Dorfcharme belebt Buchthalen

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Seit 70 Jahren Stadtquartier, aber eigentlich immer noch ein Dorf: Das ist Buchthalen laut dem neuen Präsidenten des Quartiervereins.

Von Christoph Merki

Auch wenn Buchthalen nun schon seit 70 Jahren ein Stadtquartier ist, der Dorfcharakter ist allgegenwärtig. «Buchthalen ist immer noch wie ein Dorf», unterstrich der neue Präsident des Quartiervereins,Christian Eichholzer.AuchArthur Bollischätzt den persönlichen Kontakt. Einen grossen Teil zu dieser familiären Atmosphäre trage der Quartierverein bei, istMaya Bolliüberzeugt: «Der Verein ist sehr aktiv, an den Anlässen trifft man oft Leute, welchen man sonst nicht begegnet.» Zur Pflege der Nachbarschaft gehöre auch immer ein guter Wein, sagtMarlies Keller.Doch nicht nur das muntere Zusammentreffen hält die Besucher im Quartier. Seit 15 Jahren wohnenPeterundMonika Rufin Buchthalen und schätzen unter anderem die Nähe zum Wald. Gar 38 Jahre sindHansundSig Hillepoldan der Lohnstrasse zu Hause und nehmen jeweils gerne an den Aktivitäten des Vereins teil: «Es hat immer glatte Leute.» Das Jahresprogramm und die Arbeit des Vorstandes werden aber auch von den anderen Gästen der Jubiläums-Generalversammlung geschätzt. Alt StänderatPeter Brinermit FrauBrigitteist vom Charakter des Vereins begeistert: «Es ist wichtig, dass man dies pflegt.» Um Anschluss zu finden, istEsther Bachmanndem Quartierverein beigetreten. Die 15 Franken Jahresbeitrag seien, auch wenn aufgerundet wird, nicht viel und gut eingesetzt. Ein Höhepunkt des Abends war die kulturelle Unterhaltung unter dem Motto «Wein, Weib und Widerstand». Verantwortlich für den Auftritt vonCharlotte Joss, Sarah DeisslerundNina Haugzeigte sich EhrenmitgliedLiselotte Gramm.Das singende Trio mit seinem an nostalgisch-weibliche Klischees angelehnten Humor kam beim Publikum sehr gut an. «Die Frauen haben eine super Stimme, und die Flügelspielerin war sackstark», bilanzierteBeat Schindler.

QV Buchthalen - 1947 mit der Eingemeindung gegründet

Für ein aktives und attraktives Quartierleben steht der Quartierverein Buchthalen seit genau 70 Jahren. Seit der Eingemeindung 1947 besteht der Verein und erfreut sich auch heute noch grosser Beliebtheit. Mit seinen aktuell 935 Mitgliedern gehört der Quartierverein zu den grössten in Schaffhausen, wie Präsident Hans Peter Huber an der Generalversammlung vom Freitag festhielt.

Huber hat die Entwicklung in den vergangenen 23 Jahren im Vorstand, davon 10 als Präsident, mitgeprägt. In dieser Zeit habe sich der Verein wie auch seine Bedeutung stark verändert. «Der Stellenwert des Quartiervereins war früher sicher höher, Buchthalen hatte damals mehr Dorfcharakter, heute ist es mehr stadtorientiert», sagte er. Als überholtes Relikt sehe er den Verein aber nicht.

«Nicht nur wegen der Geselligkeit»

Vor allem der soziale Aspekt wird in den Vordergrund gerückt, so ist das Jahresprogramm entsprechend aktiv gestaltet. «Wir versuchten nebst den festen Programmpunkten immer wieder auch neue Anlässe einzubringen, wie eine Flur- oder Waldbegehung», erklärte Huber. Er hält aber fest, dass der Quartierverein trotz allem nicht nur zur Förderung der Geselligkeit bestehe, immer noch sei der Vorstand ein wichtiges Bindeglied zum Stadtrat, mit welchem ein reger Austausch gepflegt werde und bei dem Ansprüche platziert werden könnten.

Eichholzer neuer Präsident

Den Stellenwert des Vereins für die Buchthaler unterstrich die Teilnehmerzahl an der 70. Generalversammlung. Insgesamt 110 Mitglieder fanden sich im Hofackerzentrum in Buchthalen ein, unter anderem auch die Ehrenmitglieder Felix Derksen und Liselotte Gramm. Grosse Diskussionspunkte waren jedoch nicht traktandiert.

Aufgrund der Auflösung von Rückstellungen hat die Beschaffung der neuen Weihnachtsbeleuchtung für die Linde, den Wappenbaum Buchthalens, die Rechnung nicht belastet, welche so mit einem Plus abgeschlossen werden konnte. Nicht zuletzt darum schlug der Vorstand auch das Festhalten am Mitgliederbeitrag von 15 Franken pro Familie vor, was von der Versammlung einstimmig angenommen wurde.

Vier Rücktritte aus dem Vorstand

Den wichtigsten Traktandenpunkt stellten die personellen Veränderungen dar. Nebst dem Präsidenten haben mit Anita Bürgin, Werner Schmid und Michael Pichler gleich drei Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt erklärt. Aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit im Vorstand wurden Bürgin und Schmid, genauso wie Hans Peter Huber, von der Versammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt. Jedoch konnte mit Stephan Schüle nur ein neues Vorstandsmitglied ernannt werden.

Als neuer Präsident wurde Christian Eichholzer gewählt. Engagiert will auch er sich für ein attraktives Vereinsleben einsetzen. «Der Quartierverein ist in Buchthalen verwurzelt, wir müssen dafür sorgen, dass dies auch weiterhin so bleibt», sagte er.

Kein Kinonachmittag mehr

Obschon der Kinonachmittag sowie das Sommerkonzert, welches von der Schule nicht mehr unterstützt werde, zumindest im laufenden Jahr nicht mehr durchgeführt würden, verspreche das Jahresprogramm einige interessante Anlässe. Auch Neuerungen seien angedacht, jedoch noch nicht spruchreif. Auch die Verjüngung sei ein Thema, das er angehen wolle: «Wir wollen ein Verein sein, bei dem alle mitmachen können.»

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