Aussergewöhnliche Leistung ist nötig

Daniel Koch | 
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Eine Einheit bilden: die FCS-Spieler und Fans wollen nach zwei Niederlagen in Folge nach dem Derby endlich wieder einen Sieg bejubeln wie in der letzten Saison nach dem Eröffnungsspiel im Lipo-Park. Der FCS siegte mit 2:1. Bild: dfk

Das Regionalderby des FC Schaffhausen gegen den FC Winterthur (heute um 20 Uhr im Lipo-Park) lockt viele Fans an. Beide Clubs haben etwas gutzumachen.

Die Ausgangslage vor dem Regionalderby zwischen dem FC Schaffhausen (1.) und dem FC Winterthur (7.) ist speziell. Beim Gastgeber hat es nach sechs erfolgreichen Spielen zum Saisonauftakt einen Trainerwechsel gegeben. Murat Yakin übernahm in der Super League die Grasshoppers, sein Amt in Schaffhausen übernahm ein alter Kollege von Yakin, der bisher die U 21 von GC trainiert hatte, Boris Smiljanic. Dessen Start verlief nicht so erfolgreich. Das Debüt bei Servette ging mit 2:3 verloren. Allerdings ist der Traditionsclub aus der Romandie einer, der in die Super League zurückkehren möchte. Eine Niederlage dort ist kein Beinbruch. Schlimmer wiegt das Ausscheiden des einstmals typischen Cupclubs Schaffhausen im Sechzehntel­final des Schweizer Cups gegen die Amateure des FC Münsingen (0:1). «Diese Geschichte, dass man gegen einen Unterklassigen ausscheidet, ist nicht normal», sagt Boris Smiljanic. «Ich kann den Spielern bezüglich Einstellung und Einsatz keinen Vorwurf machen. Was nicht gestimmt hat, ist die Effizienz. Die war ungenügend», so Smiljanic, der sich wie seine Spieler ärgerte und traurig war. Bis zum Montag, denn ab da verlangte Smiljanic von seinen Profis, die Blamage im Aaretal abzuhaken und sich gedanklich auf den nächsten Match, das Regionalderby gegen den FC Winterthur, vorzubereiten.

Die Spiele der beiden Nachbarclubs sind immer speziell und sorgen in der Regel für gut gefüllte Zuschauerränge. Während die Gäste auf der Schützenwiese bisher im Schnitt 3000 Zuschauer begrüssen konnten, ist das Zuschaueraufkommen in Schaffhausen mit knapp 1900 im Mittelfeld der Ligastatistik. «Der Schnitt liegt etwas höher als budgetiert», sagt FCS-Geschäftsführer Marco Truckenbrod Fontana. In dieser Saison rechnet man beim FCS mit einem durchschnittlichen Besuch von 1500 Zuschauern. Da dürfte die Stimmung im neuen Lipo-Park, der über 8000 Sitzplätze bietet, eher unterkühlt bleiben. Es sei denn, es ist Derbytime. Wie es sich anfühlt, wenn die Zuschauerränge voll sind, konnte man bei der Eröffnung des Lipo-Parks Ende Februar, ebenfalls gegen Uraltrivale Winterthur, erleben. 7727 Besucher sahen den 2:1-Sieg des FCS. Ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt, weshalb man im FCS-Lager auf einen überdurchschnittlichen Besuch hofft. «Wir erwarten über 3000 Zuschauer», sagt der FCS-Geschäftsführer mit Blick auf die Vorverkaufszahlen.

Mehr Zuschauer anlocken

Truckenbrod Fontana und seine Mitarbeiter im Marketing versuchen, auf allen Kanälen die Fans anzulocken. So wird über Social Media für den Match geworben. Auch die Homepage soll Fans anziehen. Ausserdem werden die klassischen Medien wie das Lokalradio oder die Printmedien ins Marketingkonzept integriert. Begleitend dazu gibt es Werbeaushänge in den städtischen Bussen. Suboptimal ist heute, dass auch die Handballer der Kadetten ein Heimspiel haben. Auch sie stehen vor einem Derby. Um 20.15 Uhr tritt Pfadi Winterthur in der BBC-Arena an. Eine etwas unglückliche Planung. Truckenbrod Fontana hofft, dass die Fussballfans trotzdem den Weg in den Lipo-Park finden. «Trotz des Cup-Outs, was alles andere als sexy ist, wenn man Zuschauer anlocken möchte», ärgert sich der FCS-Geschäftsführer.

Ein Sieg für die Fans?

Doch ein Argument hat er noch in der Hinterhand: Der FC Schaffhausen steht noch immer an der Spitze der Challenge League. Und die möchten Trainer Smiljanic und seine Spieler nur zu gern verteidigen. Noch eine weitere positive Nachricht konnte der FCS-Geschäftsführer mitteilen: Der verletzte Stammtorhüter Djordje Nikolic ist wieder fit. Dessen Chef Smiljanic fasst seine Erwartungen so zusammen: «Ein Derby ist eine spezielle Angelegenheit nach einer aussergewöhnlichen Situation (Cup-Out). Darum ist eine aussergewöhnliche Leistung erforderlich, um den Sieg einzufahren.» Drei Niederlagen hintereinander möchte Smiljanic als Einstand bei seinem neuen Club unbedingt vermeiden.

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