Im Verkauf und auf dem Spielfeld brillieren

Saskia Baumgartner | 
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Jan Mustafoskis wichtigstes Ziel ist es, eine Lehrstelle zu finden. Der 1,88 Meter grosse Jugendliche will sich aber auch im Basketball verbessern. Bild: Zeno Geisseler

Einen Ausbildungsplatz zu finden: Das ist das Ziel von Jan Mustafoski. Viel erreichen will der 16-Jährige auch bei seinem Lieblingssport Basketball.

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Jan Mustafoski ist gross. Wie gross? «Die Frage wird mir oft gestellt», sagt er mit einem Lächeln und antwortet: «1,88 Meter.» Die zweithäufigste Frage sei übrigens die nach seinem Alter, sagt er. Mustafoski ist 16, könnte aber auch für 20 durchgehen. Schon als Kind ist er manchmal für älter gehalten worden, als er es war. Im Kino habe er einmal anstatt des Kinder- den Normalpreis bezahlt – was er allerdings erst im Nachhinein bemerkt hätte. «Danach habe ich am Ticketschalter immer ohne Aufforderung meine ID hingelegt.»

Volljährigkeit kann warten

Wünscht man sich mit 16 denn nicht, volljährig zu sein? Mustafoski überlegt ein paar Sekunden und verneint. «Ich habe gerade an das letzte Jahr zurückgedacht und wie schnell das vergangen ist», sagt er. Viel zu schnell sei es gegangen. Er sei sich zudem der Tatsache bewusst, dass er in Zukunft kaum mehr so viel Ferien und Freizeit haben werde wie jetzt als Schüler. Das geniesse er.

Vielleicht sind es – neben der Körpergrösse – auch Überlegungen wie diese, welche beim Gegenüber den Eindruck hinterlassen, dass Jan Mustafoski sehr erwachsen wirkt. Vielleicht ist es auch seine zuvorkommende, höfliche Art und dass er gleich nach der Begrüssung eine Karaffe mit Wasser auf den Tisch stellt, die Gläser füllt, stets aufrecht sitzt, dem Gegenüber in die Augen schaut und sich von nichts ablenken lässt.

Ziel 1: Im Basketball besser werden

Konzentration spielt auch bei seinem grossen Hobby eine wichtige Rolle. Jan Mustafoski ist Basketballer. Sein Ziel ist es, sich in seinem Sport weiter zu verbessern. Er spielt nicht nur im Verein KTV Schaffhausen, sondern auch in seiner Freizeit mit Freunden Basketball – oft auf dem Munot-Sportplatz in Schaffhausen. Natürlich könnte er auch höher gesteckte Ziele nennen – und etwa eine Profikarriere im Basketball anstreben. Doch Mustafoski weiss, dass solche Ziele neben Talent auch viel Zeit und Glück erfordern.

«Im Vergleich zum Fussball trägt im Basketball jeder Spieler mehr Verantwortung auf dem Spielfeld.»

Jan Mustafoski, über seinen Lieblingssport

Was gefällt dem Jugendlichen, der früher Fussball spielte, am Basketball? «Im Vergleich zum Fussball trägt jeder Spieler mehr Verantwortung für das ganze Spielfeld. Und das Spiel ist dynamischer, es gibt kaum Ruhepausen.»

Ziel 2: Eine Ausbildung beginnen

Neben dem Basketball hat Jan Mustafoski ein zweites Ziel: einen Ausbildungsplatz zu finden.Bewerbungen hat er bereits versandt, zum Teil schon Einladungen für Vorstellungsgespräche erhalten. Er interessiert sich vor allem für eine kaufmännische Ausbildung. «Ich gehe gerne auf Leute zu und wende meine Fremdsprachenkenntnisse an», sagt Mustafoski, der auch Englisch, Französisch und Serbokroatisch spricht.

Ob er sein ganzes Leben im KV-Bereich arbeiten werde, wisse er natürlich nicht. Sein Vater habe ihm aber vorgelebt, dass berufliche Neuorientierungen auch neue Chancen böten. Als dieser in die Schweiz gekommen sei, sei er studierter Bauzeichner gewesen, erzählt Mustafoski. Sein Diplom wurde jedoch nicht anerkannt. Nun ist der Vater Ausbildungsleiter beim FC Schaffhausen.

Jan Mustafoski hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern. Diese hätten ihn stets unterstützt, wenn er zum Beispiel mal bei einem Schulfach Pro­bleme gehabt hätte. Die Eltern des 16-Jährigen stammen aus Bosnien und aus Serbien. Jeweils im Sommer fährt die Familie in die Ferien in die alte Heimat, obwohl nicht mehr viele Verwandte dort leben. Oft sind sie dann in Belgrad.«Das ist eine super Stadt», sagt der Jugendliche.

Grossstädte gefallen Mustafoski generell sehr. Seine Heimat Neuhausen sei zwar ein guter Ort, um aufzuwachsen, sagt er. Aber manchmal sei es ihm einfach zu ruhig hier, es passiere wenig. In Grossstädten dagegen pulsiere das Leben. Er finde es schön, wenn viel los sei, die Menschen sich drängten. Vielleicht zieht es ihn also in ein paar Jahren nach Zürich oder nach Bern.

 

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