Was Sie über «Stars in Town» nicht wussten

Daniel Jung | 
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Am nächsten Dienstag startet in Schaffhausen das «Stars in Town». Neben dem zentralen Herrenacker wird das Rahmenprogramm auf dem Fronwagplatz immer wichtiger.

Die Aufbauarbeiten für das achte «Stars in Town» laufen auf Hochtouren. Wir haben uns mit den Organisatoren des Festivals getroffen. Hier die spannendsten Neuigkeiten:

Der Kartenvorverkauf läuft so gut wie noch nie

Die Karten für das «Stars in Town» sind in diesem Jahr so begehrt wir noch nie. Die Organisatoren rechnen mit einem neuen Besucherrekord. «Wir erwarten rund 30 000 Besucher auf dem Herrenacker», sagt Geschäftsführer der «Stars in Town» AG Adrian Brugger. Bereits zwei Abende sind ausverkauft: Der Mittwoch mit Bryan Adams und der Freitag mit Silbermond. Brugger rechnet damit, dass auch Dienstag noch ganz und Samstag fast ausverkauft wird. Die geringste Besucherresonanz ist am Donnerstag mit George Ezra, Züri West und Jack Savoretti zu erwarten. «Das ist ein urban programmierter Abend, der hat es bei uns in der Region eher schwer», sagt Brugger.

Fast wäre der Chartstürmer Rag ’n’ Bone Man aufgetreten

Die Verantwortlichen des «Stars in Town» hatten für dieses Jahr bereits eine Zusage des britischen Senkrechtstarters Rag ’n’ Bone Man, dessen Hit «Human» im letzten Herbst während Wochen die Schweizer Charts anführte. Weil der Sänger aber die Chance für grössere Auftritte in den USA erhielt, drängte sein Management darauf, den Vertrag aufzulösen. «Wir haben nachgegeben, weil der Künstler letztlich immer in der stärkeren Position ist», sagt Brugger.

Die Konkurrenz im Festivalmarkt wird jedes Jahr grösser

Das Angebot auf dem Festivalmarkt wächst weiter an. In der Schweiz, aber auch weltweit, sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Festivals entstanden. Gleichzeitig steigen die Gagen, die erfolgreiche Musiker verlangen. Durch diese Situation ist es anspruchsvoll, bekannte Namen nach Schaffhausen zu bringen. «Die Musik ist wichtig, aber nicht das einzig Entscheidende», sagt Mediensprecher Urs Peter Naef. Wichtiger werde das Gesamterlebnis eines Festivals, vom Essensangebot bis hin zum stimmigen Ambiente. «Man muss heute als Veranstalter eine stimmige Geschichte erzählen», sagt Brugger.

In diesem Jahr ist erstmals eine Cable-Cam im Einsatz

Für das Marketing von «Stars in Town» ist es wichtig, das Ambiente des Festivals festzuhalten. Bilder und Videos werden benötigt, um später damit Werbung zu machen, speziell in den sozialen Medien. In diesem Jahr kommt daher erstmals eine Cable-Cam zu Einsatz, die entlang eines Kabels über den Platz fahren kann.

Rund 500 freiwillige Helfer sind am «Stars in Town» beteiligt

«Wir brauchen für das Festival rund 500 Helfer», sagt Brugger. Das sei anspruchsvoll. Während es in früheren Jahren sogar Wartelisten gab, war das im laufenden Jahr nicht nötig. Dennoch ist es den Organisatoren wieder gelungen, rund 500 Personen zu motivieren, Teil der «Festival-Family» zu sein. «Ohne freiwillige Helfer wäre es kaum möglich, das Festival durchzuführen», sagt Brugger. Die Helfer seien wichtig, um «Stars in Town» in Schaffhausen zu verwurzeln und als Gastgeber zu wirken. Neben den Freiwilligen arbeiten das ganze Jahr über rund acht Personen für «Stars in Town», die sich insgesamt 400 Stellenprozente teilen.

Der Aufbau hat in diesem Jahr einen Tag früher begonnen

Der bisherige Aufbau läuft gut und gemäss Zeitplan. «Wir sind in diesem Jahr einen Tag früher gestartet», sagt Brugger. Ziel war es, etwas mehr Luft zu haben. Die Installation der Infrastruktur stelle jedes Jahr einen sehr grossen Aufwand dar. Dank der gut eingespielten Crew funktioniere der Aufbau aber stets ohne Probleme.

Es gibt mehr Getränkestände auf dem Herrenacker

Auf dem Herrenacker wird in diesem Jahr das Getränkeangebot erweitert. Dafür werden zwei zusätzliche Bars eingerichtet. So soll es einfacher werden, auch während eines Konzerts, wenn der Platz voll ist, eine Erfrischung zu besorgen.

Das Festival will möglichst viele Schaffhauser einbeziehen

«Wir sind auf dem Herrenacker zu Gast, und wir verhalten uns auch entsprechend», sagt Brugger. Es sei das Ziel des Festivals, die Menschen, die in der Umgebung wohnen und arbeiten, möglichst gut zu informieren oder für das Festival zu gewinnen. Die Organisatoren sind sich bewusst, dass Auf- und Abbau sowie die Konzertabende eine Belastung darstellen. Um dies abzufedern, versuche man, möglichst viele Parteien einzubinden – so sind etwa mehrere Restaurants am Catering beteiligt, und es werden primär Schaffhauser Hotels gebucht. Ziel sei es, dass möglichst die ganze Stadt vom Festival profitiert.

