Jetzt ist auch die Olma abgesagt

Zeno Geisseler | 
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Trotz Absage: Für Schaffhausen soll sich ausser dem Datum nicht viel ändern. Bild: zvg

Schaffhausen wäre 2020 Gastkanton an der wichtigen Messe in St. Gallen gewesen, die Vorbereitungsarbeiten waren bereits weit fortgeschritten. Nun wird der Auftritt auf 2021 verschoben.

Vor weit über 300'000 Besucherinnen und Besuchern wollte sich der Kanton Schaffhausen diesen Herbst an der St. Galler Olma vorstellen. Doch daraus wird nun nichts: Die Messe-Verantwortlichen haben gestern entschieden, die Olma abzusagen. Dies, weil die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Corona nach wie vor gross sind.

Die Umsetzung einer Messe in dieser Grössenordnung brauche einen Vorlauf von mehreren Monaten für alle Beteiligten. Der zweite Grund ist laut den Verantwortlichen, dass eine Abstandsregel, wie sie wegen Corona verlangt wird, an der Olma nicht umsetzbar sei. Weiter befürchten die Verantwortlichen auch, dass die Zahl der Besucher deutlich tiefer gewesen wäre als in früheren Jahren.

Die Absage hat auch im Kanton Schaff­hausen für enttäuschte Gesichter gesorgt. Er wäre dieses Jahr Gastkanton gewesen, zum fünften Mal nach 1951, 1970, 1981 und 1995. Für ein Budget von rund 1,25 Millionen Franken wollte sich unser Kanton mit dem Slo­gan «Bock auf Schaffhausen» präsentieren. Die Arbeiten waren bereits weit fortgeschritten, das Detailprogramm, mit Weindegustation, Markt, Umzug und Festakt stand schon lange fest.

«Die Absage war keine Überraschung.»

Ernst Landolt, Regierungsrat

«Wir bedauern die Absage ausserordentlich», sagt der Schaffhauser Volkswirtschaftsdirektor Ernst Landolt (SVP). Und, mit Blick auf ­Corona: «Es war aber keine Überraschung. Den Umständen entsprechend begrüssen wir den Entscheid sogar.»

Tessin verzichtet

Trotz der Absage der Olma 2020 waren die Arbeiten nicht für die Katz. Denn bereits 2021 soll Schaffhausen seinen Auftritt nachholen können. Selbstverständlich ist dies nicht: Die Gastkantone waren eigentlich bereits bis 2023 bestimmt. Doch der ursprüngliche Gastkanton für 2021, das Tessin, bot an, seinen Auftritt auf 2024 zu verschieben und den Platz Schaffhausen zu überlassen.

Für Schaffhausen soll sich ausser dem Datum nicht viel ändern. «Wir werden unser Konzept im Grossen und Ganzen beibehalten», sagt Hannes Schärrer, der OK-Chef des Schaffhauser Gastauftritts. Die Verschiebung dürfte allerdings zu Mehrkosten führen. So waren Werbeflächen für 2020 bereits gebucht gewesen, sagt Schärrer, diese müssen für 2021 wohl nochmals bezahlt werden. Landolt ergänzt, dass es gelte, den Spannungsbogen nun ein Jahr länger aufrechtzuerhalten, etwa mit Begleitveranstaltungen im Vorfeld. Man könne eine Olma-Kampagne nicht einfach einfrieren.Bereits für den kommenden Montag ist ein erster solcher Anlass geplant: Ein «Bock auf Schaffhausen»-Bier soll vorgestellt werden. Der Anlass wird wie geplant durchgeführt, das Bier ist bereits abgefüllt.

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