Starke Leistung, bitteres Ende

Philipp Hagen | 
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Ausgerechnet gegen das starke Nîmes Gard schienen die Kadetten zum ersten Sieg der diesjährigen EHL-Gruppenphase zu kommen. Nach einem harten Entscheid der Unparteiischen endete die Partie aber 25:25.

Es will und will einfach nicht klappen mit dem ersten Schaffhauser Vollerfolg in der diesjährigen Kampagne der European Handball League. Erneut schlug den Kadetten die Schlussphase der Partie ein Schnippchen: Luka Maros erzielte fünf Sekunden vor Spiel- ende das scheinbar entscheidende Tor zum 25:24, die Kadetten waren schon halb im Freudentaumel. Doch Nîmes-Coach Franck Maurice unterbrach die Partie noch ein letztes Mal mit seinem Time-out. Was dann folgte war enorm bitter aus Schaffhauser Warte: In einem letzten Verzweiflungsangriff schnappte sich Rückraumspieler O’Brian Nyateu den Ball und stürmte auf das Schaffhauser Gehäuse zu. Der Franzose prallte auf Lukas Herburger und Zoran Markovic – und ging zu Boden. Das dänische Schiedsrichter-Duo entschied auf Rote Karte gegen Markovic und entsprechend der Regularien auf Penalty. Altmeister Michael Guigou trat zum finalen Duell mit Kristian Pilipovic an – und gewann dieses. Sein Tor zum 25:25 besiegelte die Partie. Die Enttäuschung aufseiten der Orangen hätte grösser nicht sein können, war es doch eine enorm harte Entscheidung der Unparteiischen. «Heute war es wieder ein bitteres Déjà-vu. Wir hatten sie am Rande der Niederlage. Drei von vier Spielen hätten wir bislang gewinnen müssen», so ein enttäuschter Best-Player Jonas Schopper.

Comeback von Cañellas

Ein positiver Aspekt war nebst der starken Leistung der Schaffhauser gegen die favorisierten Franzosen aber, dass mit Joan Cañellas und Luka Maros zwei zuletzt Verletzte wieder im Aufgebot standen. Cañellas hatte seinen Finger allerdings noch immer dick eingetaped und Maros seinen Knöchel mit einer Bandage umwickelt. Bei 100 Prozent sind also beide noch nicht. Entsprechend begann Trainer Adalsteinn Eyjolfsson die Partie mit Torben Matzken im linken Rückraum. Und dieser eröffnete mit einem seiner insgesamt vier Treffern auch den Torreigen des Abends. Er und seine Teamkollegen erwischten den besseren Start als der Gast aus Nîmes, 6:3 führten die Schaffhauser nach der Startphase. Nach einer ersten Auszeit kamen die Franzosen zwar wieder ran (6:6), die Kadetten vermochten aber sogleich zurückzuschlagen und zogen wieder auf 10:6 davon. Die Schaffhauser verteilten ihre Tore auf viele Schultern und hatten mit Ignacio Biosca einen sicheren Wert im eigenen Gehäuse. Nach 22 Minuten kam dann Cañellas zu seinem langersehnten Comeback. Der Spanier konnte noch nicht die ganz grossen Akzente setzen, liess seine Klasse aber immer mal wieder aufblitzen.

Zur Pause hatten die Kadetten ein Polster von zwei Toren (15:13). Zu Beginn von Umgang zwei durfte dann auch Luka Maros sein Comeback geben. Doch dieses misslang: nach zwei Fehlwürfen und einem Fehlpass des Rückraumspielers lagen nun erstmals die Gäste aus Südfrankreich in Führung: Luc Tobie erzielte das 17:16 in der 34. Spielminute. Nach insgesamt fünf französischen Toren zum Auftakt in die zweite Hälfte stand es 18:15 zugunsten Nîmes’ – deren höchste Führung des Abends.

Die 585 Zuschauer in der BBC-Arena wurden aber auch in der Folge nicht enttäuscht: Die Kadetten fanden in der Offensive den Tritt wieder und glichen bald darauf wieder aus. 19:19 stand es nach 40 Minuten. Nun schienen die beiden Equipen der intensiven und kräftezehrenden Partie langsam ihren Tribut zu zollen. Relativ viele technische Fehler schlichen sich auf beiden Seiten ein, Tore wurden eher Mangelware. 24:24 stand es mit Anbruch der Schlussminute. Das bittere Ende ist bekannt.

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