«Ich würde es wieder machen»

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Für einmal keine Kontrahenten: Die beiden lokalen «Bachelorette»-Kandidaten Daniele (links) aus Schaffhausen und Marko aus Rafz auf dem Herrenacker. Bild: Selwyn Hoffmann

In «Die Bachelorette» auf 3+ kämpfen derzeit 22 Männer um das Herz einer Single-Frau. Die beiden Teilnehmer aus der Region, Daniele und Marko (21) im SN-Interview.

von Hermann-Luc Hardmeier

Was macht den Reiz aus, sich vor Tausenden von Zuschauern jede Woche blosszustellen? Zwei junge Männer aus der Region haben es gewagt, sich in der «Bachelorette» mit 20 anderen Teilnehmern in Thailand im Namen der Liebe um Kopf und Kragen zu reden.

Daniele, Marko – wie seid ihr auf die Idee gekommen, bei der «Bachelorette» mitzumachen?

Daniele: Ich wollte eigentlich gar nicht. Ich habe zufällig die Produzentin kennengelernt und wurde schlussendlich überredet. Ich bin Single und hatte nichts zu verlieren.

Marko: Ich wurde angefragt. Ich sage aber nicht, wie es dazu kam. Mein Bruder hat vor zwei Jahren auch schon mitgemacht. Er hat mir vorgeschwärmt, dass es eine coole Zeit war. Im TV habe ich dann gescherzt, dass ich die Familienehre aufrechterhalten wolle.

Wie bereitet man sich auf eine solche ­Sendung vor? Schaut man alte Staffeln und geht man oft ins Fitnessstudio, um im TV gut auszusehen?

Daniele: Ich habe die Staffel vor zwei Jahren mit den beiden Schaffhausern gesehen und gehe ohnehin ins Training. Im TV will man ja schon easy gut aussehen. Aber prinzipiell ging ich dorthin, wie ich bin. Ich ändere mich für niemanden.

Marko: Als Tennislehrer bin ich eh sportlich. Für die Muckibude hatte ich keine Zeit. Aber am Tag vor dem Abflug war ich beim Coiffeur. Der wichtigste Tipp kam von meinem Bruder: Ich sollte möglichst locker sein. Für mich kein Problem.

War euer erster Auftritt nicht ein wenig zu brav? Andere verkleideten sich als ­Bösewicht Joker oder brachten eine Schlange mit.

Daniele: Ich habe einen Tisch mit Kerze aufgestellt und ein Glas Wein serviert. Ich bin damit sehr zufrieden.

Marko: Einen Tennisschläger mitzunehmen ist doch viel authentischer, als eine Show mit Ballons oder wilden Tieren zu liefern.

Kritiker der Sendung sagen, man finde im TV sicher nicht die grosse Liebe.

Daniele: Ich brauche sehr lange, bis ich mich verliebe. Gefühle sind etwas sehr Privates und im TV ist das sicher schwierig. Aber als Single wagte ich das Abenteuer.

Marko: Alle Kritiker schauen die Sendung ja selber auch. Es gab ja durchaus einige Pärchen aus der Sendung, die länger zusammen waren. Sag niemals nie.

Macht man sich in so einem Trash-Format nicht ein wenig lächerlich?

Daniele: Man muss wissen, wie man sich benehmen muss und mit den Füssen am Boden bleiben. Wenn man zickig ist oder Intrigen startet, dann reagieren auch die Zuschauer entsprechend.

Marko: Jedem das Seine. Das Format ist doch auch ziemlich lustig. Man darf sich selber nicht zu ernst nehmen.

Was war euer schönstes Erlebnis während des Aufenthalts in Thailand?

Daniele: Wenn die Kameras abgestellt sind, läuft sehr viel mit den anderen Kandidaten. Wir haben zusammen gekocht und ­getrunken, gingen in die Stadt und an den Strand. Wir hatten sehr viel Spass. Diese Momente waren super.

Marko: Mir wird die ganze Zeit positiv in Erinnerung bleiben. Von A bis Z. Vom Kennenlernen von Chanelle bis zum Rückflug. Ich würde es wieder machen.

Und welches war der anstrengendste oder mühsamste Moment?

Daniele: Ich bin eher ein wenig zurückhaltend. Bei der Poolparty habe ich mich vom Gruppendruck mitreissen lassen. Was genau passiert ist, werdet ihr ja dann sehen.

Marko: Ich bereue nichts. Klar, man pöbelt sich manchmal an, aber es ist nichts Tragisches passiert.

Kann man bei 21 Konkurrenten überhaupt Freundschaften schliessen?

Daniele: Einige ja, andere sind eher «two-­faced»: Vor der Kamera freundlich, hinter der Kamera lästern sie. Einer hat z. B. gesagt, dass er die Rose ablehnen werde und ihm die Bachelorette nicht gefalle. Er nahm die Rose dann aber trotzdem an.

Marko: Es sind alles coole Jungs. Ich habe mich mit allen Konkurrenten gut verstanden.

Für den Zuschauer ist sehr schwer zu ­erkennen, was echt ist und was nicht. Wie viel wird euch vom Sender vorgegeben?

Daniele: Am Bildschirm sieht es echt aus. Die Leute sollen sich selber ein Bild machen, ob etwas authentisch ist.

Marko: Man kann frei reden und machen, was man will. Es ist real. Aber es ist ganz klar: Was immer dir rausrutscht, wird gesendet.

Stumpft man vor den Kameras eigentlich irgendwann ab?

Daniele: Ich war schon nervös. Ständig gefilmt zu werden, ist ungewöhnlich. Mir hat es aber gefallen. Ich könnte mir gut vor­stellen, etwas beim Fernsehen zu machen. Falls ich die Chance bekäme.

Marko: Beim ersten Auftritt war ich nervös, aber nicht wegen der Kamera, sondern weil ich wegen Danieles romantischem Glas Wein am Tisch ewig warten musste. Das Auto war wie eine Sauna. Im Verlauf der Sendung nimmt man die Kameras aber gar nicht mehr wahr.

Wie hat eigentlich euer Umfeld auf eure Teilnahme reagiert?

Daniele: Alle fandens amüsant. Nur eine Kollegin hat mich auf Social Media geblockt. Ich war mit ihr ein wenig am Flirten und sie fand das daneben, dass ich bei einer solchen Sendung mitmache.

Marko: Meine Eltern kannten es ja schon von meinem Bruder. Alle haben mich unterstützt.

Seid ihr jetzt schon berühmt? Werdet ihr auf der Strasse erkannt?

Daniele: Auf der Strasse weniger. Aber auf Social Media ging schon was.

Marko: An der Tankstelle vielleicht, aber bei mir auch eher online.

Raus mit der Sprache. Was schreiben die Damen denn so auf Social Media?

Daniele: Einige wollen mich treffen. Andere schreiben: «Ich hoffe, du bist nicht der ­Gewinner. Gib mir Bescheid, wenn du rausfliegst.»

Marko: Ich bekam sogar eine Heiratsanfrage. Andere schreiben: «Nimm die letzte Rose nicht an. Ich passe besser zu dir.»

Könnte euer zukünftiger Job Schaden ­nehmen, wenn man euch googelt und die Bachelorette-Sendungen findet?

Daniele: Nach vier bis fünf Jahren redet niemand mehr darüber. Das geht dann in der Flut von Infos im Internet unter.

Marko: Ich bin Tennisspieler und kein Anwalt, der topseriös sein muss. Das stört mich nicht.

Daniele und Marko, vielen Dank für dieses Gespräch.

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