Neues Forschungszentrum in Schaffhausen

Jeannette Vogel | 
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Das Start-up WayRay eröffnet mit seiner Technologie neue Sichtweisen. Bild: zvg

Das internationale Start-up WayRay will von Schaffhausen aus die Autonavigation revolutionieren.

Moskau, San Francisco, China und bald auch Schaffhausen: An diesen Standorten gib es Büros von WayRay. Das 2012 gegründete internationale Start-up will die Navigationstechnik revolutionieren. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Lausanne sei kürzlich im Vorfeld der Los Angeles Auto Show aus einem Pool von 300 Unternehmen zum Automobil-Start-up des Jahres gekürt worden und gelte als eines der aufstrebendsten Unternehmen der Mobilitätsbranche, schreibt die Schaffhauser Wirtschaftsförderung.

18 Millionen Dollar Beteiligung

«WayRay hat erreicht, wovon viele Firmengründer träumen», steht in der Onlineausgabe der «Handelszeitung» – es hat das Interesse einer der weltgrössten Internetkonzerne geweckt. Diesen Frühling beteiligten sich der chinesische Onlinehändler Alibaba und weitere Investoren mit 18 Millionen Dollar am Lausanner Jungunternehmen. Als nächsten Schritt in ih- rer Entwicklungsphase kündigte das 170-köpfige Unternehmen an, bis Mitte 2018 ein Technologiezentrum mit 20 Mitarbeitern im Kanton Schaffhausen aufzubauen. «Ich kenne Christoph Schärrer schon seit längerer Zeit, deshalb habe ich ihn angerufen, als es um die Standortsuche ging», sagt WayRay-Verwaltungsrat Philippe Monnier, «die Zusammenarbeit mit der Schaffhauser Wirtschaftsförderung war sehr positiv und vor allem effizient.» Das Unternehmen habe auch andere Wirtschaftsförderungen konsultiert und verschiedene Regionen in der Schweiz besucht.

Ausschlaggebend für die Standortwahl war die Nähe zu Deutschland: «Wir haben dort viele wichtige Kunden.» Ebenfalls wichtig sei die Nähe zu Zürich – inklusive zu dem Autovor­denker Rinspeed.

Monnier hat Alibaba-Gründer Jack Ma im Januar 2016 am World Economic Forum in Davos getroffen: «Ob wir diesem Erstkontakt die Zusammenarbeit zuschreiben können, weiss ich allerdings nicht.» Etwa zur gleichen Zeit habe WayRay Alibaba direkt für eine Kooperation angefragt. «Ausschlag­gebend war wohl eher eine Reihe von Zweitkontakten mit WayRay-Kollegen in Russland und China», resümiert Monnier. Das Unternehmen unterhält Kontakte zu rund 20 Automobilfirmen. Ein Teil davon sind schon Kunden: «Wir können uns aber nicht auf alle konzentrieren, dazu fehlen – noch – die Ressourcen.» Es komme auf die Kundenwünsche an, was genau in Schaffhausen erforscht werde. Eine Mischung aus Forschung und Entwicklung, Prototyp- und Kleinserienherstellung sei vorgesehen. Dazu komme IP (geistiges Eigentum). Für die Arbeit in Schaffhausen müssen Fachspezialisten rekrutiert werden, diese hofft Monnier im Grossraum Zürich zu finden. Wo genau im Kanton sich WayRay niederlassen werde, sei noch ­offen. Monnier: «Ob Stadt oder Land – wir fühlen uns jetzt schon in Schaffhausen willkommen.»

Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer freut sich über den baldigen Zuzug: «Unsere strategische Ausrichtung trägt Früchte.» In Neuhausen entsteht rund um die Firma AMoTech – ein Tochterunternehmen der Technologiefirma Trapeze, die wiederum ihren europäischen Hauptsitz in Neuhausen hat – ein Mobilitätslabor. «Mit WayRay kommt nun eine weitere Firma in die Region, die sich mit der Mobilität der Zukunft befasst», sagt Schärrer.

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