Update: Starker Sturm fegte über die Region

Radio Munot | 
Noch keine Kommentare

Ein Sturm fegte gesternmit Böen in Orkanstärke über die Schweiz. Der stärkste Windstoss wurde auf dem Pilatus gemessen. Auch in der Region Schaffhausen/Weinland blies es heftig.

Die Region Schaffhausen und das Zürcher Weinland haben ein stürmisches Wochenende hinter sich. Vor allem am Sonntag hielt ein starker Wind an, teilweise kam es zu heftigen Regenfällen. «Alles nur Kleinigkeiten. Wir hatten Glück», bilanzierte der Thaynger Feuerwehrkommandant Hans­peter Aeberhard gestern. Der Starkregen und die Sturmböen, die gestern über die Schweiz hinweggefegt waren und auch die Region Schaffhausen gestreift hatten, sorgten für geringe Schäden.

Einen Baum in Richtung Lohn musste die Feuerwehr Thayngen von der Strasse räumen. Auch die Feuerwehr Schaffhausen rückte wegen zweier umgestürzter Bäume aus. «Die Lage ist ruhig», informierte die Schaffhauser Polizei gestern am späteren Nachmittag auf Anfrage. Gemäss Angaben der Schaffhauser Polizei musste die Feuerwehr auch in Opfertshofen einen umgestürzten Baum von der Fahrbahn räumen.

Gegen 17 Uhr vermeldete die Feuerwehr Dörflingen ebenfalls einen Einsatz wegen eines Baumes auf der Strasse. Die Verbandsfeuerwehr Oberer Reiat sagte auf Nachfrage: «Ein Baum im Freudental ist umgeknickt und hat die Strasse blockiert. Ein Routineeinsatz.» Der Wetteralarm von MeteoSchweiz warnte gestern um 15 Uhr vor «grossflächiger Glätte» in Schaffhausen oberhalb von 400 bis 600 Metern über Meer.

In anderen Gebieten der Schweiz kam es zu kleineren Schäden und einem Stromausfall (siehe unten).

Haben Sie Bilder oder Videos vom Sturm, die Sie mit uns teilen möchten?

 

Die Schweiz hat ein stürmisches und nördlich der Alpen auch nasses Wochenende hinter sich. In höheren Lagen wurden Böen registriert, die ­teilweise Orkanstärke hatten, wie ­Meteonews gestern Abend schrieb. Kantonspolizeien meldeten vorwiegend kleinere Schäden. Den stärksten Windstoss von 143 Kilometern je Stunde erfassten die Messgeräte auf dem Luzerner Hausberg Pilatus. Böen von 131 km/h respektive 129 km/h wurden auf dem Gipfel La Dôle im Waadtländer Jura und dem Chasseral im Berner Jura gemessen. 126 km/h gab es auf dem Bantiger bei Bern.

Nördlich der Alpen fiel zudem viel Regen, wie Meteonews schrieb. In Bern hagelte es ausserdem, Blitze zuckten, und Donner war zu hören. Die Unwetter begleiteten eine Kaltfront, die am Sonntagnachmittag von Westen her über die Schweiz zog. Im Kanton Bern hatten die Einsatzkräfte einiges zu tun wegen des Wetters. Bei der Kantonspolizei gingen bis zum späten Nachmittag rund 30 Schadenmeldungen ein. Bäume stürzten auf Strassen und Baustellensignalisationen wurden weggeweht, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Die Berufsfeuerwehr der Stadt Bern musste wegen des Sturms ebenfalls ausrücken. Im Engeried stürzte ein Baum auf das Dach eines Bürogebäudes. Die Baselbieter Polizei zählte 40 bis 50 Schadenmeldungen, darunter ein beschädigtes Dach in Ettingen und einen Blitzeinschlag in Sissach.

Stromausfall im Kanton St. Gallen

In den St. Galler Dörfern Bad Ragaz, Pfäfers und Vättis fiel gestern Nachmittag rund eine Stunde lang der Strom aus. Orkanartige Böen hätten eine Freileitung beschädigt und Leiterseile aus ihrer Verankerung gerissen, teilte die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG mit. Eine herunterhängende Freileitung blockierte vorübergehend eine Strasse.

Den Verkehr störte das Wetter ebenfalls: In der Region Bern war die ­S-Bahn-Strecke Bern–Schwarzenburg wegen eines umgestürzten Baumes unterbrochen. Auf dem Bodensee wurde der Fährbetrieb zwischen Romanshorn und Friedrichshafen wegen der starken Winde eingestellt. Für mehrere regionale Linien meldete die Bahnverkehrsinformation zudem Fahrleitungsstörungen.

Flugverkehr beeinträchtigt

Auch den Flugverkehr brachte der Sturm etwas durcheinander. Der Genfer Flughafen meldete ab dem späten gestrigen Nachmittag Verspätungen von bis zu drei Stunden. Drei Flüge wurden umgeleitet und einer annulliert. Der Grund seien heftige Querwinde, sagte ein Flughafensprecher. In Zürich mussten zwei Flugzeuge für die Landung nach Genf und nach Stuttgart ausweichen, wie ein Sprecher sagte. Umgekehrt sei wegen des Sturms ein Flug mit Ziel Genf nach Zürich ausgewichen. (sda)

    Kommentare (0)

    Neuen Kommentar schreiben

    Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

    Registrieren