Viel Sonnenschein – aber nur ein Sommertag

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Viel Sonnenschein, zahlreiche schöne und milde Herbsttage sowie teilweise wechselhaftes Wetter zeichneten den September aus. Der Oktober kann noch viel zu einem schönen Herbst beitragen.

Unser Wetter Im September … und im Oktober

Der Wetterumschwung zum meteorologischen Sommerende zog sich mit Bewölkung, Regen und einem Gewitter (2. 9.) in die ersten Septembertage hinein. Die Temperaturen waren bereits herbstlich. Ab dem 4. 9. versprach steigender Luftdruck eine rasche Wetterbesserung und wärmere Tage. So wurden schon tags darauf mehr als 25 Grad erreicht – dies war dann das letzte «Aufbäumen» des Sommers. Zudem setzten Hochnebelfelder und Nebel an Rhein und Rheinfall bereits recht herbstliche Akzente. Am 9. 9. sank der Barometerstand stark, und eine Kaltfront mit starken Regenfällen zog über unsere Region hinweg. Die Schneefallgrenze sank dabei bis auf 1600 Meter. Doch schon am nächsten Nachmittag war es wieder schön, dies bei einer starken Westströmung. Vom 11. bis 13. dominierten starke Windböen, dazwischen gab es Föhnphasen. Die Temperaturen waren eher tief, es war fast zu kühl für die Jahreszeit.

Die nächsten Tage standen wie­derum unter dem Einfluss einer Kaltfront: Regen und ein Gewitter (16. 9.) und in den Alpen Schnee bis 1400 Meter waren das Ergebnis. Der 17. 9. war wiederum ruhig und sonnig. Dann folgte ein ständiger Wetterwechsel – Sonne, Bewölkung und Regenschauer in schneller Folge bei herbstlichen Temperaturen. Die feuchtigkeitsgesättigte Luft hatte aber auch ihre schönen Seiten: So konnten am 19. 9. zum Beispiel zwei wunderbare Regenbogen beobachtet werden.

Start mit viel Sonnenschein

Der Altweibersommer startete am 21. September: dies mit elf Stunden Sonnenschein. Die folgenden Tage standen fast immer unter dem Einfluss eines Hochdruckgebietes. Dies führte zu vielen Sonnenstunden und relativ hohen Temperaturen am Tag, in klaren Nächten jedoch fielen die Werte bereits gegen den Gefrierpunkt. Das schöne Herbstwetter dauerte fast bis zum Monatsende, als dann wieder eine Störung aufzog.

Gesamthaft war der September diesmal mit durchschnittlich 14,4 Grad nur wenig zu warm. Das langjährige Mittel liegt bei 13,9 Grad. Die höchste Temperatur wurden am 5. 9. mit 25,5 Grad verzeichnet. Dies war der einzige Sommertag. An dreizehn weiteren ­Tagen wurden 20 oder mehr Grad erreicht. Der tiefste Wert wurde am 15. 9. mit 5,9 Grad registriert. An ebenfalls dreizehn Tagen lag der Temperaturwert am Morgen jeweils im einstelligen Bereich.

Mit 72,7 Millimetern Regen lag die Niederschlagsmenge nur wenig über dem langjährigen Mittel von 62 Millimetern. Die grösste Regenmenge (9,5 mm) fiel am 2. 9. Zu verzeichnen waren auch acht Tage mit Morgen- oder Bodennebel. Vier Tage wiesen eine besonders gute Alpensicht auf.

Massiv über dem langjährigen Durchschnitt von 145 Stunden liegt hingegen die Sonnenscheindauer. Im September zeigte sich die Sonne während 202,7 Stunden. Dies der Wert bei der Meteostation Charlottenfels in Neuhausen. Die längste Sonnenscheindauer (11,3 Stunden) wies der 21. 9. auf. Nur zwei Tage waren ganz ohne Sonnenschein.

Die Vegetation ist im Vergleich zum Vorjahr «recht früh unterwegs»: Die Herbstzeitlose etwa blühte bereits am 6. 9., im Vorjahr am 21. 9. Auch die Weinlese und die Apfelernte waren etwa zwei Wochen früher.

Milde Tage -– kühle Nächte

Der Oktober kann wie der September noch zahlreiche schöne und milde Tage bringen – allerdings lässt die Kraft der Sonne nun merklich nach. So sagt man einerseits «Oktober Sonnenschein schüttet Zucker in den Wein», aber auch «Oktoberhimmel voll Stern hat warme Öfen gern».

Ein eigentlicher Wendepunkt ist der Gallustag (16. 10.). So heisst es nicht vergeblich: «Nach Sankt Gall bleibt die Kuh im Stall» oder noch deutlicher: «An Galles schaff heim alles». Gallus kennt auch bereits einige Vorhersagen zum nächsten Sommer: «Giesst der St. Gallus wie aus einem Fass, ist der nächste Sommer nass» oder entsprechend «Trocken am ­St.-Gallus-Tag, verkündet einen trockenen Sommer.»

Ein weiterer wichtiger Lostag im Oktober ist «Simon und Juda» (28. 10.). Dazu wussten unsere Vorfahren Folgendes: «Simon und Judas, fegt das Laub in die Gass», und «Simon und Juda, die zwei, führen oft den Schnee herbei». Und natürlich auch hier der Hinweis auf eine Gelegenheit, um sich zu wärmen: «Es sitzen auch die heiligen Herrn, am warmen Ofen gern.»

Zahlreiche alte Wetterregeln befassen sich nun mit dem kommenden Winter. So ist zum Beispiel überliefert: «Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will», und «Im Oktober der Nebel viel, bringt im Winter der Flocken Spiel», oder «Im Oktober Sturm und Wind, uns den frühen Winter kündt», sowie «Warmer Oktober bringt fürwahr, stets einen kalten Februar.»

Der Hundertjährige Kalender hält folgendes Oktoberwetter bereit: «Fängt mit schönem Wetter an bis auf den 7., da trübes Wetter sich erhebt, den 13., 14. und 15. schöne lustige Zeit, den 16. fängt es an zu reifen bis auf den 27., gefriert daneben, am 18., 24., 26. nachmittags allzeit schön warm, den 27. bis zum Ende trüb und neblig.»

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