Die Rocklady mit der Flipperkugel

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Ihre Band Pinball verleite sie zu «Rock-’n’-Roll-Höhenflügen», sagt Diana Zucca. Bild: Luisa Kehl

Die Band Pinball hat in der Neustadtbar ihre erste Platte eingeweiht.

von Ronny Bien

Genüsslich nimmt sie einen tiefen Zug von ihrer Zigarette. «Ich bin überwältigt», meint sie, über ihr ganzes Gesicht strahlend. «Sie», das ist Diana Zucca, die einzigartige Mrs. Pinball und Kopf der Band. Journalistisch veranlagt im Alltag, Rocklady und Rampensau auf jeder eroberten Bühne. «Seit 16 Jahren wohne ich in Schaffhausen und habe ein grossartiges Umfeld gewonnen.» Was ihr vor allem auch musikalisch viele Türen geöffnet hat. Aus dieser Punkröhre ist in den Jahren eine stimmliche Persönlichkeit herangereift, die einen hohen Wiedererkennungswert geniesst.

In Zürich einst aufgewachsen, hat Zucca sich 2015 mit Gitarrist Remo Hänsli zusammengeschlossen und unzählige Songs komponiert. Komplettiert durch die Schaffhauser Musiker Andreas Hinz am Schlagzeug und Marco Clerc an Bass und Gitarre oder als Trio mit dem Beatboxer Camero hat sich Pinball auf diverse Schweizer Bühnen katapultiert. «Diese Band ist wie eine Maschine, die mich stets vorantreibt und mich zu Rock-’n’-Roll-Höhenflügen verleitet», schwärmt die Sängerin und Bassistin. Sieben Geschichten haben es nun auf die erste Platte geschafft, eingepackt in melodiösen, melancholischen und blues-punkigen Klangfarben. Rappelvoll war am Samstagabend die Neustadtbar. Nicht nur das gewonnene Umfeld wollte sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen, sondern auch viele Neugierige, die wohl im Vorfeld in Erfahrung gebracht haben, dass die schmucke Bühne die wahrscheinlich wildeste Party seit ihrem Bestehen erleben würde. Nachdem die Singer-Songwriterin Lovis im Vorprogramm das Publikum auf Betriebstemperatur gebracht hatte, legte im Anschluss Pinball los. Zuerst mit bluesigen, etwas feineren Tönen erhielt die Frontsängerin Unterstützung von Cindy Beers Stimme und Beat Bossart an der Trompete. Die abwechslungsweise in Züri-Dütsch und Englisch vorgetragenen Songs wurden kontinuierlich freizügiger, frecher, lauter, bis die über der Bühne hängende Glühbirne das Zeitliche segnete und in Einzelteile zersprang. Sinnbildlich dieses Bühnenbild, wie die herumspickende Kugel im Flipperkasten. Eine Stagediving-Einlage und der mittlerweile legendäre Ritt auf dem Bartresen rundeten den wahrlich gelungenen Abend ab.

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