Wer will Boris Beckers IWC-Uhr kaufen?

Ralph Denzel | 
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Hat es nicht leicht: Boris Becker. Bild: Key

Boris Becker muss seinen Hausstand zwangsweise verkaufen – darunter auch mehrere Uhren des Schaffhauser Uhrenunternehmens IWC. Dort war er Markenbotschafter.

Boris Becker, der ehemalige Markenbotschafter der Luxusuhrenmarke IWC, bleibt in den Schlagzeilen. Wir rekapitulieren schnell: 2017 wurde Boris Becker für zahlungsunfähig erklärt. 2018 wurde er zum Sportattaché der Zentralafrikanischen Republik ernannt. Dadurch geniesse er diplomatische Imunität und gegen ihn könne gar kein Insolvenzverfahren starten, sagte er darauf. Allerdings: Die Papiere waren ungültig und sogar der Aussenminister des Landes, Charles Armel Doubane, erklärte damals, Becker sei kein Diplomat des Landes und man wünsche nicht, dass dessen finanzielle Probleme mit der Republik in Verbindung gebracht würden. Wohlgemerkt: Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt.

Dadurch stand der Zwangsversteigerung von Beckers Hab und Gut nichts mehr im Weg.

Wer jetzt ein Andenken von «Bobbele» haben will, kann das auf der Seite des britischen Auktionshauses Wyles Hardy & Co. ergattern. Neben Sportkleidung finden sich unter anderem auch ein paar edle Uhren aus seiner Zeit als IWC-Markenbotschafter im Angebot: So gibt es zwei IWC Big Pilot’s Top Gun Uhren, die bei Uhrenhändlern nicht unter 10'000 Franken über die Ladentheke gehen. Eine Ingenieur Wrist Watch mit Automatik gibt es teils für 5000 Franken im freien Handel – allerdings gebraucht und nicht von «Bumm-Bumm»-Boris getragen.

 

Die Ingenieurs Watch von Becker. Bild: zvg

Boris Beckers Uhrensammlung, inklusive vieler IWC-Schmuckstücke, soll einen Gesamtwert von ungefähr 46'000 Franken haben, so der Konkursverwalter. In seiner Zeit als Botschafter der Luxusuhrenmarke kamen einige Zeitmesser zusammen: So lange Becker ein gefragter und erfolgreiche Sportstar war, war er auch immer gern gesehener Gast, zum Beispiel am Genfer Uhrensalon. Dort liess er sich mit IWC-CEO Georges Kern ablichten und konnte sich laut der «Schweizer Illustrierte» auch regelmässig Uhren aussuchen.

Der Absturz des Idols - teils durch Unvermögen, teils durch einen übertriebenen Lebensstil - folgte aber bald: Schlammschlachten mit seinen Ex-Frauen, dubiose Geschäftspraktiken – Becker liess kaum ein Fettnäpfchen aus.

Auch eine Uhr von Becker, die unter den Hammer kommt. Bild: zvg

Ob dies der Grund war, dass die IWC die Zusammenarbeit mit dem einstigen Star beendete, ist nicht klar: Bei IWC reagiert man heute jedenfalls schmallippig, wenn man nach dem ehemaligen Markenbotschafter fragt: ««IWC Schaffhausen hat mit Boris Becker seit mehreren Jahren keine Zusammenarbeit mehr», heisst es von der Seite der IWC in einer schriftlichen Antwort - entsprechend könne man auch «keine Stellung» zu ihm oder der Auktion nehmen.

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