Erneute Niederlage für den FC Schaffhausen
Und wieder war es nichts mit einem Auswärtssieg: Der FC Schaffhausen verliert mit 0:2 im Ländle - und rutscht auf Platz 5 der Tabelle ab.
Ticker
Das Spiel ist aus, der FCS verliert verdient mit 0:2.
Noch 3 Minuten im Rheinpark. Jeder, der dem FCS gesinnt ist, wird froh sein, dass das Spiel bald vorbei ist. Das war wieder keine Offenbarung, sondern eher ein Offenbarungseid. Auch Coach Smiljanic winkt an der Seitenlinie enttäuscht ab. Zu erklären haben wird er, warum das Team so passiv und defensiv aufgetreten ist. Das war teilweise schon Angsthasenfussball.
Und damit ist der FCS auf Platz 5 in der Tabelle abgerutscht. Vaduz ist neuer Dritter. Und sogar Aufsteiger Rappi ist nun vor den Schaffhausern. Dabei wurden der Aufsteiger doch zum Saisonstart mit 6:0 aus dem Lipo-Park gefegt. Ei, ei, ei, was ist das bitter.
Jetzt muss der FCS aufpassen, dass es keine Packung gibt. Einen guten Konter schliesst Vaduz-Captain Muntwiler ganz schwach ab. Statt abzuspielen haut er die Kugel 10 Meter am Tor vorbei. Glück für den FCS.
Und da ist es passiert - das 2:0 für Vaduz. Und das war schön: Hacke Devic, Flachschuss FRANZ BURGMEIER, der vor drei Minuten kam. Ja so ist Fussball.
Auf was warten wir noch? Vielleicht auf einen Evergreen. Auf der Vaduz-Bank sitzt noch Franz Burgmeier. Wir skandieren "Wir wolln den Franzl sehen!" Ist ist noch einer von der alten Garde. Und immerhin 107 Länderspiele hat er für Liechtenstein absolviert,.
Jetzt wirft Smiljanic Karim Barry rein. Vielleicht schafft der ja den Ausgleich - und damit eine Premiere? Wir warten im 25. Spiel noch immer auf ein Remis in dieser Saison,
Noch 20 Minuten. Was hat Coach Smiljanic noch für Alternativen? Karim Barry? Fioravanti? Da ist keiner dabei, wo man schreien würde: Bitte reinbringen.
Jetzt kommt Vaduz mal wieder auf: Torschütze Coulibaly zündet den Turbo, lässt eine Granate ab, die saust aber knapp am Tor vorbei.
Ausverkaufte Hütte in Vaduz - nicht ganz. Aber immerhin 1532 Zuschauer sind zum Spiel erschienen, das ist doch ordentlich.
Der FCS nimmt so langsam Fahrt auf - was beim bisherigen Standgas auch nicht schwer war. Cicek prüft nun mit einem Kopfball Keeper Jehle. Noch ist da nichts Zwingendes dabei, aber immerhin wird Vaduz mal ein wenig gekitzelt. Das spüren auch die Heimfans und fangen langsam an mit Murren.
Und da war die (kleine) Chance zum Ausgleich: Cicek mit einem Weitschuss, doch Vaduz-Oldie Peter Jehle pariert stark.
Wären wir beim Eishockey, könnten wir uns vielleicht an der ein oder anderen Rauferei erfreuen. Wir sind aber beim Fussball, da bleiben die Fäuste (zumeist) unten. So warten wir geduldig auf "andere" Spannung, vor dem Tor geht wenig.
Und mal wieder eine Rudelbildung, die für Stimmung sorgt. Captain Paulinho ist sauer auf Nils von Niederhäusern - beide bekommen Gelb
Coach Smiljanic hat genug gesehen vom Eine-Millionen-Franken Mann Pickel. Der 20-Jährige hat frühzeitig Feierabend, für ihn kommt Luca Tranquilli auf das Feld. Vielleicht hat der ja Offensivpower mitgebracht,.
