So wütete Sturmtief Sabine im Kanton Schaffhausen

Daniel Zinser | 
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Der Sturm Sabine wütete auch in der Region Schaffhausen. Zahlreiche Störungen auf der Strasse und der Schiene sind die Folge.

Das Sturmtief Sabine zog am Montag wie angekündigt mit seiner ganzen Wucht über die Schweiz. Im Kanton Basel-Land bei Rünenberg wurden Windspitzen von bis zu 148 km/h gemessen, auf dem Bantiger, einem knapp 1000 Meter hohen Berg im Kanton Bern sogar 159 km/h. In der Region blieben die ganz starken Windböen wie schon bei Sturmtief Petra am Montag vor einer Woche aus. Der Spitzenwert wurde in der Stadt Schaffhausen mit 112 km/h erreicht. Bei der Messstation in Hallau sind es 96 km/h, in Buchberg sogar nur 90 km/h.

Gesperrte Strassen im Reiat

Auf den den morgendlichen Berufsverkehr hatte Sabine einige Auswirkungen. Die Kantonsstrasse zwischen Thayngen und Dörflingen war wegen Sturmschäden in beide Richtungen gesperrt. Zwischen Dörflingen und Herblingen verhinderten umgestürzte Bäume eine Durchfahrt. Gleiches galt für die Freudentalstrasse zwischen Stetten und Schaffhausen, die Randenüberfahrt nach Beggingen und den Kistenpass. 

Auch der öffentliche Verkehr war betroffen. So musste zum Beispiel die Linie 25 wegen eines umgestürzten Baums zwischen Dörflingen und Randegg einen Umweg über Gailingen machen. Die Deutsche Bahn hat den Zugverkehr in ganz Baden-Würtemberg für den Montagmorgen komplett eingestellt. Die S-Bahn Erzingen-Schaffhausen verkehrte am Montagmorgen mit grosser Verspätung. Das EKS war ebenfalls im Einsatz. Unter anderem wurde zwischen Dörflingen und Thayngen eine Mittelspannungsleitung von einem umstürzenden Baum gekappt.

Martin Tanner, Chef der Verkehrspolizei Schaffhausen, spricht über die Sturmschäden.

Aber nicht nur diese sorgte beim EKS für Arbeit: Laut Markus Niedrist, Leiter Netz, kam es auch im Grenzgebiet zu Netzausfällen wegen umgestürzten Bäumen. So sass das deutsche Albführen ebenfalls im Dunkeln. Da sich die dortige Leitung in einem Waldgebiet befand, dauerte es, bis das EKS dort aktiv werden konnte. «Solange der Wind noch so stark wehte und Gefahr bestand, mussten wir leider warten. Die Sicherheit ging dort vor», so Niedrist. 

Weitere Eindrücke nach dem Chaos

Die Leitung zwischen Dörflingen und Thayngen, die auch Büsingen mit Strom versorgt, würde man derzeit reparieren. «Bis heute Abend sollte die Leitung wieder gut sein», so Niedrist optimistisch. Wirklich mitbekommen dürften das wohl aber nur die Wenigstens: Laut Niedrist hatten die drei Gemeinden ungefähr zwischen 2.20 Uhr und 3.15 Uhr keinen Strom. 

Insgesamt sind laut der Polizei rund 30 Meldungen zum Sturm eingegangen. Doppelt so viele wie vor einer Woche beim Sturmtief Petra.

Zwischen Dörflingen und Thayngen kappte ein Baum die Hochspannungsleitung. Bild: Michael Kessler

Während sich die Windböen im Kanton Schaffhausen zwischen sechs und acht Uhr am Montagmorgen etwas abgeschwächt hatten, wütete Sabine im Thurgau noch etwas länger. In Salen-Reutenen oberhalb von Steckborn wurde kurz vor 8 Uhr ein Spitzenwert von 117 km/h erreicht. 

Bis Mittag blieb es laut Meteonews noch stürmisch mit Windspitzen bis über 100 km/h, am Nachmittag liess der Wind allmählich etwas nach.

Kein grundsätzliches Sturmfrei in Schaffhausen - keine Schüler in Buchthalen 

Schweizweit gaben einzelne Schulen  den Schülerinnen und Schülern am Montag frei. In der Stadt Schaffhausen informierte der Stadtschulrat am Montagmorgen darüber, dass der Unterricht grundsätzlich auf allen Stufen stattfinde. Es bleibe jedoch den Eltern vorbehalten, ihre Kinder zu Hause zu behalten. Abmeldungen vom Unterricht werden anstandslos akzeptiert.  Dieses Vorgehen wurde auch im Schulhaus der Sekundarstufe Buchthalen so angewandt. «Wir haben zurzeit noch ein Gerüst um das Schulhaus und so haben wir heute Morgen früh auch diskutiert, was Sinn macht», sagt Schulvorsteher Marco Torsello. Man habe dann zusammen mit dem Stadtschulrat entschieden, die Entscheidung den Eltern zu überlassen. Offenbar haben diese ziemlich einheitlich entschieden, wie Marco Torsello bestätigt. Nur gerade ein Schüler sei aufgetaucht. 

Stümischer Morgenhimmel über der Schaffhauser Altstadt. Bild: zvg

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