Im Sommer starten erste Tests für den Rheindampfer
Mit einem Modell will Pro Dampfer im Juni in Deutschland erste Probeläufe machen. Um das Schiff im Jahr 2020 auf den Rhein zu bringen, fehlt aber noch viel Geld.
Aktien im Umfang von einer Million Franken wollte die Pro Dampfer AG bis Ende Dezember 2016 an den Mann bringen. Doch dieses Ziel wurde um rund eine Viertelmillion Franken verpasst. «Wir haben 760 000 Franken bisher liberiert», sagt Hansjörg Lang, Vorstandsmitglied des Vereins Pro Dampfer und Verwaltungsratspräsident der Pro Dampfer AG, auf Anfrage. Damit rücke der Traum eines ökologischen Dampfschiffs auf dem Rhein aber nicht in weite Ferne. «Wir halten an unserem Ziel, ab 2020 den Dampfer zu betreiben, fest», so Lang. Klar sei aber, dass es Grossinvestoren brauche, um das Schiff zu realisieren. Denn erst wenn die nötigen zehn bis zwölf Millionen Franken zusammen seien, werde man mit dem Bau des Schiffes beginnen. «Wir arbeiten aber daran, solche Investoren zu finden und zu überzeugen», sagt Lang. Allerdings sei es nicht einfach, an diese Personen heranzukommen. Doch man sei optimistisch, dass man das Geld zusammenbringe.
Hoffen auf die Kantone
Der Verein Pro Dampfer, der hinter dem Projekt des Rheindampfers steht, setzt auch Hoffnungen in die Kantone Schaffhausen und Thurgau, obwohl diese eine Beteiligung zu einem früheren Zeitpunkt bereits ausgeschlossen haben. «Wenn die Kantone wollen, dass die Schifffahrt auf Untersee und Rhein prosperiert, dann kommt man nicht um ein Dampfschiff herum», sagt Lang. Dieses könne auch bei Niedrigwasser verkehren. «Vielleicht wendet sich das Blatt, wenn die Kantonsregierungen sehen, dass das Dampfschiff wirklich kommen wird.»
Bereits seit Längerem läuft die Planungsphase für das Dampfschiff, bei der im Sommer ein wichtiger Schritt ansteht. «Im Juni ist ein Schleppversuch mit einem Modell im Massstab 1:7 geplant», so Lang. Dieser Test soll Aufschluss darüber geben, wie viel Energie der Dampfkessel erzeugen muss, damit das Schiff den Rhein hinauffahren kann. Unternommen wird dieser Test in der Schiffbau-Versuchsanstalt im deutschen Potsdam.
Ein Kapitän ohne Schiff
Auch bei der Personalsuche hat man Fortschritte gemacht. «Wir haben von einem Kapitän die Zusage, dass er den Dampfer fahren und die dafür nötige Zusatzausbildung absolvieren wird», sagt Lang. Bereits sei man in Verhandlungen mit der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft, damit 2019 auf deren Schiffen der Kapitän im Steuern eines Dampfschiffes ausgebildet werden kann.