Kadetten mit Remis bei Wacker Thun

Hans Christoph Steinemann | 
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Ordentlich zur Sache ging es zwischen Wacker und den Kadetten. Hier setzt sich Regisseur Gabor Csaszar (vorne) gegen den Thuner Roman Caspar durch. Bild: Key

Im Finalrundenspiel zwischen Wacker Thun und den Kadetten gab es nach einem intensiven Match ein gerechtes 25:25-Unentschieden.

Beide Kontrahenten hatten vor 1570 Zuschauern in der Lachenhalle in den Schlussminuten die Chance, die Partie für sich zu entscheiden. Als Erste die Kadetten, die nach 56:39 Minuten durch den zehnfachen Torschützen Gabor Csaszar erstmals seit dem 1:0 wieder in Führung gingen. Dem 24:25 des ungarischen Best-Players liessen die Thuner indes postwendend das 25:25 mit einem von Lenny Rubin verwandelten Penalty folgen. Es war dies sein sechster verwandelter Siebenmeter, insgesamt erzielte der mit seinem Hebelarm beeindruckende Zweimetermann elf Tore.

Doch die Kadetten besassen im folgenden Angriff die Chance, wieder vorzulegen. Nun aber versuchte es Csa­szar zu schnell und auch etwas unvorbereitet, sodass Torhüter André Willimann mit seiner 14. Parade abzuwehren vermochte. Wieder lag der Matchball bei Wacker, Flügel Jonas Dähler scheiterte jedoch am sich in der Schlussphase besonders auszeichnenden Simon Kindle, der insgesamt elf Paraden zählte. Zwischen der 19. und der 43. Minute war Kindle von Nikola Marinovic abgelöst worden, und der Routinier war mitverantwortlich dafür, dass die Partie nicht auf die Seite von Wacker kippte. Bei 12:8 vor der Pause und 21:18 danach wäre das möglich gewesen.

Maros und Friedli vergeben

Aber zurück zum an Spannung kaum zu überbietenden Showdown. Den nächsten Matchball in der Schlussminute hatten nach Dählers Scheitern wieder die Gäste. Als die Schiedsrichter Bokoski/Stalder, die bei beiden Teams in einigen Situationen Ärger auslösten, den Arm fürs Zeitspiel hoben, blieb Luka Maros nur noch der schnelle Abschluss. Er versuchte es mit einem Schlenzer unter die Latte – und das hatte Goalie Willimann geahnt. 20 Sekunden blieben Wacker Thun nun bis zu ihrem letzten Matchball. Kreisläufer und Aggressivleader Reto Friedli setzte ihn an den Pfosten. Das war’s dann, obschon die Thuner vehement einen weiteren Freiwurf forderten. Was natürlich für den Riesen Rubin eine Grosschance für den Siegestreffer hätte sein können.

Ein bisschen Glück für die Kadetten war also auch dabei beim letztlich aber verdienten Remis. Die Thuner zeigten sich gegenüber der mit 19:23 verlorenen Partie in Winterthur stark verbessert und deuteten an, dass im Play-off absolut mit ihnen zu rechnen ist. Zumal bei ihnen nach wie vor beide Linkshänder im Rückraum verletzt fehlen. Und Topskorer Lukas von Deschwanden 60 Minuten als rechter Aufbauer agieren musste. Wann Nicolas Raemy nach seinem Schleudertrauma im letzten Herbst zurückkehrt, ist völlig ungewiss, bei Nikola Isailovic ist das eher absehbar, die dicke Bandage am rechten Ellbogen sollte bald wegkommen. Gestern war das Wacker-Angriffsspiel nicht wie zuletzt gegen Pfadi so extrem auf von Deschwanden/Rubin zugeschnitten, die anderen Positionen wurden besser einbezogen.

Kadetten-Coach ist zufrieden

Das Thuner Prunkstück ist sowieso die Abwehr, an diesem Abend mit dem starken André Willimann dahinter. Das stellte auch der Kadetten-Trainer Peter Kukucka fest. «Sie haben das 6-0 sehr variabel interpretiert und machten unseren Aufbauern die Spielverteilung schwer.» Zumal die Schaffhauser erneut ohne gelernten Flügel auskommen mussten. Manuel Liniger lief sich immerhin in Thun ein, er soll in Paris am Samstag zum Einsatz kommen. Vor der Pause (14:13) waren praktisch nur Csaszar (6) und Maros (5) erfolgreich, Küttel beklagte oft Pech im Abschluss. «Das haben wir in der zweiten Hälfte besser gemacht», freute sich Kukucka, die Spielanlage wurde breiter, und das Kreisläuferduo Meister/Brännberger kam besser zur Geltung.

Letztendlich war Peter Kukucka doch sehr zufrieden mit dem Resultat, ein Punktgewinn in Thun sei immer gut, die Leistung, die sie gezeigt hätten, sei nicht in allen Teilen die beste gewesen, blieb der Slowake selbstkritisch. Und er denkt bereits ans nächste Spiel in der Champions League beim Topteam Paris St-Germain. Dort wird der kleinste Fehler bestraft werden.

Thun - Schaffhausen 25:25 (14:13).1570 Zuschauer. - SR Boskoski/Stalder. - Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Thun, 6-mal 2 Minuten gegen Schaffhausen. – Thun: Willimann; Linder (1), Rubin (11/6), Dähler (2), Lanz (1), Caspar (3), Friedli (1), Von Deschwanden (4), Sorgen, Huwyler, Krainer (2), Feuchtmann, Felder und Christinat. – Kadetten: Kindle/Marinovic; Meister, Delhees (1), Küttel (3), Graubner, Pendic (4/3), Brännberger (2), Csaszar (10/1), Markovic, Luka Maros (5), Muggli. – Bemerkungen: Wacker ohne Glatthard (krank), Raemy und Isailovic, Kadetten ohne Liniger und Koch (alle verletzt). Verhältnis verschossener Penaltys 0:2.

Rangliste: 1. Kadetten 21/35 (645:573). 2. Winterthur 21/32 (559:492). 3. Kriens-Luzern 20/27 (551:511). 4. Thun 21/26 (579:520). 5. Bern Muri 20/17 (522:526). 6. Suhr Aarau 21/17 (514:531).

NLA, Abstiegsrunde, 3. Runde, Resultat: Amicitia Zürich - St. Otmar St. Gallen 26:24 (12:13). – Rangliste: Rangliste: 1. St. Otmar St. Gallen 21/19 (571:611). 2. Zürich 21/16 (571:573). 3. Basel 20/11 (489:579). 4. Gossau 20/6 (518:603).

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