Zu Ehren der Kreiszahl Pi gibt es im BBZ heute Kuchen

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Die letztjährige Klasse von BBZ-Lehrer Martin Binder am Pi-Tag. Bild: zvg

Am 14. März feiern Mathematiker die Kreiszahl Pi. Was als Idee eines US-amerikanischen Physikers begann, ist mittlerweile auch in Schaffhausen angekommen.

von Moritz Bolli

Unter allen Gedenk- und Aktionstagen nimmt der 14. März eine besondere Position ein. Er ist der «Pi-Tag», da in seinem Datum die ersten drei Stellen der Kreiszahl auftreten. Zumindest unter US-Amerikanern stimmt auch die Reihenfolge der Ziffern: 3.14 – mit dem Monat vor dem Tag geschrieben. Vom Physiker Larry Shaw 1988 initiiert, wurde er gut 20 Jahre später durch das US-Repräsentantenhaus offiziell anerkannt. Mittlerweile wird der Tag weltweit gefeiert. Weil im Englischen «pi» und «pie» (Englisch für gedeckter Kuchen) gleich klingen, werden von Mathematikfans zur Feier des Tages kreisrunde Kuchen gebacken.

Auch Schaffhausen feiert

Das kann man seltsam finden, doch von Pi geht unbestritten eine Faszination aus. Die Zahl beschreibt das Verhältnis vom Umfang eines Kreises zu seinem Durchmesser. Doch sie ist viel mehr als das. In der Mathematik ist Pi eine transzendente und somit irrationale Zahl. Das bedeutet, dass sie nicht als Bruch zweier ganzer Zahlen dargestellt werden kann. Das heisst auch, dass Pi unendlich viele Nachkommastellen hat. Während im Altertum nur Näherungswerte berechnet werden konnten, haben gewiefte Mathematiker mithilfe von Computern mittlerweile Billionen Stellen errechnet. Auch ein Bezug zur Schweiz besteht: Der in Basel geborene Mathematiker Leonard Euler hat die Verwendung des griechischen Kleinbuchstabens Pi für die Kreiszahl geprägt.

Das alles wird heute Martin Binder, Prorektor des BBZ Schaffhausen und Mathematiklehrer an der Berufsmaturitätsschule mit technischer Ausrichtung, seiner Klasse erzählen. Er feiert seit 2013 diesen speziellen Tag. «Die ganze Weltgeschichte kommt in Pi vor», sagt Binder. «Würde man jedem Buchstaben eine Zahl zuweisen und so Texte chiffrieren, stünde auch die heutige Ausgabe der ‹Schaffhauser Nachrichten› bereits irgendwo in Pi drin», sagt er über die unendlich fortlaufenden Zahl. Jede mögliche Kombination komme vor, und es gebe keine Regelmässigkeit.

Internationaler Ehrentag

Binder versteht den Pi-Tag als internationalen Ehrentag für die Mathematik. «Ich nutze das, um ein sonst eher trockenes Thema lebendig zu gestalten. Mathematik begegnet man überall im Alltag.» Er versuche, das seinen Schülern auf nicht ganz ernste Art zu vermitteln. Deshalb kommt Binders Klasse heute in den Genuss, Interessantes rund um Pi und den Pi-Tag zu erfahren. Einen Wettkampf, wer am meisten Nachkommastellen aufsagen kann, wird es hingegen nicht geben. Dafür gibt es aber zum Znüni den von Binder selbst gebackenen Kuchen in Kreisform mit entsprechender Verzierung.

3,1415926535897932 ... Mehr als nur eine Zahl

Die Zahl Piist eine mathematische Konstante und gibt das Verhältnis von Umfang zu Durchmesser eines Kreises wieder. Für ­gewöhnlich wird die Zahl mit 3,14159 abgekürzt.

Bereits die Babylonier ver­wendeten als Kreiszahl 25/8. Archimedes grenzte die Zahl ein, indem er den Kreisumfang mit einem regelmässigen 96-Eck umschrieb. Im Laufe der Jahrhunderte versuchten verschiedene Mathematiker, möglichst viele Nachkomma- stellen zu berechnen. Aktuell liegt der Rekord bei 22,4 Billionen Stellen.

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