Kein Unbekannter im Uhwieser Wald

Dario Muffler | 
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Für harmlos oder verwirrt wurde der Täter von Schaffhausen gehalten. Während mehrerer Wochen begegneten ihm verschiedene Spaziergänger beim Hörnliturm im Wald ob Uhwiesen.

Ein Militärhelikopter kreist über dem Wald oberhalb von Uhwiesen. Zivile Polizisten stehen an verschiedenen Orten im Dorf und am Waldrand. Dort wurde gestern Abend der Täter, der fünf Personen verletzt hatte, gesucht. Franz Wrousis war in den umliegenden Gemeinden kein Unbekannter. Bereits vor mehreren Wochen war der 51-Jährige beim Hörnliturm in Uhwiesen gesichtet worden. Fabienne Unger aus Feuerthalen spaziert mehrmals wöchentlich mit ihrem Hund im Wald oberhalb der Gemeinde Laufen-Uhwiesen. Sie hatte mehrere Begegnungen mit Wrousis. «Wenn ich alleine unterwegs war, dann wurde er nie ausfällig», sagt sie gegenüber den SN. «Nur wenn ich mit meinem Lebenspartner unterwegs war, hat er uns angeschrien.» Insgesamt sei das zweimal vorgefallen. «Beim ersten Mal hat mein Partner noch zu diskutieren begonnen», berichtet Unger. Die zweite unangenehme Begegnung fand erst vorgestern statt, also am Abend vor der Bluttat. In der Folge habe sie sich an die Kantonspolizei Zürich gewandt.

«Keine Gefährdung»

Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Nachfrage der SN, dass verschiedene Meldungen eingegangen seien. «Wir haben aufgrund dieser Meldungen, die keine Anzeigen waren, den Mann aufgesucht und kontrolliert», so eine Sprecherin der Kapo Zürich. «Es konnte keine Fremd- oder Eigengefährdung festgestellt werden.» Die Kapo Zürich betont, dass der Gesuchte nicht wegen eines Delikts kontaktiert worden sei. Es habe sich um administrative Belange gehandelt, so die Kapo Zürich weiter.

Rudolf Karrer, Gemeindepräsident von Laufen-Uhwiesen, hat das Auto und den flüchtigen 51-Jährigen ebenfalls mehrmals gesehen. «Immer, wenn ich mit meiner Frau und meinem Hund spazieren gegangen bin», sagt er auf Anfrage der SN. Er erinnert sich: «Bereits am zweiten Tag seines Aufenthalts war die Polizei vor Ort und hat ihm die Autonummer abgenommen.» Da die Polizei also Kenntnis vom Aufenthalt Wrousis’ hatte, ging auch Karrer davon aus, dass keine Gefahr vom im Wald Hausenden bestehe. «Auch wir hatten nach einigen Tagen den Eindruck, dass es ein Verwirrter sei, der bald wieder gehe», so Karrer. Auffällig sei gewesen, wie viel Gerümpel im Auto und daneben zu sehen waren.

Auch Angela Neumann aus Uhwiesen spaziert mit ihrem Hund regelmässig in der Gegend. Auch ihr ist der weisse VW Caddy vor einer Woche aufgefallen. «Das Auto war müllbeladen und hinter der Windschutzscheibe habe ich einen Teddybären gesehen, weshalb ich an ein Verbrechen denken musste», sagt Neumann. Seither meidet sie die Stelle. Sie sei aber grundsätzlich immer mit einem Pfefferspray unterwegs. «Und genau dann hatte ich ihn nicht dabei», erzählt die Anwohnerin. Neumann erinnert sich zudem an eine Begegnung mit einer verwirrten Gestalt vor einem Jahr am Rhein beim Nohl. «Mein Sohn hat heute gesagt, dass das der Mann von damals sei», berichtet Neumann.

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