facebook hat uns Cédric Käppler das Bild dieses umgestürzten Baums in Neunkirch geschickt:
C. Weidmann hat uns diese beiden Fotos aus Konolfingen geschickt. «Burglind» hatte mit diesem Sichtschutz leichtes Spiel.
Ein Facebook-User hat uns folgendes Video und drei Fotos aus dem Berner Jura zur Verfügung gestellt:
In Prêles im Berner Jura riss «Burglind» auch Ziegel vom Dach:
Christa Hodel berichtet, ihr sei eine Windschutzscheibe entgegen geflogen. Ihr Auto wurde beschädigt:
Meteo Schweiz warnte gestern
Meteo Schweiz warnte bereits tags zuvor vor einem starken Sturm in der Nacht auf Mittwoch. Besonders betroffen von «Burglind» waren die Regionen Schaffhausen, Marthalen-Stammheim sowie Pfungen-Hettlingen.
Vorboten des Sturms machten sich bereits in der Nacht bemerkbar. So wurden auf dem Säntis gegen 4 Uhr Böen von bis zu 146 Kilometern pro Stunde gemessen. Im Laufe des Vormittags wurden die Winde noch stärker. Laut Marco Stoll von MeteoSchweiz verzeichnete die Station auf dem Säntis Windspitzen von 160 Kilometern pro Stunde.
Den bisherigen Rekordwert stellte der Pilatus auf. Dort stürmte es mit einer Geschwindigkeit von 195 Stundenkilometern. Wie SRF Meteo auf Twitter mitteilte, handelt es sich dabei um einen Rekord seit Messbeginn 1981. Im Flachland lagen die Windspitzen vorderhand zwischen 70 und 120 km/h.
Auf den #Gipfeln geht nun die Post ab. 195 km/h auf dem #Pilatus. Das ist für den Pilatus ein neuer Rekord seit Messbeginn 1981. (bisher 168 km/h, 5.1.2012).#Burglind ^gf pic.twitter.com/zznyVkiO9G
— SRF Meteo (@srfmeteo) 3. Januar 2018
«Burglind» war laut MeteoSchweiz "stark, aber nicht extrem". Trotzdem seien solch stürmische Winde im Flachland nur alle zehn bis zwanzig Jahre zu erwarten.
Schaffhauser Polizei mahnt zur Vorsicht
Bei verschiedenen Kantonspolizeien gingen am Mittwochvormittag die Meldungen fast im Minutentakt ein. Zahlreiche Bäume und Bauabschrankungen fielen um, sodass es viele Behinderungen auf den Strassen gab. Die Schaffhauser Polizei empfiehlt auf ihrer Website, «die lokale Wetterentwicklung weiter zu beachten, Informationen regelmässig einzuholen und das Verhalten den Verhältnissen anzupassen». Der Aufenthalt im Freien solle nur mit erhöhter Vorsicht erfolgen und Wälder gemieden werden. Die Schaffhauser Polizei verfolgt die Lage und steht in engem Kontakt mit den verschiedenen Partnerorganisationen.