Narren bringen Frühling ins Klettgau

Thomas Güntert | 
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Die Dennacher Trolle stellen sich zur Narrenparade auf: Die Narrenzunft aus dem Raum Karlsruhe war erstmals in Beringen dabei. Bild: Thomas Güntert

An der Gwaage-Fasnacht in Beringen herrschte perfektes Wetter. Der Umzug stand unter dem Motto «Mittel­alter».

Am Samstag stand Beringen ganz im Zeichen der Fasnacht, und im alten Ortskern waren bereits am frühen Nachmittag überwiegend historisch verkleidete Narren unterwegs. Auf dem Platz vor der Wirtschaft Zum Gemeindehaus heizten die Schaffhauser Guggenmusiken Schmatz die Gurken, die in diesem Jahr 40 Jahre alt sind, und Bölle-Frässer die fasnächt­liche Stimmung ordentlich auf. Sie ­bewiesen dabei, dass Guggenmusik längst nicht mehr nur schräge Töne und Lautstärke bedeutet. Auf dem Coop-Parkplatz gab es zudem ein Konzert der Schaffhauser Rhy-Gusler, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern. Schon frühzeitig sicherten sich die Bewohner des Altersheims Ruhesitz die besten Plätze und verfolgten gespannt die Startaufstellung.

Drei Böller – dann ging’s los

Als der Linienbus nach Neunkirch die Ortsdurchfahrt passierte, ertönten drei laute Böllerraketen, und der Verein 5 × Beringen startete mit dem ­Fasnachtssymbol, dem Beringer Gwaag, den Narrenumzug mit 27 Zünften, ­Guggenmusiken, Fussgruppen und Umzugswagen. Lautstark folgten die Ischellner aus dem sankt-gallischen Neckertal mit ihren grossen Kuhglocken und die einheimische Guggenmusik Randehüüler, die in diesem Jahr alle Auftritte zusammen mit den Rhy­pfluderi Schafhuuse ­absolvierte.

Der erste Umzugswagen war der des FC Ochsen, einer einheimischen Stammtisch-Plausch-Fussballmannschaft. Entlang der Strecke gab es für die zahlreichen Besucher einige Verpflegungsstände, und manche Hausbewohner stellten ihre Gartenbestuhlung vor das Haus und setzten sich genüsslich in die Sonne. Die meisten Schaulustigen versammelten sich vor dem Restaurant Gemeindehaus, wo auch der Speaker seinen Platz hatte und die einzelnen Gruppen vorstellte. Einige Zünfte aus der deutschen Nachbarschaft vertraten die schwäbisch-alemannischen Narrenzünfte. Zum ersten Mal dabei waren die Maskengruppe G. V. Cäcilia aus dem schwäbischen Wernau und die Narrenzunft Dennacher Troll aus dem Raum Karlsruhe. Aus Donaueschingen kamen die Waldgeister und Nachtschattenhexen ebenfalls mit traditionellen handgeschnitzten hölzernen Masken. Grosse Gefährte fuhren auf.

Trump und rote Limousinen

Die Umzugswagen kamen hingegen aus der näheren Umgebung. «Versinkt Trumps Amerika?», hiess es auf dem Umzugswagen mit der grossen Konfettikanone, den eine Wagenbaugruppe aus Wagenhausen zusammengebaut hatte und der in diesem Jahr damit an den meisten Umzügen in der Region zu sehen war. Der neunte von zehn Umzügen war der Beringer Umzug für die Fasnachtsorganisation Marthalen, die mit einem mächtigen Gefährt aus dem Zürcher Weinland kam.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte das Fasnachtskomitee Schaffhausen, das in einer edlen roten Limousine fröhlich sein 40-Jahr-Jubiläum feierte. Das Fasnachtskomitee Marthalen, Trüllikon und Rheinau beendete den einstündigen Umzug, der sich durch den historischen Ortskern zur Zimmerberghalle bewegte, wo das närrische Treiben bis tief in die Nacht weiterging.

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