Hormon macht Zugvögel reisefreudig

Schaffhauser Nachrichten | 
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Symoblbildd: Pixabay

Zugvögel reisen zweimal im Jahr Tausende Kilometer. Dabei müssen vor allem die kleinen Tiere öfter Pausen einlegen, um auszuruhen und den Hunger zu stillen. Ein Hormon namens Ghrelin beeinflusst, wie rasch sie weiterfliegen, stellten Wissenschaftler bei einer Singvogelart fest.

Die Forscher um Leonida Fusani von der Veterinärmedizinischen Universität und der Uni Wien haben sogenannte Gartengrasmücken (Sylvia borin) auf ihren Rastplätzen in Italien eingefangen und ihre Ghrelin-Spiegel gemessen. Ausserdem injizierten sie den Vögeln dieses Hormon und beobachteten, ob sich dadurch ihr Verhalten ändert.

Auffälliger Gesang

Gartengrasmücken sind etwa so gross wie Kohlmeisen, sie leben bevorzugt in Wäldern mit reichem Unterwuchs, an Waldrändern und Gewässern. Ihr Gefieder ist braun und unscheinbar, umso mehr fallen die Vögel durch ihren Gesang auf, der am ehesten als «melodisches Geschwätz» zu beschreiben ist. Sie fressen vor allem Insekten, Spinnentiere und Beeren.

Wenn sie sich beim Rasten gesättigt haben, steigt ihr Spiegel an Ghrelin, fanden die Forscher heraus. Das gibt den Vögeln vermutlich zu erkennen, dass ihre Fettspeicher nicht mehr leer sind, und macht sie «reisehungrig». Als die Wissenschaftler den Grasmücken nämlich dieses Hormon injizierten, verloren diese die Lust weiterzufressen, wurden rastlos und entwickelten eine erhöhte «Zugunruhe», berichten sie im Fachblatt «PNAS».

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