«Ist der Rheinfall eingeschaltet?» - und andere lustige Touristenfragen

Daniel Zinser | 
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Touristen haben viele Fragen. Manche davon, wie diejenige nach dem Weg zum Rheinfall, sind logisch, andere wiederum schwer zu verstehen. Eine kleine Auswahl.

Tagtäglich besuchen Touristen aus aller Welt den Kanton Schaffhausen. Die einen haben ihre Reise so minutiös geplant, dass kaum mehr offene Fragen im Raum stehen, andere wiederum haben eigentlich keine Ahnung. Letztere betreten mit fragenden Gesichern das Tourist Office auf dem Herrenacker. Hier erleben die Damen und Herren am Schalter so einiges. «Manche Touristen kommen völlig unvorbereitet auf Schaffhausen», sagt Bea Käppler, die hier für Schaffhauserland Tourismus hinter dem Schalter sitzt. 

Eines falle dabei immer wieder auf: Gäste von ausserhalb Europa schätzen die Distanzen in der Schweiz völlig falsch ein. «Es kommt vor, dass Touristen um 16 Uhr zu uns reinkommen und noch am gleichen Tag kurz den Schwarzwald besichtigen wollen», so Bea Käppler. Andere wiederum würden spätabends aus Genf anrufen und nach einem Hotel für die Nacht fragen. 

Schutzhelme für den Rheinfallbesuch

All diese lustigen Anfragen hat das Tourismusbüro in einem blauen Ordner gesammelt. «Damit haben wir vor rund zwei Jahren angefangen», erinnert sich Bea Käppler zurück. Neben vielen herzigen Briefen von Kinder, die für ein Schulprojekt nach Informationen anfragen, sind in diesem Ordner auch ein paar eher spezielle Mail-Konversationen zu finden. So wollte ein Reiseveranstalter wissen, ob am Rheinfall Schutzbekleidung und Helme verteilt werden und wie viele Unfälle es in den letzten fünf Jahren gegeben habe.

An eine andere Mailanfrage erinnern sich Käppler und ihre Kolleginnen schmunzelnd zurück. «Ein Tourist wollte wissen, wie das Wetter in Schaffhausen während seinen Ferien ist. Gefragt hat er aber schon eineinhalb Monate vor seiner Anreise.»

Komplette Orientierungslosigkeit

Immer wieder komme es vor, das Touristen aus dem asiatischen Raum oder Amerika völlig falsche Vorstellungen von zum Beispiel dem Rheinfall haben. «Wir werden immer wieder nach den Öffnungszeiten für den Rheinfall gefragt und ob dieser beim Besuch auch eingeschaltet ist.» Auch asiatische Touristen, die innerhalb weniger Tage ganz Europa bereisen, haben vor Ort oft Mühe die geografischen Begebenheiten richtig einzuschätzen. «Wir werden oft nach Kuckucksuhren oder den Bergen gefragt», sagt Bea Käppler. Auch die Frage nach Fondue im Hochsommer fällt im Tourist Office regelmässig. 

Es sind aber nicht nur die Touristen von ausserhalb Europas, die auf dem Herrenacker seltsame Fragen stellen, stellt Käppler klar. «Sogar Schweizer fragen regelmässig, wieso es keine Schifffahrt von Schaffhausen zum Rheinfall gibt.» Nach einer kurzen Erklärung falle der Groschen aber bei den meisten ziemlich schnell. Velotouristen die vom Bodensee herkommen und öfters die Grenze überfahren haben oft ein ganz anderes Problem. «Die Frage, ob wir hier in Deutschland oder in der Schweiz sind, wird hier bei uns gar nicht so selten gestellt», schmunzelt Käppler.

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