Der FCS spielt seine wenigen Offensivaktionen aber auch nicht konsequent zu Ende. Del Toro hat auf dem linken Flügel Platz und Zeit, seine Flanke ist jedoch schwach und bringt nullkommenullnullnull Gefahr ein,.
Neben uns sitzt ein Scout vom FC St. Gallen. Der hat einen lockeren Nachmittag, für die Super League kommt hier keine in Frage.
Foul von Pickel an Coulibaly: Die erste Gelbe für den FCS.
Der FCS wird stärker. Die Vierkette steht nicht mehr so weit hintendrin und rückt fast bis zur Mittellinie vor. So muss das sein, so macht man Druck.
Wir reiben uns verwundert die Augen: Cicek mit einem Schussversuch, das war gar nicht schlecht!
Und los gehts mit dern zweiten 45 Minuten.
Fertig mit ausruhen, die Spieler kommen wieder auf das Feld. Wir bitten drum, dass jetzt mal Feuer kommt, sonst fahren wir hier mit Frostbeulen heim aus Vaduz. Denn das leicht warme Wetter hat in Kälte umgeschlagen, so macht das wenig Spass.
So richtig schlau wird heute keiner aus der FCS-Taktik. Es sieht fast so aus, als habe man von Beginn weg auf 0:0 spielen wollen. Die Viererkette steht fast am eigenen Sechzehner, das Mittelfeld wird Vaduz überlassen, die Spitzen hängen in der Luft. Mal schauen, ob Coach Smiljanic nun etwas an der Taktik ändert, sonst geht hier aber mal so gar nichts mit einem Punktgewinn.
Und da pfeift der Schiri auch schon ab, wenig glamouröse 45 Minuten liegen hinter uns. Die Highlights setzte wenn überhaupt Vaduz, der FCS ist noch im Sparmodus. Vielleicht haben sie sich die Kräfte für die zweite Halbzeit aufgehoben. Auch FCS-Geschäftsführer Marco Truckenbrod Fontana macht sich auf den Weg in die Kabine. Seine Miene? Bitter-kalt und sauer. Mal wieder ein Auftritt, der einiges vermissen lässt - vor allem offensive Szenen.
Taktisches Foul von Schirinzi, zweite Gelbe für Vaduz. Auch dort führen die Ländle-Kicker mit 2:0.
Eine Chance von Beginn weg bekommt heute mal GC-Leihgabe Charles Pickel. Wir schauen auf Transfermarkt.ch und staunen: Immerhin 1 Millionen Franken ist der U20-Nationalspieler wert. Da ist noch Luft nach oben, um diesen Preis zu rechtfertigen. Aber Pickel ist mit dieser Diskrepanz nicht alleine auf weiter Flur...
Aber auch Vaduz präsentiert sich hier nicht in Topverfassung. Aussenspieler Axel Borgmann will einen schönen Seitenwechsel aus der Luft annehmen - und der Ball springt erst 10 Meter vom Fuss weg und dann ins Aus. Macht das ein Spieler in der 4. Liga, lachen sich die Rentner auf dem Schorlebänkle schlapp und drohen mit ihren Regenschirmen.
Irgendwie herrscht grad eine merkwürdige Stimmung im Rheinpark. Beide Fangruppen trommeln ein wenig rum, die Spieler klopfen ein bisschen auf den Ball - und raus kommt ein Konzert voller Fehler und Missverständnisse. Wir warten auf einen stilvollen Akkord!
Und seien wir ehrlich: Unverwundbar ist Vaduz sicher nicht, wenn es hier mal schnell gehen würde. Hinten drin steht Tomislav Puljic. Der 34-Jährige hat einen Turbo wie ein Käfer. Nur leider hat der FCS in der Offensive grad keinen Ferrari am Start. Ja nicht mal einen Golf GTI, von Cicek und Co. kommt zu wenig. Handbremse lösen,. Gaspedal durchdrücken - und dann ist da doch was möglich.
Was sollen wir schreiben? Momentan läuft wenig, die erste Fans verlassen gerade die Tribüne zum Punch holen. Wir bleiben aber eisern hier bis zur Pause. Vaduz spielt das ganz unaufgeregt runter und lässt den FCS nicht in die gefährliche Zone kommen. Will Schaffhausen hier was reissen, müssen die Linien mal ein wenig vorrücken und mehr pressen.