Manche Künstler wollen ins Fünfsternehotel

Für «Stars in Town» ist es wichtig, dass die auftretenden Künstler gut betreut werden. Dafür ist ein eigenes Artist-Care-Team zuständig. «Das ist Vertragsbestandteil», sagt Brugger. Im schlimmsten Fall könnte ein Künstler auch wieder abreisen. «Wir hatten bisher aber eher die bescheideneren Künstler bei uns», sagt er. Die meis- ten Musiker werden in Schaffhauser Hotels untergebracht. Einige, denen Fünfsternehotels speziell wichtig sind, werden aber auch im Raum Zürich untergebracht – in diesem Jahr etwa Toto.

Das Wetter ist wichtig, wird aber nicht versichert

Ein starker Vorverkauf ist für die Festival-Organisatoren wichtig, weil sie dann finanziell weniger vom Wetter abhängig sind. Insgesamt hatte «Stars in Town» in den letzten Jahren eher Wetterglück. «Wir hoffen, dass wir von Gewittern verschont bleiben», sagt Brugger. Die Organisatoren könnten sich gegen Einnahmeausfälle aufgrund von Wetterrisiken versichern, sehen aber davon ab. Sie ziehen es vor, die hohen Versicherungsprämien einzusparen und stattdessen Rückstellungen anzulegen.

Die Kontrollen am Eingang bleiben ähnlich wie im Vorjahr

Sicherheit am Festival ist weiterhin ein zentrales Thema. «Wir wollen den Gästen das bestmögliche Sicherheitsgefühl bieten, ohne sie zu stark zu belasten», sagt Brugger. Die Eingangskontrollen finden in ähnlichem Umfang statt wie im Vorjahr. Dabei werden etwa Taschen durchsucht – eine PET-Flasche bis 0,5 Liter ist erlaubt. «Taschen, Rucksäcke und Handtaschen grösser als A4 sind auf dem Festivalgelände nicht zugelassen», sagt Brugger. Das Sicherheitskonzept ist mit den Blaulichtorganisationen abgesprochen.

Ein Teil des Programms für 2018 steht bereits fest

Hinter der Programmierung von «Stars in Town» steht ein mehrjähriges Konzept: Das Ziel ist es nicht, einfach möglichst bekannte Künstler zu buchen, sondern behutsam und organisch zu wachsen. Denn biete ein Festival in einem Jahr sehr grosse Namen, so sei das Publikum im Jahr darauf schnell enttäuscht. «Unser Ziel ist es, kleine Schritte zu machen», sagt Naef. Bereits steht auch ein Künstler für 2018 fest. «Wir haben einen grossen Singer-Songwriter aus England gebucht, auf den ich mich sehr freue», sagt Brugger. Den Namen darf er aus vertraglichen Gründen aber noch nicht nennen.

Fronwagplatz: Das Angebot im Gratisbereich wird noch einmal grösser – mit Essen und Musik

Das Angebot auf dem Fronwagplatz wird während des «Stars in Town» in diesem Jahr noch einmal deutlich ausgebaut. «Es gibt dort jetzt ein richtiges Street-Food-Festival», sagt Adrian Brugger. Damit sollen die Essensstände auf dem Herrenacker entlastet werden. Insgesamt gibt es in diesem Jahr 24 Anbieter von Essen – 17 Stände befinden sich im Bereich Fronwagplatz, sieben auf dem Herrenacker.

Die Fronwagplatz-Bühne, auf der Nachwuchskünstler auftreten, wird in diesem Jahr «New Talent Stage: Startrampe» genannt. Pro Tag treten hier zwischen 16.15 und 22 Uhr je sechs Bands auf. In diesem Jahr sind unter anderem Emanuel Reiter, Jack Slamer, Lovis und Marey mit dabei.

Der Fronwagplatz soll in diesem Jahr noch stärker als Willkommenszone positioniert werden. Hier sollen die Besucher ankommen, die Konzerte der «New Talent Stage» genies-sen und sich verpflegen. «Wir hoffen, dass auch die Bevölkerung herkommt, um die Stimmung zu geniessen», sagt Brugger. Wichtig ist den Verantwortlichen, dass der Zugang gratis ist. «Wir sind uns bewusst, dass sich nicht jeder die Konzerttickets leisten kann», sagt Brugger. Auf dem Fronwagplatz könne man deshalb kostenlos Musik hören und ein Teil des Festivals sein. Auch das Family-Festival, das am Samstag ab 10 Uhr hier stattfindet, ist gratis.

Auf dem Fronwagplatz gibt es Stände von Bigboy’s Barbecue, Luma Burger, der Wirtschaft zur Beckenburg – und zum ersten Mal auch ein offenes Lagerfeuer von «Schweizer Fleisch», wo die Gäste selber eine Wurst grillieren können. «Es sind viele Restaurants aus der Region und Food-Trucks aus der ganzen Schweiz vertreten», sagt Stefan Caprez, der für Essen und Getränke verantwortlich ist.(dj.)

«Stars in Town» 2017 Programm Herrenacker

Am nächsten Dienstag startet das Festival mit Classic Rock. Es treten die Basler Lovebugs, der britische Sänger Roger Hodgson (Ex Supertramp) sowie die amerikanische Band Toto auf.

Auch am Mittwoch wird es rockig. Auf der Bühne stehen der Luzerner Damian Lynn, die holländische Band Kensington und der kanadische Superstar Bryan Adams (ausverkauft).

Der Donnerstag wird urban – mit dem Engländer Jack Savoretti, den Bernern von Züri West und dem Briten George Ezra.

Am Freitag wird deutsch gesungen. Mit dabei sind der Bieler Rapper Nemo sowie Mark Forster und Silbermond aus Deutschland (ausverkauft).

Am Samstag gibt es Soul und R ’n’ B mit The Rising Lights aus Frauenfeld (Gewinner Kammgarnstars), dem Aargauer Seven, Pegasus aus Biel sowie Emeli Sandé aus England.

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