Attentäter auch in Schaffhausen bekannt

Anna Kappeler | 
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Auf der Flucht: Cherif Chekatt.

Der mutmassliche Attentäter vom Weihnachtsmarkt in Strassburg wurde auch in Schaffhausen polizeilich angehalten: Im August 2012 wurde er hier festgenommen und nach Basel überführt.

Cherif Chekatt, der Mann, der am Dienstagabend am Strassburger Weihnachtsmarkt mindestens zwei Menschen getötet und 12 weitere verletzt haben soll, ist auch der Schaffhauser Polizei bekannt.

«Der mutmassliche Attentäter wurde anlässlich einer Personenkontrolle durch die Schaffhauser Polizei in der Nacht vom 1. auf den 2. August 2012 polizeilich angehalten und festgenommen», sagt Peter Sticher, Erster Staatsanwalt des Kantons Schaffhausen, auf Anfrage der SN.

Dies, so Sticher weiter, weil der Mann damals von der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt zur Verhaftung ausgeschrieben war. «Unser Verfahren wegen Fälschung von Ausweisen und rechtswidriger Einreise wurde von der Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt in der Folge übernommen.» Auf Verfügung der hiesigen Staatsanwaltschaft sei er gleichentags noch der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt zugeführt worden.

In Basel im Gefängnis

Bei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt heisst es dazu: «Der gesuchte Mann wurde 2013 wegen Einbruchdiebstahl, Körperverletzung sowie Gewalt und Drohung gegen Beamte zu einer unbedingten Strafe (Urteil Strafgericht sowie ein Strafbefehl) verurteilt und verbüsste eine entsprechende Haftstrafe», sagt Kriminalkommissär Peter Gill. «Da der dringende Verdacht besteht, dass er zwischenzeitlich weitere Einbruchs- bzw. Vermögensdelikte begangen hat, wurde er zur Verhaftung ausgeschrieben.» Aus der Anklageschrift des Amtsgerichts Singen, die den SN vorliegt, geht zudem hervor, dass Chekatt, ein heute 29-jähriger Franzose mit nordafrikanischen Wurzeln, auch in Singen verurteilt wurde. Wegen schweren Diebstahls in zwei Fällen wurde er zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Laut Anklageschrift hat Chekatt total bereits vier Jahre seines Lebens in Gefängnissen verbracht. Nach dem Verbüssen der Strafe wurde Chekatt schliesslich 2017 nach Frankreich abgeschoben, wie Medien berichten. Auch in Frankreich wurde er wegen Einbruchdiebstählen verurteilt.

Bis anhin blieb Chekatt flüchtig. Die Schweizer Grenzwacht habe die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, sagte eine Mediensprecherin beim Bundesamt für Polizei dem Westschweizer Fernsehen RTS. Die französische Polizei sucht ihn mit einem Grossaufgebot von 600 Einsatzkräften. Die Fahndung wurde gestern auf den ganzen Nordosten Frankreichs ausgedehnt.

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