Grossartige Gipsskulpturen von Alexander Trippel

Schaffhauser Nachrichten | 
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Alexander Trippel (1744–1793), Milon von Kroton, vom Löwen angefallen, 1784, Gipsabguss, bemalt. Bild: Museum zu Allerheiligen

Neu wird im Museum zu Allerheiligen ein Kabinett dem in Schaffhausen geborenen klassizistischen Bildhauer Alexander Trippel gewidmet.

Alexander Trippel (Schaffhausen 1744 – Rom 1793) gilt als einer der Hauptvertreter des Klassizismus in der Schweiz und war stilbildend für etliche namhafte Künstler, die als Schüler seine Ideen weitertrugen. In der konzentrierten Schau in der Kunstabteilung werden, wie das Museum zu Allerheiligen mitteilt, die vor Kurzem restaurierten Skulpturen und Originalgipse aus eigenem Bestand präsentiert.

Die Themen und Vorbilder fand Trippel in der griechisch-römischen Antike und in religiösen Motiven, die er jedoch im Geist der Aufklärung subtil mit Neuem anreicherte. So trug er Wesentliches zum Werden des Nationalstaats mit dem Ruhenden Herkules von 1775 bei. Als Allegorie auf die Schweiz hat Trippel die antike Figur für die Zeitgenossen zu einer ebenso wehrhaften wie menschlich-offenen Projektionsfläche umgeformt. Bekannt ist er auch als Schöpfer des Gessner-Denkmals in Zürich. Dieser ehrenvolle Auftrag – kurz vor seinem Tod 1793 auf dem Platzspitz neben dem Landesmuseum realisiert – ist eines der letzten Beispiele für die Denkmalkultur des «ancien régime» in der Schweiz gewesen.

Der Nachlass des Künstlers gelangte in den Besitz der Stadt und des Kunstvereins. So verfügt das Museum über eine der grössten Sammlungen von Arbeiten auf Papier sowie über Plastiken und Skulpturen des auch in Kopenhagen, Paris, London und Rom tätigen Künstlers, der zu Lebzeiten der Porträtist von Geistesgrössen und adligen Auftraggebern gewesen ist. Zu den bekanntesten zählen wohl die Marmorbüsten von Johann Gottfried Herder und von Johann Wolfgang von Goethe. An drei Führungen, die erste am 23. Mai, wird Kurator Matthias Fischer die neue Kabinettspräsentation der Öffentlichkeit vorstellen. 

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