Jetzt wird hier sogar gezaubert - auf Seiten Vaduz. Maurice Brunner setzt zum Fallrückzieher an, Matic pariert glänzend. Das war haarscharf am 0:2 vorbei. Zirkus Rheinpark Stadion!
Noch kann der FCS nicht reagieren, der Schock über den Gegentreffer sitzt zu tief. Vaduz macht das hier clever und ruhig. Hat FCS-Fotograf Roger Albrecht den richtigen Riecher gehabt?
Gut mithalten ist das eine, Tore kassieren das andere: Vaduz macht das 1:0 durch Mohamed Coulibaly.
Die mitgereisten FCS-Fans skandieren: "Hier regiert der FCS." Und ganz unrecht haben sie nicht. Der FCS hält gut mit, lässt den Ball ordentlich in den eigenen Reihen laufen. Das haben wir in den letzten Monaten schon stolperhafter gesehen. Vielleicht geht ja heute mal was auf fremden Terrain?
Erstes Foul, erste Gelbe für Maurice Brunner vom FC Vaduz. Referee Luca Piccolo zeigt, dass er hier nicht lange fackelt.
Der FCS spielt in folgender Formation: Matic; Goncalves, Mevlja, Demhasaj, Paulinho; Qollaku, Castroman,. Helbling, Pickel; Cicek, Del Toro. Ist das die Formation zum Sieg?
Das geht ja gut los: Erster gefährlicher Schuss von Danilo Del Toro!
Und los gehts im Rheinpark Stadion zu Vaduz!
FCS-Fotograf Roger Albrecht, auch als Fussball-Orakel bekannt, hat jedoch wenig Hoffnung auf den Sieg.
Entspannt kommt jedoch der FC Vaduz daher. Trainer Roland Vrabec und Sportchef Bernt Haas genehmigen sich noch einen Espresso im Medienraum. En Guete - vielleicht gibt es nachher nur noch Verlierer-Selters für die Macher der FC Vaduz?
Schnee? Nö! Ausreden bezüglich weisser Pracht auf dem Rasen gibt es keine. Das Grün ist satt, aber aus Natur. Plastik liegt dem FCS mehr, aber Fussball ist kein Wunschkonzert. In 15 Minuten geht es los, dann müssen die Munotstädter im Vollgasmodus sein!
Die einfachste Lösung wäre zu punkten. Zumindest ein Remis würde reichen, um weiter Dritter zu sein. Nur: Der FCS kann nicht Remis. Aus den bisherigen 24 Saisonspielen resultierten 13 Siege und 11 Niederlagen. Sieht eigentlich ganz gut aus, aber aus den letzten sechs Spielen nach der Winterpause resultierten 5 Niederlagen und nur 1 Knorz-Sieg gegen 8 standhafte Kicker aus Chiasso. Zeit für die Wende!
Etwas Schwitzen dürfte auch der FC Schaffhausen um Coach Boris Smiljanic. Denn heute kann es weiter abwärts gehen. Nach dem gestrigen Sieg ist nun auch Aufsteiger Rapperswil-Jona punktgleich mit dem FCS. Und gewinnt heute Vaduz den Direktvergleich, sind die Ländle-Kicker einen Punkt vor den Schaffhausern. Gewinnt der FCD mit zwei Toren Unterschied, rutscht auch Rapperswil voran. Ui, Bibber-Wetter und Bibber-Aussichten. Steht der FCS womöglich also nur noch auf Platz 5 heute Nachmittag gegen 17.45 Uhr?
Und es geht mal wieder los! Sonntag, 15.37 Uhr. Fussball steht auf dem Programm. Heute mal aus dem (Süd-)Ländle. Direkt aus der Liechtensteiner Sonnenstube. Abfahrt in Schaffhausen -1 Grad, Ankunft in Vaduz +3 Grad. Wir kommen fast schon ins Schwitzen!