Cornelia Stamm Hurter kandidiert für Regierungsrat

Zeno Geisseler | 
Noch keine Kommentare
«Es ist wichtig, dass die Stadt Schaffhausen wieder in der Kantonsregierung vertreten ist»: Cornelia Stamm Hurter. Bild: Selwyn Hoffmann

Eine reine Männerregierung? Vielleicht doch nicht: Die städtische SVP geht mit ihrer erfahrensten Politikerin in die interne Ausmarchung.

Mit Rosmarie Widmer Gysel (SVP) tritt per Ende März 2018 die einzige Frau in der Schaffhauser Kantonsregierung zurück. Entsprechend laut waren die Rufe, dass wieder eine Frau in den Regierungsrat einziehen solle – wenn nicht von der SVP, dann eben von einer anderen Partei. Die Linken haben entsprechende Kandidaturen bereits angekündigt.

Doch nun sieht es danach aus, als ob die Volkspartei selbst mit einer Frau antreten könnte: Die SVP der Stadt Schaffhausen schickt Cornelia Stamm Hurter (54) ins Rennen. Dies sagte der Präsident der Stadtsektion, Walter Hotz, auf Anfrage.

Stamm Hurter ist promovierte Juristin. Sie arbeitet als Oberrichterin im Kanton Schaffhausen und als nebenamtliche Bundesrichterin. Seit vielen Jahren politisiert sie zudem im städtischen Parlament. Sie sei von zahlreichen Leuten ermuntert worden, anzutreten, sagt die Ehefrau von SVP-Nationalrat Thomas Hurter. «Ich habe viele Telefone, Briefe und Mails erhalten, auch von Leuten, die politisch anders denken als ich.»

Stamm Hurter ist die erste Person, die sich offiziell für die Wahl empfiehlt. Am Donnerstag hatte Daniel Preisig, auch er ein Favorit, erklärt, auf eine Kandidatur verzichten zu wollen. Er wolle lieber weiterhin als Stadtrat in Schaffhausen tätig sein, sagte er.

Definitiv ist die Nomination Stamm Hurters aber noch nicht: Die städtische SVP wird erst am kommenden Freitag offiziell entscheiden, wen sie zuhanden der Kantonalpartei empfehlen wird. Bis dann können weitere Kandidaturen angemeldet werden.

Die Delegierten der kantonalen SVP wiederum werden am 28. September darüber abstimmen, mit wem sie antreten. Es ist möglich, dass auch am Abend selbst noch Vorschläge für eine Kandidatur eingereicht werden. Noch ist also nichts entschieden. Entsprechend zurückhaltend gibt sich Stamm Hurter selbst: «Das Rennen ist offen, und es gibt auch andere valable Kandidaten in der SVP.»

«Stadt sollte vertreten sein»

«Ganz grundsätzlich ist es wichtig, dass die Stadt Schaffhausen wieder in der Kantonsregierung vertreten ist – rund die Hälfte der Bevölkerung des Kantons lebt schliesslich in der Kantonshauptstadt», sagt sie.

Bei einer Wahl würde sie sich dafür einsetzen, das Verhältnis zwischen der Stadt und dem Kanton zu verbessern. «In vielen Punkten ist die Zusammenarbeit nicht optimal verlaufen.» In ihrem Motivationsschreiben betont Stamm Hurter zudem, dass sie sach- und lösungsorientiert politisieren wolle.

Würde Stamm Hurter gewählt, müsste sie ihre Richterämter aufgeben. «Dies würde ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge tun», sagt sie. Sie sei sehr gerne Richterin, zudem habe sie am Ober- wie am Bundesgericht dieses Jahr neue Aufgaben übernommen. «Ich bin nicht amtsmüde», betont sie.

Der Kanton wählt am 26. November die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Rosmarie Widmer Gysel.

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren