Verteidigung: «Sie hat ihren Vater nicht ermordet»

Zeno Geisseler | 
Noch keine Kommentare

Im Fall Hemmental hat heute die Verteidigung ihre Sicht der Dinge dargelegt. Sie hat die Mutter beschuldigt – und die Ermittlung kritisiert. Unser Redaktor Zeno Geisseler war im Gerichtssaal und schildert seine Eindrücke.

Hat eine junge Frau in Hemmental ihren Vater ermordet? Oder war sie an der Tat gar nicht beteiligt? Um diese Gegensätze dreht sich eine Verhandlung vor Kantonsgericht zu einem der blutigsten Kriminalfälle des Kantons der letzten Jahre. Nachdem die Staatsanwaltschaft am Mittwoch ihre Sicht der Dinge dargelegt hatte, war es heute an der Verteidigung, auf die Vorwürfe zu reagieren.

«Beweis für Vatermord fehlt»

Für Verteidiger Christoph Storrer ist klar: Seine Mandantin hat die Tat nicht begangen. «Sie hat ihren Vater nicht getötet! Der Beweis für den Vatermord ist nicht erbracht» sagte er. Dabei geht es um die Frage, wer dem Vater 49 Mal in Hals und Nacken stach. Staatsanwalt Peter Sticher argumentiert, dass die junge Frau mit ihrem Ehemann auf den Vater eingestochen habe – er von vorne, sie von hinten. Die Verteidigung hingegen ist der Ansicht, dass der Ehemann der Beschuldigten alleine gehandelt habe. Er, und nur er, habe auf den Vater eingestochen. Zudem sei die Mutter mit einem Messer auf ihren Schwiegersohn losgegangen. Im Wesentlichen hätten sich die beiden Männer aber gegenseitig umgebracht. Der Verteidiger fordert, die 27-Jährige sei vom Vorwurf des Mordes freizusprechen. Zu bestrafen, mit einer bedingten Strafe, sei sie nur für kleinere Delikte, etwa für Gewalt und Tätlichkeiten gegen eine Polizistin. Im Übrigen kritisierte die Verteidigung die Ermittlung. Spuren seien nicht ausgewertet worden, und es seien sogar zwei Tatwaffen verschwunden.

Lesen Sie morgen mehr in den SN.

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren