Wenn der Papa auf der Bühne steht

von Dario Muffler

Ein Chränzli gehört zu einem Turnverein wie die Kirche ins Dorf. Und wie das nach 125 Jahren Vereinserfahrung aussieht, zeigten die Beringer mit ihrem Jubiläumschränzli vergangenen Freitag- und Samstagabend in der Zimmerberghalle. Unter dem Motto «Zurück in die Zukunft» führten Roman Schönenberger und Roman Schlatter zwischen den Auftritten der Riegen durch den Abend. In ihren Sketchen kam vom Militär bis zum SBB-Ticketautomaten alles unter die Räder. Die rund 1300 Gäste der zwei Abende dankten es ihnen mit viel Gelächter. So musste Michi Näf, sein Vater stand auf der Bühne, immer wieder laut loslachen, auch wenn er bereits bei der Hauptprobe dabei war. Der junge Mann fieberte trotzdem jedem Höhepunkt der Darbietung entgegen und freute sich, als Papa Christian mit der Männerriege die Waschorgie zum Thema «Erstes Auto» zweimal spielen durfte.

«So etwas muss man einfach unterstützen», sagte Jörg Hobi.Der Verein tue dem Dorf gut. «Vor allem, dass viele junge Leute auf der Bühne stehen, ist schön», sagte Lucia Hobi.Im Sommer werden auch Melanie Müller und Sebastian Senti beim Beringer Jubiläum auf der Bühne stehen. Die Gäste des TV Oberschan pflegen seit vier Jahren eine Freundschaft mit dem TV Beringen. «Wir besuchen unsere Chränzli gegenseitig», so Senti. Treue Gäste sind auch Trudi und Anneliese Schlatter. «Es turnt die ganze Verwandtschaft», sagt Trudi Schlatter lachend. Dass es so viele Leute sind, die mitwirken, gefällt Annelies Schlatter. Die Leute sind sich einig: Beringen ist nicht Beringen ohne die turnenden Vereine. Für Heinz Uebersax, selbst mit Jugi und TV gross geworden, gehört darum der Besuch des Chränzli einfach dazu. «Und man erfährt immer auch, was so im Dorf gelaufen ist», sagt Nicole Uebersax.