Projekt Werkhof wird überarbeitet

Dario Muffler | 
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Eine Visualisierung des geplanten Neubaus: So hätte der SH-Power-Werkhof im Schweizersbild einmal aussehen sollen. Aktuell ist aber ungewiss, was genau und wann gebaut werden kann. Visualisierung: zvg

Grosse Anpassungen sind nötig, damit der Neubau des SH-Power-Werkhofs im Rahmen des vom Volk bewilligten Kredits realisierbar ist. Darum überarbeitet das Hochbauamt der Stadt Schaffhausen das gesamte Projekt.

Er soll kein Millionengrab werden: der Neubau des SH-­Power-Werkhofs im Schweizersbild. Darum zog die Verwaltungskommission der Städtischen Werke SH Power die Notbremse und erteilte keine Baufreigabe (SN vom 28. Oktober). Das Projekt, wie es heute auf dem Tisch liegt, wäre massiv teurer geworden als geplant. Die Rede ist von Mehrkosten im einstelli-gen Millionenbereich. Peter Neukomm, Schaffhauser Stadtpräsident und Präsident der Verwaltungskommission der Städtischen Werke, nennt zwar keine genauen Zahlen, spricht aber davon, dass sich die Mehrkosten in der Mitte aller möglichen Zahlen befinden – also bei rund fünf Millionen Franken. «Die jetzigen Erkenntnisse zeigen, dass wir nicht mit kleineren Anpassungen im Kreditrahmen bleiben können», sagt er. In diesem angesprochenen Rahmen wäre man, wenn die Kosten höchstens 15 Prozent der 17,8 Millionen Franken übersteigen würden, denen das Schaffhauser Stimmvolk zugestimmt hat.

Die Gründe für diese Überschreitung des Kostenspielraums seien an verschiedenen Orten zu suchen. «Die grössten Abweichungen sind im Vorprojekt entstanden», sagt Neukomm. «Es sind aber auf allen Stufen des Verfahrens Fehler passiert.» So habe man sich auch im parlamentarischen Prozess zu stark unter Zeitdruck gesetzt. «Man hat bewusst darauf verzichtet, dass die Kosten nochmals berechnet werden, nachdem man von einem Beton- auf einen Holzbau umgeschwenkt ist», so der Stadtpräsident. Und er zeigt sich selbstkritisch: «Auch ich hätte in der Spezialkommission des Grossen Stadtrats ­darauf beharren sollen, dass man die Projektkosten nochmals durchrechnet.»

Die Verwaltungskommission hat aufgrund des aktuellsten Wissensstandes darum in einer ausserordentlichen Sitzung entschieden, dass das gesamte Bauprojekt nochmals grundsätzlich überarbeitet werden muss. «Die Überarbeitung wird sehr tief gehen», so Neukomm. Von einem Schritt zurück auf Feld eins des Spiels will er aber nicht sprechen.

Nochmals über die Bücher

Die Verwaltungskommission hat als Konsequenz entschieden, SH Power die Bauherrenvertretung zu entziehen. «Die Rolle als Besteller, Nutzer und Bauherrenvertreterin war suboptimal», begründet Neukomm. Ab sofort übernimmt das städtische Hochbauamt die Leitung des Projekts. Bevor das Amt aber am Projekt schraubt, wird bei SH Power zu Beginn des neuen Jahres eine sogenannte Organisationsentwicklung stattfinden. Das bedeutet, dass die genauen Prozesse und Strukturen der Bereiche von SH Power analysiert werden, die auf dem Werkhof unterkommen sollen. Daraus wird ein neues Anforderungsprofil des Werkhofs erstellt: Was es alles braucht und was weggelassen werden kann, wird geklärt. «Im Wesentlichen muss der Bau am Schluss dem Beschluss des Grossen Stadtrats entsprechen», beschreibt Neukomm den Spielraum, den das Hochbauamt haben wird. «Wir wollen auf alle Fälle vermeiden, dass es nochmals eine Volksabstimmung braucht», so Neukomm.

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