Polizei verhaftet Gesuchten nach Handgemenge im Zug von Schaffhausen nach Singen

Julian Blatter | 
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, fotografiert am  , in . (Roberta Fele / Schaffhauser Nachrichten)
Ein 23-Jähriger setzt sich in den Zug nach Deutschland, obwohl er nicht einreisen darf. Jetzt muss er für mehrere Monate hinter Gitter. Symbolbild: Roberta Fele

Ein Mann, der nicht in Deutschland sein dürfte, nimmt den Zug von Schaffhausen nach Singen. Nach einem Handgemenge ist der 23-Jährige zwar in Deutschland angekommen – aber in Handschellen.

Beamte der deutschen Bundespolizei nahmen am Donnerstag einen 23-Jährigen im Zug zwischen Schaffhausen und Singen fest. Der guineische Staatsangehörige sei der Aufforderung, seine Identitätspapiere zu zeigen, nicht nachgekommen, schreibt die Bundespolizeiinspektion Konstanz in einer Mitteilung. Die Beamten hätten – so die Schilderung der Polizei – den Mann «zu Boden bringen und kurzzeitig fixieren müssen». Dagegen habe sich der 23-Jährige erheblich gewehrt und die Einsatzkräfte beleidigt.

Mann in Deutschland zur Fahndung ausgeschrieben

Bei der Durchsuchung des Mannes fanden die Bundespolizisten statt eines Passes lediglich schweizerische Asyldokumente. Auch Papiere, die seine Einreise und seinen Aufenthalt in Deutschland erlaubt hätten, fehlten. Darüber hinaus besteht gegen ihn seit 2021 ein geltendes Einreise- und Aufenthaltsverbot für Deutschland.

Zudem sucht die Staatsanwaltschaft Offenburg seit Ende 2023 nach dem Mann, der im Sommer 2022 wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Geldstrafe von umgerechnet knapp 1400 Franken verurteilt wurde. Auch das Landratsamt Waldshut sowie die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen suchen ihn in zwei aktuell noch offenen Verfahren wegen Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz und das Strafgesetzbuch.

Gesuchter landet hinter Gittern

Nun muss der 23-jährige Mann eine mehrmonatige Ersatzfreiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt Waldshut absitzen. Nach seinem Gefängnisaufenthalt muss er Deutschland in Richtung Schweiz wieder verlassen. Die Bundespolizeiinspektion Konstanz ermittelt jetzt wegen Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und versuchter unerlaubter Einreise.

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