Feuer und Flamme für die Übung

Theo Kübler | 
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Wenn Öl brennt, kann nicht mit Wasser gelöscht werden, da es sonst eine solche Stichflamme gibt. Bild: Theo Kübler

Laut und heiss ging es an der Hauptübung des Wehrdienstverbandes Oberklettgau zu und her. Zur Freude der Besucher.

Bei gerade mal sieben Grad fegt ein kräftiger Wind eiskalten Regen über den Klettgau. Dennoch scharen sich gegen hundert Leute, aufgeteilt in fünf Gruppen, zum Teil auf offenem Feld um einzelne Feuerwehrleute, die offenbar Spannendes zu erzählen haben. Sie alle verfolgen die Hauptübung des Wehrdienstverbandes Oberklett-gau in Löhningen.

Die Wetterfesten lernten unter anderem, dass kleinere Brände auch mit einer PET-Flasche gelöscht werden können. Dazu braucht man nur einige Löcher in den Schraubverschluss zu machen, und fertig ist der improvisierte Feuerlöscher, wie er eigentlich neben jedem Grill stehen sollte.

Gerät zum Beispiel ein Grillfeuer ausser Kontrolle, bewirkt eine Löschdecke wahre Wunder, wie eine Feuerwehrfrau demonstrierte. Geschützt durch eine solche Decke ist es auch möglich, den Hahn einer Gasflasche zuzudrehen, sollte einmal ein Feuer durch einen lecken Gasschlauch entstanden sein. Wer unter den Besuchern Lust hatte, selbst einmal mit einem Schaumlöscher gegen ein Feuer anzutreten, hatte am Samstagnachmittag die Gelegenheit und wurde so um eine eindrückliche Erfahrung reicher. Eindruck machte auch eine Gaskartusche, die in einem Feuer unter lautem Knall explodierte.

2000 Grad heisse Flamme

Auch bei denen, die mit Feuerwerkskörpern spielten, kam man nicht aus dem Staunen heraus. Konnte doch ein an einem Stab befestigter Vulkan auch dann nicht gelöscht werden, als man ihn wiederholt in einen Kübel voll Wasser steckte. «2000 Grad heiss wird diese weisse grelle Flamme», wollte der Feuerwehrmann die Anwesen- den glauben machen. Um diese kühne Behauptung zu beweisen, schmolz er kurzerhand ein Loch beliebiger Grösse in eine massive Metallplatte, indem er einen solchen Vulkan mit einer Stange daran hielt, bis das verflüssigte Metall in Strähnen zu Boden tropfte.

Und nochmals versetzte der Mann seine Bewunderer ins Staunen. Er erzählte, wie laut der Amtsschimmel wiehert, wenn man heutzutage selbst Feuerwerkskörper abbrennen möchte: Für den Kauf von Feuerwerkskörpern, die alle dem Sprengstoffgesetz unterliegen, werden je nach Kategorie Bewilligungen benötigt, oder es sind gar Kursbesuche notwendig. Einige Demonstrationen sollten die Anwesenden überzeugen. Nicht ganz abgewickelte Kabelrollen, auch solche im Staubsauger, neigen zur Überhitzung. Beispiele von manipulierten Steckern, verletzten Kabeln und Sicherungen sollten eine Warnung sein, erfuhr man bei dem Posten unter Dach. Dort erklärten auch «schrecklich verletzte» Frauen von der Sanität einiges über Verbrennungen und Erste Hilfe.

Gefährlicher Ölbrand

Ein ganz besonders eindrückliches Experiment veranstaltete die Feuerwehr mit brennendem Öl in einer improvisierten Küche. Ungefähr sechs Deziliter Öl wurden so hoch erhitzt, dass es brannte. Aus der Ferne gesteuert wurde mit Wasser gelöscht. Das relativ kleine Feuer explodierte zu einer gewaltigen Feuerkugel von gegen zehn Meter Durchmesser. Hätte man also eine brennende Ölpfanne mit Wasser löschen wollen, wäre eine Katastrophe entstanden. Da hilft nur, die Pfanne sofort mit einem Deckel zu verschliessen und lange, lange zu warten, bis sie abgekühlt ist.

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