Die zwei Gesichter des FC Schaffhausen

Daniel Zinser | 
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In Wil resultierte am Montag eine knappe Niederlage für den FC Schaffhausen. Bild: Tobias Erlemann

Der FC Schaffhausen hat die Saison stark begonnen, ist nun aber seit sechs Spielen sieglos und unterdessen auf Platz 7 abgerutscht. Wir haben uns an eine erste Saisonanalyse gewagt.

Stark gekämpft, besser gespielt und trotzdem verloren. So einfach kann man das Spiel des FC Schaffhausen am Montagabend in Wil zusammenfassen.  Mit Sicherheit kann der Trainerstab rund um Axel Thoma auch viel Gutes aus dem Spiel in der IPG-Arena mitnehmen, leider war es aber auch das sechste Spiel in Folge ohne Sieg. Ein mickriges Pünktchen im Derby gegen Winterthur ist das einzige zählbare Resultat seit dem 11. August und dem souveränen 2:0 Sieg bei Servette Genf.  In dieser Zeit ist der Verein in der Tabelle von dritten auf den siebten Rang abgerutscht und liegt nur noch 6 Punkte vor dem Abstiegsplatz. 

Vom Spitzenteam zum Abstiegskandidaten

Nun sind die ersten 10 Spiele vorbei und wir haben uns erlaubt, den Saisonstart des FC Schaffhausen etwas genauer zu analysieren. Dabei wird klar, dass der FC Schaffhausen in dieser Saison zwei total verschiedene Gesichter zeigte. Während der Verein sich an den ersten vier Spieltagen zu den absoluten Spitzenteams der Challenge League gesellte,  hatten die Schaffauser während den Spieltagen 5 bis 10 den Punktedurchschnitt eines Abstiegskandidaten.

 

Spieltage 1 bis 4

3 Siege, 0 Unentschieden, 1 Niederlage

Tore: 7 Gegentore: 4

Tabellenplatz nach dem vierten Spieltag : 3

 

Spieltage 5 bis 10

0 Siege, 1 Untenschieden, 5 Niederlagen

Tore: 6 Gegentore: 13

Tabellenplatz nach dem zehnten Spieltag: 7

Tabellenplatz ohne Resultate der ersten vier Spieltage: 10

 

Markanter Formabfall

Wie aus diesen Zahlen ersichtlich ist, ist die Form der Schaffhauser nach dem vierten Spieltag stark gefallen.  Hatte man in den ersten vier Spielen durchschnittlich 1.75 Tore erzielt, fiel dieser Wert an den Spieltagen 5 bis 10 auf 1 Tor pro Spiel. Noch deutlicher ist die Veränderung bei den Gegentoren. Hatte die FCS-Verteidigung in den ersten vier Spielen durchschnittlich gerade mal ein Tor zugelassen, steigerte sich diese Zahl im weiteren Verlauf des Saisonstarts auf 2.16 Tore.

Gegner spielen eine wichtige Rolle

Man könnte also einfachheitshalber sagen, dass der FC Schaffhausen in den letzten 6 Spielen zu viele Tore kassiert hat. Zu einem bestimmten Teil stimmt das sicherlich auch. So wäre beim Heimspiel gegen Winterthur ein Sieg durchaus möglich gewesen. Nach einer starken ersten Hälfte kassierten die Schaffhauser aber in den letzten 30 Minuten noch zwei Tore und verschenkten so zwei Punkte. Auch in den Spielen gegen den FC Aarau und den FC Wil war der FCS keineswegs das unterlegene Team. Zu einem anderen Teil lässt sich der Formabfall aber auch durch die Gegner erklären. So spielte der FC Schaffhausen in den letzten sechs Spielen gegen jedes der fünf aktuellen Topteams der Challenge League. Wenn man den Spielplan der kommenden Wochen anschaut, verheisst das für den FC Schaffhausen nicht zwingend was Gutes. So spielen die Schaffhauser in den nächsten sechs Spielen gleich nochmals gegen die drei Topklassierten FC Zürich, Neuchatel Xamax und FC Aarau.

Gegen  die Kleinen Schwäche gezeigt

Aus dieser Analyse schliesst sich, was eigentlich schon vor der Saison klar war: In der stärksten Challenge League aller Zeiten kann sich der FCS nur durchsetzen, wen er die Spiele gegen die sogenannten „Kleinen“ gewinnt. Gegen die Teams aus Le Mont, Wohlen, und Chiasso müssen fast schon zwingendermassen Punkte her.  Dies ist den Schaffhauser im bisherigen Saisonverlauf aber mehr schlecht als recht gelungen. Zum Beginn gab zwar einen knappen Sieg gegen Chiasso, danach folgen im weiteren Saisonverlauf aber zwei Niederlagen gegen Le Mont und Wohlen. Beide Niederlagen resultierten nach sehr schwachen Leistungen der Munotstädter. 

Wenn der FC Schaffhausen also in Zukunft nichts mit dem Abstieg zu tun haben will, müssen in den nächsten Spielen gegen die „Kleinen“ dringend Punkte her. Bereits in diesem Monat können sich die Schaffhauser gegen Servette (Platz 8 /16. Oktober) und gegen Le Mont (Platz 6/30 Oktober) beweisen.  Zwischendurch steht für Fans wie auch Spieler mit dem Spiel gegen den FC Zürich am 23. Oktober ein Saisonhighlight an.

 

Der FC Schaffhausen ist in der Tabelle von Rang 3 auf Rang 8 gefallen.
Der FC Schaffhausen ist in den letzten sechs Spielen von Tabellenplatz 3 auf Tabellenplatz 8 (bzw. geteilter siebter Rang mit Servette Genf) gefallen. Bild: transfermarkt.ch

 

Fazit

Wie zu erwarten gestaltet sich die diesjährige Challenge League Saison für den FC Schaffhausen schwierig. Wichtig ist nun, dass man gegen Mannschaften wie Wohlen, Le Mont und Chiasso die budgetierten Punkte holt und ab und zu einen Überraschungscoup gegen einen der „Grossen“ landet. Dann sollte der Klassenerhalt für den FCS auch in dieser Saison möglich sein.

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