Bienen in Ramsen sind unheilbar krank

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Wie viele Bienenstände in der Region von der Amerikanischen Faulbrut betroffen sind, wird untersucht. Bild: Key

Die Amerikanische Faulbrut ist in einem Bienenstand in Ramsen ausgebrochen. Ob weitere Stände betroffen sind, wird nun untersucht.

von Ronja Bollinger

Schaffhauser Imker sind besorgt: Die Amerikanische Faulbrut grassiert in Ramsen. Bei der Seuche handelt es sich um bakterielle Erreger, welche sich in Bienenlarven einnisten und diese nach einiger Zeit in eine schleimige Substanz auflösen. Zurück bleibt ein Schorf, der von anderen Bienen weggeputzt wird. So werden die Erreger auf andere Larven übertragen, und am Schluss ist das ganze Volk verseucht. Da sich die Krankheit schnell ausbreitet, handelt es sich laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen bei der Faulbrut um eine meldepflichtige Tierseuche.

«Woher die Krankheit gekommen ist, lässt sich nicht sagen», meint Johannes Gnädinger, Bieneninspektor des Kantons Schaffhausen. Die Erreger der Amerikanischen Faulbrut seien sehr resistent und könnten Jahre überdauern. Die Krankheit könnte über den Boden aufgenommen worden sein, über zugekaufte Bienen oder schon lange in einem Bienenstand geschlummert haben, ohne ausgebrochen zu sein. Möglicherweise stammt der Erreger aus dem Ausland: Ist ein Bienenvolk betroffen, enthält auch der Honig den Erreger, der aber völlig unbedenklich ist für Menschen. Ein Problem besteht dann, wenn ein Honigglas unverschlossen entsorgt wird und eine Biene in einem alten Glas verseuchten Honig aufnimmt und ihr Volk damit ansteckt. «Deshalb sollte man darauf achten, seine Honiggläser mit Deckel zu entsorgen», erklärt Gnädinger.

Ist ein Bienenvolk betroffen, muss das Volk ausgeschwefelt und jegliche Reste der Waben müssen ausgekratzt werden. Ausserdem werde innerhalb eines Radius von einem Kilometer eine Sperrzone errichtet, in welcher alle Bienenvölker innert 30 Tagen auf die Krankheit geprüft würden, erklärt Johannes Gnädinger. Zudem ist innerhalb der Sperrzone das Anbieten von Bienen sowie das Ein- und Ausführen verboten. Aufgrund der nahen Grenze ist auch deutsches Gebiet von der Sperrzone betroffen. «Wir gehen aber davon aus, dass sich die Krankheit nicht weiterverbreitet und an einem Ort bleibt», meint der Bieneninspektor.

Ramsen ist kein Ausnahmefall. Die Amerikanische Faulbrut tritt laut Bundesamt in der Schweiz jährlich zwischen 40- und 50-mal auf.

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