Ein eigener Betrieb – das wäre sein Traum

Maria Gerhard | 
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Der Umgang mit der Einscheibenmaschine zum Reinigen des Fussbodens will gelernt sein. Für Fabian Meier aus Schleitheim ist das jedoch kein Problem mehr. Bild: Bruno + Eric Bührer

Die Lehre zum Unterhaltspraktiker bei der Altra hat Fabian Meier bestanden. Nach einem leicht holprigen Start ist er nun einer der Besten.

Wo andere ungern zum Staubsauger greifen oder nur unter Ächzen und Stöhnen den Wischmopp in die Hand nehmen, hat Fabian Meier aus Schleitheim kein Problem damit, Fenster zu putzen oder Regale abzuwischen. Der 19-Jährige hat gerade erst erfolgreich seine Lehre zum Unterhaltspraktiker bei der Altra in Schaffhausen beendet. Das umfasst die Bereiche Grünpflege, Technik und Unterhalt sowie eben Reinigung. «Gerade dabei kann man viel mit Maschinen arbeiten», sagt Meier. Das mache ihm grossen Spass. So wie mit der Einscheibenmaschine, mit welcher er gerade den Boden des Sanitätszimmers in der Altra an der Mühlenstrasse putzt. Das blaue Ungetüm hat unten eine Scheibe die sich dreht, diese kann aus einer weichen Matte, aber auch einer Bürste bestehen. «Hier oben im Kasten ist das Reinigungsmittel», erklärt Meier und öffnet eine Klappe. Dieses wird dann durch einen Schlauch auf die Matte geleitet. Es kann also losgehen, Meier drückt einne Hebel, und die Maschine fängt an zu dröhnen.

Die Lehre hat ihm Spass gemacht

Mittlerweile macht es ihm auch Freude, anderen etwas zu erklären. Das war aber nicht immer so. «In der Schule war ich immer sehr ruhig, sehr schüchtern», sagt er. Daher sei es dort auch nicht so gut gelaufen. Öffnen konnte er sich zu dieser Zeit nur gegenüber Menschen, die er gut gekannt hat. Auch am Anfang seiner Ausbildung war das noch ein Problem. Dort arbeitet man in verschiedenen Abteilungen: von der Grünpflege über die Schreinerei bis zur Spedition. «Ich habe fast nie etwas gesagt», sagt Meier. Aber dann habe ihm die Lehre Spass gemacht, und in der Berufsschule seien auch die Noten besser geworden. Am Ende gehörte er sogar zu den Klassenbesten. Das habe ihn selbstbewusster gemacht. Das merkt man auch, als er wenig später für die SN vor die Videokamera tritt, seine Stimme ist fest und ruhig. Die Aufnahmen sind sofort im Kasten.

Eine grossartige Bilanz für jemanden, dessen Start in die Schul- und Berufswelt vielleicht etwas holprig war. Meier kann sehr zufrieden sein. Für seine Vertiefungsarbeit zum Thema «Hochbeete» bekam er sogar im Qualifikationsverfahren eine Auszeichnung. «Da habe ich mich sehr gefreut.»

«In der Schule war ich immer sehr ruhig, sehr schüchtern.» Fabian Meier, Unterhaltspraktiker

Auf das Thema kam er durch seine Mutter. «Sie wollte immer ein Hochbeet haben», sagt er, «von ihr kam der Vorschlag.» Und so konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Das Mami bekam das Hochbeet und der Sohn eine spannende Aufgabe. Das meiste hat Meier allein gemacht. Sein Vater hat ihm nur hin und wieder beim Schrauben geholfen. Heute wachsen auf dem Beet Randen und Salat. Für die Vertiefungsarbeit musste er jedoch neben einer Präsentation auch ein Modell anfertigen. Auf seinem Handy hat er ein Foto: Da erscheint ein Miniatur-Hochbeet, das auf der einen Seite eine Plexiglasscheibe hat. Die einzelnen Schichten – von Universal-Erde bis zu Rindenmulch – hat Meier säuberlich mit Aufklebern beschriftet.

Nach dem Abschluss darf sich Fabian Meier jetzt erst einmal auf die Sommerferien freuen. Danach geht es nämlich gleich weiter für ihn: Er hat bereits eine Ausbildungsstelle in der Sonderschule in Schaffhausen bekommen. Dort wird er die zweijährige Ergänzung zum Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis machen. Und auch sonst hat Fabian Meier schon einige Pläne für die Zukunft: Irgendwann würde er gerne einmal seine eigene Firma haben. «Es gibt viele Leute, die zum Beispiel Hilfe beim Rasenmähen bräuchten», sagt er. Zunächst denke er da mehr an einen Einmannbetrieb. «Aber wenn es läuft, könnte man auch jemanden einstellen», sagt Meier. Aber eins nach dem anderen. Die Motivation ist jedenfalls da.

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