Bei der vergünstigten Felsenfahrt am Rheinfall gilt das Vertrauensprinzip

Schaffhauser Nachrichten | 
1 Kommentar
Wer ein vergünstigtes Ticket will, muss nicht nachweisen, dass er dazu auch berechtigt ist.

Jetzt ist klar, wie Einheimische an ­vergünstigte Tickets für die Felsenfahrt am Rheinfall kommen. Ausweisen müssen sie sich beim Kauf nicht. Man baut auf Vertrauen.

von Mayowa Alaye

Das Erstaunen über die Ver­doppelung der Preise für die Felsenfahrten am Rheinfall im letzten Jahr war gross. Die ­Kosten stiegen für Erwachsene von zehn auf 20 Franken. Sogar der Preisüberwacher wurde eingeschaltet. Dieser einigte sich im Januar mit der Werner Mändli AG darauf, dass die Preiserhöhungen zumindest für Einheimische zurückgenommen werden sollen.

Adressen werden nicht geprüft

Nun ist klar, wie die Menschen aus dem Umland des Rheinfalls an diese vergünstigten Tickets kommen: Sie können ab sofort bei Schaffhauserland Tourismus eine sogenannte Promotion Card beziehen.

«Wir gehen nicht von einem Missbrauch des Vertrauens aus.»

Thomas Mändli, Geschäftsführer der Werner Mändli AG

Dies teilen Schaffhauserland Tourismus und die Werner Mändli AG in einer Medienmitteilung mit. Die Karte enthält einen Gutscheincode und berechtigt für den Kauf von sechs vergünstigten Tickets pro Saison. Als einheimisch gelten Menschen, die in den Schweizer Postleitzahlgebieten 81, 82, 84 und 85 leben. Beweisen, dass sie dort wohnen, müssen sie allerdings nicht. Sie müssen lediglich bei Schaffhauserland Tourismus bestätigen, dass sie aus den entsprechenden Gebieten sind. Man glaube den Aussagen der Kunden. «Wir gehen nicht von einem Missbrauch des Vertrauens aus», sagt Thomas Mändli, ­Geschäftsführer der Werner Mändli AG. Sollte das wider Erwarten anders sein, würden entsprechende Massnahmen geprüft. Es ist auch möglich, sich die Promotion Card kostenlos per Post schicken zu lassen. Dazu genügt ein Anruf oder eine Mail.

Am Rheinfallbecken selbst wird die Karte nicht ausgegeben. Grund dafür sei der grosse Andrang vor Ort. «Warteschlangen von über 30 Metern sind keine Seltenheit», sagt Mändli. Ganz spontan und unvorbereitet kann man also als einheimische Person nicht zum ermässigten Preis zum Felsen fahren.

Kommentare (1)

Karola Toth Mo 18.03.2019 - 15:26

Ich finde es sehr schade, dass man sich an den Landesgrenzen orientiert. Der "Jestetter Zipfel" ist in der Region genauso heimisch und gehört sogar dem "Regionalen Naturpark Schaffhausen" an.

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