Plattentaufe vor begeistertem Heimpublikum

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The Gardener & The Tree mit Manuel Felder am Gesang und Patrik Muggli an der Gitarre gaben alles auf der Bühne im TapTab und heizten dem Publikum mit ihrer Energie richtig ein. Bild: Selwyn Hoffmann

Mit neuen Songs sorgte die Schaffhauser Band The Gardener & The Tree im TapTab für gute Stimmung.

von Ronja Bollinger

Das TapTab ist ausverkauft, Stimmen schwirren durch den Raum, Gläser klirren und es wird gelacht. Gespannt wartet das Publikum auf den Act des Abends: die Schaffhauser Band The Gardener & The Tree. Nach drei Jahren sind sie wieder zurück mit neuer Musik. Am Samstag haben sie ihre neue EP «Mossbo» vor Heimpublikum vorgestellt.

Bevor allerdings die Schaffhauser die Bühne betraten, hatte die Band Yellow Teeth aus Sion für eine träumerische Stimmung gesorgt. Die beiden Bands hatten sich vor drei Jahren bei einem Konzert in der Kammgarn kennengelernt und zur Feier der neuen EP haben The Gardener & The Tree die befreundete Band kurzerhand eingeladen.

Die neuen Songs kommen gut an

Als kurz nach zehn die sehnlichst erwarteten Schaffhauser die Bühne betraten, war die Begeisterung des Publikums nicht mehr zu übertreffen. Ohne grosse Worte begann die Band gleich mit einem Song ihrer älteren EP und zog das Publikum sofort in ihren Bann.

 

 

Weiter ging es mit neuen wie alten Stücken. Dabei wurden sie lauthals von den Stimmen des Publikums begleitet. So professionell das Konzert klang, so seien die Bandmitglieder doch immer sehr nervös. «Vor den Konzerten fragen viele: ‹Seid ihr nervös?› Unsere Antwort ist dabei immer nein», sagt der Sänger Manuel Felder vor dem Publikum. «Aber dann stehen wir hier auf der Bühne, vor all diesen Gesichtern, und müssen uns eingestehen: Oh doch, wir sind sogar sehr nervös.» Gerade solche Kommentare machen die Band so sympathisch. Bei einem Favoriten der Band, dem Lied «Revolution», versagte Felder kurzzeitig die Stimme, doch das Publikum liess sich davon die Stimmung nicht trüben, im Gegenteil: Sie spornten die Band nur noch mehr an und stimmten in den Gesang mit ein. Mindestens so ausgelassen wie das Publikum standen die Musiker gegen Schluss teils oben ohne, teils barfuss auf der Bühne. «Barfuss bin ich als Hommage an unseren ehemaligen Bassisten», erklärt der neue Bassist Philippe Jüttner.

Anstatt wie bei Konzerten üblich vor der Zugabe die Bühne zu verlassen und auf die Zugabe-Rufe des Publikum zu warten, machten die Schaffhauser Musiker ohne Pause weiter. «Das ist energiesparender. Ihr müsst weniger schreien und wir weniger laufen», sagte Felder.

Erstes Album in Arbeit

Die Band war völlig überwältigt, als sie bemerkten, dass das TapTab ausverkauft war. Gleichzeitig waren sie deswegen besonders aufgeregt. «Leute, die uns kennen, sind meist kritischer als Unbekannte», erklärt der Pianist Patrick Fet im Gespräch. Dennoch sind The Gardener & The Tree äusserst zufrieden mit dem Konzert, trotz einiger Patzer, wie Fet selbstkritisch bemerkte.

Es soll aber nicht bei der EP mit fünf Songs bleiben: Ein erstes Album ist in Arbeit. «Das Ziel wäre es, bis im Frühjahr, bevor die Festivalsaison beginnt, mit dem Album fertig zu werden», sagt Patrick Fet. Ob das klappt, steht aber noch nicht fest.

Der Titel ihrer EP, «Mossbo», kommt von einem Haus dieses Namens in Schweden, wo die Band gemeinsam Musik geschrieben hat. Dabei entstehen ihre Songs immer wieder anders. «Manchmal sind sie innert 30 Minuten im Proberaum geschrieben worden und manchmal betrunken nach dem Ausgang. Dann kommt es vor, dass man einen Song anfängt, ihn zur Seite legt und erst später etwas daraus wird. So war es auch bei der Single ‹Postcards›», sagt Fet. Ihrem Musikstil, dem Indie-Folk, ist die Band treu geblieben, sie hat sich aber weiterentwickelt und neue Elemente in die neue EP aufgenommen. Letztlich zählt aber vor allem eines: «Wir machen Musik, ohne eine Ahnung zu haben, was wir tun. Aber wir haben Spass dabei», sagt Felder.

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