So schön hässlich ist Schaffhausen

Kay Uehlinger | 
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Auch Hässliches muss seine Ordnung haben: Das alte WC im Stadion Breite. Bild: Mika Widmer

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die schönste Stadt im Land? Spoiler: Schaffhausen ist es nicht.

«Blos e chlini Stadt»: Das ist Schaffhausen. Eine schöne Stadt. Denn wir haben den Munot, das Lindli und die fast schon pittoreske Altstadt. Doch wie jede andere Stadt hat auch Schaffhausen ihre unschöne Flecken. Wir zeigen Ihnen wie hässlich die Stadt Schaffhausen wirklich ist.

Stadion Breite

Vom alten «Glanz» und den glorreichen Super-League-Zeiten ist auf der Breite im alten FCS-Stadion nicht mehr viel zu erkennen. Kaputte Spielerbänke, verwucherte Tribünen und heruntergekommene Sanitär-Anlagen zeigen den Verfall der alten Heimstätte des FC Schaffhausen. Seit dem Umzug in den Lipo-Park 2017 wurde dem ehemaligen Stadion Breite wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Irgendwie auch mit der momentanen Form des FCS vergleichbar.

Bahnhof Schaffhausen

Um es mit dem Worten des St. Moritzer Gemeindepräsidentens Christian Jott Jenny zu sagen: «Es ist ein typischer Provinzbahnhof.» Auch wenn das alte Bahnhofsgebäude mit seinem Charme durchaus überzeugen mag, ist es ein Ort an welchem man schlussendlich nur in den Bus oder Zug steigen will. Selbst bei Tag überlegt man sich gerne mal aussen rum zu gehen, anstatt den Weg durch die Schalterhalle zu nehmen. 

Buchsbaumpassage

Wer schnell vom Bahnhof in die Neustadt möchte, der nimmt die Buchsbaumpassage, welche die Schwertstrasse mit der Oberstadt verbindet. Der Durchgang ist aber kein Glanzlicht Schaffhausens. Auch wenn die Tore bereits um 20 Uhr schliessen, wenn es bereits dunkel ist, wählt man lieber den Weg über den Fronwagplatz.

Unterführung Mühlentor

Aus künstlerischer Sicht gibt es an der Unterführung beim Mühlentor wohl nicht viel auszusetzen. Manche Abbildungen sind  aber vielleicht etwas kontrovers. Nicht nur bei Nacht, auch am Tag wirkt die Unterführung sehr dunkel und die Beleuchtung minimalistisch. Reger Betrieb herrscht in der Unterführung auch nicht. Vielleicht wirkt sie deswegen auch so unheimlich. 

Repfergasse

Zugegeben, es gab eine Zeit da sah die Repfergasse noch einiges schlimmer aus als heute. Wo sich früher Drogenabhängige trafen, sieht es heute eher ruhig aus. Dennoch hat sich die schmale Gasse noch nicht ganz von ihrer dunklen Vergangenheit befreien können. Heruntergekommene Schaufenster und Schmierereien sind Teil der Gasse. Irgendwie dringt die Sonne eben einfach nicht ganz durch - es ist und bleibt halt die Repfergasse.

Stadteingang Pfarrhofgasse / Ampelngasse

Einen Stadteingang stellt man sich irgendwie anders vor. Klar, man kann nicht bei jedem Eingang in die Stadt Schaffhausen einen Torbogen oder einen Turm bauen, doch der Eingang bei der Pfarrhofgasse / Ampelngasse ist dann doch ein wenig lieblos gestaltet. Die Informationstafel für Touristen steht vor einer kargen grauen Wand neben einer Mülltonne. Auch wenn vergleichsweise wenig Touristen diesen Weg auf ihrer Route in die Altstadt benutzen, hinterlässt er doch einen eher wenig berauschenden Eindruck.

Munotaufstieg Fischerhäuserstrasse

Wie die Repfergasse, hat auch die Fischerhäuserstrasse in den letzten Jahren an Qualität gewonnen. In die leerstehenden Gebäude sind teilweise kleine Geschäfte eingezogen und auch Wohnraum ist in der Strasse entstanden. Im Vergleich zum «Freien Platz», auf dem stets viel Bewegung herrscht, wirkt die Strasse aber weiterhin verlassen. 

Keine Schönheit ist auch die Treppe, die zum Munot führt. Gleich zu Beginn wird man erst einmal mit ein paar «netten» Graffitis begrüsst. Ab der Hälfte geniesst man dann aber immerhin eine schöne Sicht auf den Rhein. 

Fulachstrasse

Nicht nur die Strasse selbst wirkt irgendwie verloren und bedeutungslos. Auch der sich direkt nebenan befindende Güterbahnhof leistet keine grosse Hilfe, die Fulachstrasse zu einem speziellen Ort zu machen. Und dann bringt einem diese Strasse nicht mal zu einem schönen Ort. 

J.J.-Wepfer-Strasse

Benannt nach dem Schweizer Stadtarzt und Leibarzt Johann Jakob Wepfer macht die Strasse für eine Würdigung eigentlich keinen wirklichen schönen Eindruck. Ob Wepfer, falls er denn noch leben würde, seine Strasse gefallen würde? Schlussendlich wahrscheinlich schon, denn das Kantonsspital steht ja gleich nebenan. Ansonsten hat die Strasse nicht wirklich viel zu bieten. 

Hinterhof / Parkplatz Brüggli

Wissen Sie, wo sich diese Ecke versteckt? Vermutlich nicht. Auch wir mussten dieses «Schmuckstück Schaffhausens» zuerst suchen. Nach der Altra bei der Bushaltestelle «Brüggli» befindet sich ein Hinterhof mit Parkplatz. Viel besucht wird dieser allerdings nicht, wie die Szenerie vor Ort vermuten lässt. Leerstehende Garagen mit eingeschlagenen Scheiben, Abfall und Graffitis wechseln sich hier ab. Hier überlegt man sich mit Sicherheit auch zwei Mal, ob man sein Auto über Nacht stehen lässt. 

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Kommentare (2)

Manfred Lutz Fr 17.05.2019 - 17:39

Ist wirklich manchmal zum Heulen ??

beatrice.huber@teca-print.com Fr 17.05.2019 - 07:50

Danke SN! Aber das war eher die Spitze vom Eisberg ...im kleinen Paradies.

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