«Hüsch Hilari» auf Schulisch

Alexander Joho | 
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Die dekorierte Turnhalle Spilbrett war am Donnerstagabend durchgehend proppenvoll. Bild: Alexander Joho

Das rare Hilari-Schulhausfest in Feuerthalen zog am Donnerstag Jung und Alt an. Die Schulleitung hatte ­erstmals alle Schulstufen zum Mitmachen engagiert: 400 Kinder und Jugendliche von 4 bis 16 Jahren.

Alle drei Jahre wieder lockt das Feuerthaler Schulhausfest. Glückliche Fügung oder perfekte Planung, dass die Coronapandemie genau zwischen zwei solche Feste fiel? Am Donnerstagabend war auf dem Areal Spilbrett, rund um die Turnhalle, ein Stück weit Aufbruchsstimmung spürbar, als Reaktion auf das lästige Virus, das einem zwei Jahre lang den Spass verdarb.

Damit ist der Weg frei für das umso beliebtere Hilari-Virus. «Hüsch Hilari» stand in grossen beleuchteten Lettern in den Fenstern des Schulhauses, von Weitem erkennbar. Für die Ausgabe 2023 des beliebten Brauchtums hatte sich die Feuerthaler Hilari-Koordina­tionsgruppe etwas ganz Besonderes ausgedacht, sich Grosses vorgenommen. Eine Komplett-Schulfeier zum Auftakt des Narrentreibens im Ausseramt sollte es werden; nicht nur, wie gewohnt, die Primarschule war involviert, sondern auch Kindergärtler und Sekundarschülerinnen und -schüler waren für je eine Schicht aufgeboten, alle Schulstufen erstmals mit Ständen vertreten. Rund 400 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 16 Jahren, dazu 80 Erwachsene als Helfer und Betreuer; darunter Lehrpersonen, Schulleiter, Therapeuten, Assistenten oder auch die Hauswartung; jedoch bewusst keine Eltern, diese sollten das Fest geniessen können. Alles unter dem Motto «Piraten», in Absprache mit dem Hilariverein; hier bei der Schule noch um den Aspekt «Wasserwelten» erweitert.

«Das ist eine Riesensache»

Bedeutet dies dreimal so viel Aufwand und Vorbereitung wie sonst? Die Fest-Verantwortliche, Co-Schulleiterin Nathalie Gerber (Bild links), winkt ab: «Das ist eine Riesensache. Je nach Alter wird natürlich unterschiedlich gearbeitet. Das bedeutet schon mehr Arbeit, aber nicht gleich dreimal ­so viel. Es brauchte einfach eine verstärkte Koordination, mehr Absprachen.» Gewisse Gruppen begannen bereits zwischen Herbst und Weihnachten mit den Vorbereitungen, «das betraf vor allem die ­Dekoration, Bilder, Wimpel, Ketten», fügt ­Gerber an, «andere bereiteten Esswaren vor oder nutzten ihre Projektwoche». Die Vorfreude sei gross gewesen, vor allem auf der ­Sekundarstufe. «Da kam man richtig wie in einen Fluss, gewisse Schüler sprechen von einer Art ‹Lehre›, die sie fürs Fest machen mussten, es war viel Eigenverantwortung ­gefragt. Das ergibt einen tollen Lerneffekt.»

Nathalie Gerber
«Es war viel Eigen­ver­antwortung ­gefragt. Das ergibt einen tollen Lern­effekt.»
Nathalie Gerber, Co-Schulleiterin Schule Feuerthalen

Schon zu Festbeginn, ab 16.30 Uhr, war die Turnhalle Spilbrett prall mit Besucherinnen und Besuchern gefüllt, Alt und Jung staunten ob der Auswahl an Ständen. Klettern auf Zeit war angesagt, Zweikampf auf einer umgedrehten Bank in luftiger Höhe, Angeln oder Büchsenwerfen. Besonders populär: das Fallbrett – und das Tattoostudio.

Wer dem Magen etwas Gutes tun wollte, konnte sich im Restaurant «Zur grossen Krabbe» im Untergeschoss des Schulhauses verpflegen – oder vor der Turnhalle eine Wurst vom Grill besorgen, zeitweise bedient durch SP-Kantonsratskandidat Holger Gurtner, passend verkleidet. Auch Schulpflegepräsident Markus Späth-Walter liess es sich nicht nehmen, dem Fest einen Besuch abzustatten.

Das Schulhausfest wird jeweils kostendeckend durchgeführt, Schülerinnen und Schüler wie auch die Kindergartenkinder konnten pro Person einen 10-Franken-Gutschein einlösen. Sollte sich bei den Einnahmen, die über die Festwirtschaft und die Stände generiert wurden, ein Gewinn ergeben, so ist noch ­offen, wie dieser verwendet werden soll; «auf jeden Fall würde er den Schülerinnen und Schülern zugutekommen», so Gerber, «vielleicht auch über einen Materialeinkauf fürs nächste Schulhausfest oder einen speziellen Znüni». Als Erstes sollen als Dankeschön ­«Hilari-Vögel» aus Zopfteig verteilt werden.

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